Aufbau der Versuchsreihe II — Materialgruppe Klebebänder und Folien
Nachdem in der ersten Versuchsreihe Feststoffe, wie Platten und Schäume geprüft wurden, folgten im Versuch II (Durchlauf 3–4) diverse Klebebänder und Folien. Insgesamt wurden zwölf Produkte, die vielseitig in Museen und Archiven Verwendung finden, untersucht. Somit werden 72 Testergebnisse, die das breite Spektrum dieser Materialgruppe abdecken, erwartet.
Auch diese Testreihe fand mittels der innovierten MAT-CH Reaktionsbehälter über 28 Tage bei 60° im Wärmeschrank statt.
Im Bereich der Klebebänder wurden doppelseitig klebende, oder auf Metall und Tyvek® basierende Typen ausgewählt. Je nach Eigenschaft sind sie zum Verbinden, Montieren und Laminieren unterschiedlicher Werkstoffe oder zum Versiegeln von Vitrinen und Klimakisten im Einsatz.
Innerhalb der Folien fiel die Wahl auf Barriere-Folien (Sauerstoff, Wasserdampf) sowie auf gegossene PVC-Folien, die zum Zuschneiden von Kleinstschriften oder für aufwendige Grafiken geeignet sind.
Als weitere Werkstoffe wurden dem Versuch II selbstklebende Elastikpuffer, die Objekte vor dem Verrutschen oder vor Stößen und Vibrationen schützen sollen, sowie ein Schmelzklebstoff auf Polyolefinbasis hinzugefügt.
Die gewählten Produkte sind mehrfach von Institutionen, wie dem British Museum oder dem Metropolitan Museum of Art, geprüft - wobei die Ergebnisse nicht immer Übereinstimmung zeigen. Während die Klebebänder 3M™ 431 und 3M™ Scotchcal™, die Farbfolie 100–10 weiss, die Aluminium-Verbundfolie A30 T und die ESCAL NEO Folie als permanent eingestuft wurden, schnitten das Art-Tape Tyvek® Soft-Vlies, das 3M™ VHB™ Klebeband 4910F, der Schmelzklebstoff 3748, das doppelseitige Klebeband 9731 und das Aluminiumklebeband 425, sowie das Marvelseal 360 mit temporär ab. Eine unggeignete Wertung erhielten die 3M™ Bumpons™ und die 3M™ Scotchcal™ Farbfolie 100–12 schwarz und bilden somit das negative Extrem.
Ob sich diese Einstufung im MAT-CH Testverfahren verifizieren lässt, inwiefern vor allem vergelichbare Reaktionen an den neuartigen MAT-CH Indikatorplättchen vorliegen werden, bleibt bis zur Auswertung der Versuchsreihe abzuwarten.