Erste Schritte mit Google Data Studio

Sascha Kertzel
metrinaut
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5 min readDec 30, 2016
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Die meisten Unternehmen verfügen mittlerweile über Daten wie Sand am Meer. Vor allem für Unternehmen im Online-Business lässt sich vom ersten Kundenkontakt bis zum tatsächlichen Produktkauf jeder Schritt des Einkaufsprozesses mit gewinnbringenden Daten nachvollziehen und analysieren.

Allerdings bleiben diese Daten in vielen Unternehmen ungenutzt. Das seit Ende 2016 verfügbare Google Data Studio kann dies ändern. Das Tool ermöglicht es, Daten aus unterschiedlichen Quellen zu analysieren, ansprechend darzustellen und mit anderen Nutzern zu teilen. So können Sie Ihre Unternehmensdaten auf sinnvolle Weise zur Erreichung Ihrer Unternehmensziele einsetzen.

Im folgenden Artikel geben wir Ihnen eine Einführung in Google Data Studio. Sie erhalten einen Überblick, für welche Einsatzgebiete das Tool geeignet ist und welche Voraussetzungen für die Verwendung notwendig sind.

In unserem Buch “Google Data Studio: Professionelle Berichte und Dashboards erstellen” zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Google Data Studio Dashboards und Berichte verständlich konzipieren, Berichte und Datenquellen verwalten, im Team arbeiten u. v. m.

Die folgenden Dashboards sind zwei Beispiele, welche im Google Data Studio zur Verfügung gestellt werden. Diese können als Vorlagen für eigene Visualisierungen genutzt werden.

Quelle: Google Data Studio Gallery
Quelle: Google Data Studio Gallery

Was ist das Google Data Studio?

Google Data Studio ermöglicht die Visualisierung und Analyse unterschiedlicher Datenquellen in einem interaktiven Dashboard. Zwar bietet bereits Google Analytics umfassende Einblicke in das Nutzerverhalten und die Website-Performanz, allerdings lassen sich diese nur bedingt an die eigenen Anforderungen des Unternehmens anpassen.

Google Data Studio löst genau dieses Problem, indem es die Nutzung unterschiedlicher Datenquellen und die individuelle Gestaltung des Dashboards ermöglicht. Es können beispielsweise Unternehmenslogos für das Branding implementiert werden oder Konfigurationen hinsichtlich Farbe, Textgestaltung und Layout vorgenommen werden. Darüber hinaus sind die Daten dynamisch im Tool verfügbar, sodass beispielsweise die betrachteten Zeiträume zu jeder Zeit angepasst werden können.

Bei der Erstellung eines Google Data Studio Dashboards werden folgende drei Arbeitsschritte durchlaufen:

Connect: Der erste Schritt besteht aus der Verknüpfung mit den Datenquellen sowie der Validierung, Bereinigung und Analyse der Daten.

Visualize: Der zweite Schritt umfasst die Visualisierung der Analyseergebnisse. Hierbei sind hinsichtlich der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt. Google Data Studio bietet eine Vielzahl von Tabellendesigns, Filtern und visuellen Gestaltungsoptionen.

Share: Der letzte Schritt ist das Teilen der Analyseergebnisse. Der Zugriff auf das Dashboard kann für verschiedene Benutzer freigegeben werden. In den Freigabeeinstellungen kann ausgewählt werden, ob der Nutzer das Dashboard nur ansehen oder auch bearbeiten darf.

Achtung: In Data Studio gibt es zwei Zugriffstypen für Datenquellen: Zugriff über die Anmeldedaten des Eigentümers und Zugriff über die Anmeldedaten des Betrachters. Wenn ein Dashboard geteilt wird bekommt der Nutzer beim Zugriff über die Anmeldedaten des Eigentümers auch automatisch Zugriff auf die Daten. In unserem nächsten Artikel werden wir noch genauer auf diese Zugriffstypen eingehen.

Voraussetzungen für die Nutzung von Google Data Studio

Bevor Sie mit der Nutzung von Google Data Studio beginnen, müssen Sie zunächst überprüfen, ob Sie die notwendigen Voraussetzungen erfüllen. Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:

Standort: Aktuell wird das Tool in 22 Ländern angeboten. Es ist unter anderem in Deutschland verfügbar.

Google Konto: Eine grundlegende Voraussetzung ist das Nutzen eines Googles Kontos sowie der Zugriff auf Google Drive, dem Online-Speicherplatz von Google. Sollten Sie noch kein Google Konto angelegt haben, können Sie hier kostenlos eins erstellen.

Browser: Neben dem Google Konto benötigen Sie einen Browser, der das Tool unterstützt. Sie können Sie zwischen den Browsern Chrome, Firefox und Safari wählen.

Datenquelle: Zusätzlich müssen die Daten aus einer unterstützten Quelle stammen. Derzeit ist der Import aus folgenden Tools möglich: AdWords, Attribution 360, BigQuery, Cloud Spanner, Google Analytics, Google Cloud SQL, Google Tabellen, DoubleClick, Datei-Upload, Google Cloud Storage, MySQL-Connector, PostgreSQL-Connector, Search Console und YouTube Analytics.

Einsatzgebiete für Data Studio

Trotz der vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten ist das Google Data Studio nicht für alle Unternehmen die passende Wahl. Es ist wichtig, dass Sie sich vor der Implementierung Gedanken machen, ob das Tool für Ihr Unternehmen einen Mehrwert liefern kann. Ein entscheidender Vorteil des Data Studios ist es, dass sich die Handhabung schnell lernen lässt. Dadurch können Sie zeitnah erste Ergebnisse erzielen.
Für komplexere Anforderungen ist es jedoch aufgrund seines eingeschränkten Funktionsumfangs nicht geeignet. Es eignet sich für alle Anwender, welche primär mit den Produkten von Google arbeiten. Für die Anbindung und Analyse weiterer Komponenten, wie zum Beispiel MailChimp, Facebook oder CRM-Systemen, stehen Ihnen diverse Community-Connectoren zur Verfügung.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel einen guten Einstieg in das Thema Google Data Studio ermöglichen konnten. In den nächsten Wochen werden wir uns ausführlicher mit den einzelnen Bereichen Connect, Visualize und Share beschäftigen.

Für einen leichteren Start können Sie hier unsere kostenlose Google Data Studio Vorlage herunterladen:

Sascha Kertzel ist seit 2002 als Berater im Bereich Business Intelligence tätig und unterstützt nationale und internationale Kunden beim Design, der Implementierung und Optimierung unternehmensweiter Reporting-Lösungen. Mehr unter: https://metrinaut.com/

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Sascha Kertzel
metrinaut

Business Intelligence und Analytics Consultant, Autor von ‘Google Data Studio — Professionelle Berichte und Dashboards erstellen’.