Bei mir läuft.

Levke
MACHT AN
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3 min readNov 22, 2018

Mein Stream beschäftigt sich die nächsten Tage und Wochen mit Kennzeichen von Macht. Ich werde mir die Fragen stellen, wie Macht überhaupt gekennzeichnet wird, wie digitale Zeiten die Kennzeichen von Macht bereits ändern oder ändern könnten und wie sich eine zunehmende Demateralisierung auf Symbole der Macht auswirkt. Im folgenden findet sich eine erste lose Sammlung meiner Recherchen zu “Insignien der Macht”.

In­si­g­ne, das

Bedeutungsübersicht: Kennzeichen staatlicher oder ständischer Macht und Würde (z.B. Krone, Zepter, Rittersporen). Herkunft: lateinisch insigne, eigentlich = Abzeichen, Kennzeichen

Ergebnisse der Google-Stichwortsuche

Die Google Bildersuche zeigt in ihren ersten drei Ergebnissen alte Insignien der Macht. Bild 1 und 3 zeigt eine Krone mit Zepter, auf Bild 2 sieht man Schmuckstücke, die der Kaiser oder König als äußere Zeichen der Macht zu tragen pflegte.

My Diamond-encrusted Birkin-Bag

“Die Mächtigen kleiden sich heute wie einer von vielen”, sagt Antonella Giannone, die an der Weißensee Kunsthochschule Berlin Modetheorie und Bekleidungssoziologie lehrt: “Die Zeit der Statussymbole ist vorbei.”

Siemens zum Beispiel. “Bei uns kann jeder anziehen, was er will”, hat Konzernchef Joe Kaeser mal auf einem Start-up-Event gesagt: “Es gibt keine Vorschriften.”

Die Hermès “signature Birkin” ist übrigens aus matt weißem Himalayan Krokodilleder genäht und mit 18k Weißgold und Diamanten verziert. Sie wurde 2016 für $300,168 im Auktionshaus Christie’s verkauft, was sie zur am teuersten verkauften Handtasche der Welt macht.

Hermès Birkin Bag

Zweiter Treffer der Google “Alle”-Suche, ist ein Artikel von Die Presse online. In einer Bildergalerie werden die “33 Statussymbole für den Manager von Welt” gezeigt und vorgestellt. Schon im Titel fällt der Zusatz “von Welt” auf. “Von Welt” zu sein, mit Weltkenntnis und gewandt aufzutreten, scheint selbst eine Insignie der Macht zu sein. Bei Redensarten wird der Ausdruck aufgedröselt:

2018 DiePresse.com

“Dieser modern daherkommende Ausdruck ist in Wirklichkeit schon Jahrhunderte alt. Der “Weltmann” (werltman) war im Mittelalter jemand, dem irdische Güter als wichtig erschienen. Die Bezeichnung “Mann von Welt” oder “Weltmann” diente jedoch vor allem zur Kennzeichnung von Personen, die nicht in einem geistlichen Beruf Karriere gemacht hatten, sondern in einem weltlichen — also vor allem bei Hofe (daher auch: Hofmann, Hofdame) und dort die gehobenen Umgangsformen annahmen. Heute wird der Ausdruck nicht nur auf eine vielseitig gebildete Person bezogen, sondern vor allem auch auf ein schickes, gehobenes Äußeres.”

Unter den 33 Statussymbolen von Managern befindet sich übrigens auch die Vielfliegerkarte, der Personal Assistant oder die eigene Freizeit.

Breit gebaut, braun gebrannt, 100 Kilo Hantelbank?

“Fitnessstudios haben inzwischen deutlich mehr Mitglieder als Fußball-, Tennis oder Turnvereine. Doch trainieren die Deutschen wirklich so fleißig?” Anscheinend nicht, wie das manager magazin schreibt. So gehöre die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio mittlerweile einfach “zum guten Ton”, sagt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Weiterführend

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