Episode 2: Meet the Elephant

Eva-Maria Weiss
Leadership und Organisation
2 min readFeb 12, 2021
“Wie führt man den Elefanten?” (Quelle: Pixabay / Pexels)

Autorin: Eva Rieken

Auf unserer Lernreise wollen wir uns mit der Kommunikation in Change-Prozessen im Kontext von Leadership beschäftigen.

Besonders interessiert uns dabei, dass Menschen im Allgemeinen keine Lust, oder sogar Angst vor Veränderung haben. Aber woher kommt das? Es heißt immer, dass wir uns als Spezies Mensch an vieles anpassen könnten, und die Wirtschaftslehre nahm lange Zeit an, dass Menschen rationale Entscheidungen treffen.

Aber wie kann es dann sein, dass man sich mit Dingen, die man tun sollte, so schwertut?

Der amerikanische Psychologe Jonathan Haidt hat dafür eine Metapher entwickelt: Unser Verstand sitzt als Reiter auf einem Elefanten, der das emotionale Unbewusste symbolisiert. Der Reiter kann zwar versuchen, den Elefanten zu steuern, aber das Tier ist viel größer und schwerer als er. Der Elefant befolgt nur dann die Weisungen des Reiters, wenn er selbst gerade Lust dazu hat. Daher ist es so schwierig, seine Gewohnheiten zu ändern.¹

Wer also ist dieser Elefant, und warum mag er keine Veränderungen? Kann man den Elefanten von außen ansprechen, ihn manipulieren und wenn ja, wie?

Aus dieser Fragestellungen leitet sich unser Gruppenname ab: Wir sind die Elefantenflüsterer. Damit beziehen wir uns erstens auf Haidts Metapher vom Elefanten und vom Reiter, und zum zweiten auf den Film Der Pferdeflüsterer, in dem Robert Redford einen Mann spielt, der einen ganz besonderen Zugang zu Pferden hat. Flüstert er dem Tier ins Ohr, ändert sich dessen Verhalten.Das Flüstern repräsentiert aber auch eine Art der Kommunikation, die so wirkungsvoll ist, dass sie nicht laut zu sein braucht.

Wie das oben stehende Video zeigt, sind einige Punkte zu beachten, wenn eine Verhaltensänderung (also ein Change-Prozess) gelingen soll:

  1. Der Reiter braucht eine “Wegbeschreibung”, damit er weiß wo sich das Ziel befindet.
  2. Der Elefant muss motiviert werden.
  3. Der Weg sollte frei von Hindernissen und möglichst kurz sein.

Da wir uns mit dem Thema Kommunikation und Leadership beschäftigt, lautet unsere Forschungsfrage: Wie sollten Change-Prozesse kommuniziert werden, so dass der innere “Elefant” angesprochen wird und den Weg mitgeht? Wie können wir Change-Prozesse erfolgreich kommunizieren? Was kann getan werden, um Widerstände zu überwinden und den Mehrwert von Veränderungen zu erkennen?

Dazu wollen wir u.a. versuchen, am Ende der Lernreise eine Sammlung von “Best Practice”-Cases und einen Werkzeugkasten für die Kommunikation in Change-Prozessen zu liefern.

Quellen:
¹Haidt, Jonathan (2007): The Happiness Hypothesis. Putting ancient wisdom and philosophy to the test of modern science, London: Arrow Books.

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