5 Dinge, auf die wir gern schon früher gekommen wären

Unser Weg zum besseren Designprozess

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Mehrstufiges Direktmarketing, 360°-Kampagnen, Content-Pieces und Content-Hubs — was wie das kleine 1x1 der Marketer klingt, ist in der Umsetzung viel Arbeit. Das digitale Projekte immer komplexer werden, ist keine Überraschung. Genausowenig wie der Umstand, dass im Zuge dessen der Workflow angepasst werden muss. Aber wie das so ist mit den alten liebgewonnenen Dingen, an denen das Herz hängt: Loslassen muss man erstmal können. Unser Kreationsprozess bekam also eine Frischzellenkur, damit wir (nicht erschrecken, noch ein Buzzword) „agiler“ arbeiten können.

1. Prozess auf den Prüfstand. Gnadenlos.

Eine Idee haben ist die eine Sache. Sie bis zum Ende zu durchdenken und auszuproduzieren eine andere. Gerade im Bereich der Kreation haben wir auch intern immer wieder gesagt: dafür brauchen wir mehr Zeit. Aber die hat man manchmal eben nicht. Die größten drei Knackpunkte jeder Kreation:

  • Kurze Timings vs. Anspruch an großartige Ergebnisse
  • Komplexe Aufgabe vs. einfacher Lösungsansatz
  • Begrenztes Budget vs. maximaler Output

Unser Prozess war zu starr und statisch. PDFs, JPEGs und Co. haben uns langsam gemacht. Deshalb setzten wir uns das Ziel, weniger „Drumherum“ zu produzieren.

2. Workflow ist alles. Und noch viel mehr.

„New. Newfinal. Newfinalfinal. Newfinalestfinal.“ Hand hoch, wem derlei Dateiendungen bekannt vorkommen? Es ist überraschend, wieviel Zeit für den Workflow selbst draufgeht. Also nicht nur für die reine Kreativarbeit wie Ideenansätze oder Entwürfe, sondern für das Aktualisieren von Dateien und Dokumenten, Anmerkungen, Korrekturschleifen, Anmerkungen, Feedback & Co. Der größte Zeitfresser überhaupt war die Übergabe in die Entwicklung — entweder durch die Aufbereitung von Styleguides als Grundlage oder wenn sich die Entwickler (mal wieder) selbst durch Photoshop-Dateien klicken mussten, um Schriften, Größen, Farbwerte und Abstände herauszusuchen. Alles natürlich, wenn der Designprozess noch nicht abgeschlossen ist, das Layout aber schon umgesetzt werden muss.

„New“ hieß es deshalb für unseren Workflow und mit InVision haben wir unsere eierlegende Wollmilchsau gefunden:

  • Wireframes und Designs werden direkt aus Sketch heraus synchronisiert und stehen für alle und immer aktuell zur Verfügung.
  • Tschüss umständlicher Austausch von Dokumenten in endlosen E-Mail-Kaskaden!
  • Feedback (intern und extern) wird direkt über InVision gesammelt und kann nahtlos eingearbeitet werden.
  • Entwickler ziehen alle Angaben direkt über das integrierte Entwickler Tool InVision Inspect.

Win-Win für alle!

3. Photoshop ade. Hallo Sketch!

Photoshop war lange unser „Best Buddy“. Der Hauptgrund: in der Zusammenarbeit mit Externen, Kunden oder anderen Projektbeteiligten waren austauschbare Daten für uns extrem wichtig. Gleichzeitig haben wir Entwicklungen wie Sketch, Adobe Experience Design und Co. gespannt verfolgt — und uns dann endlich getraut, Photoshop in Rente zu schicken. OK, zumindest in Altersteilzeit. Denn Photshop nutzen wir nur noch für Aufgaben, für die es eigentlich gedacht ist: Bildbearbeitung, Retouche & Co.

Mit Sketch arbeiten wir gefühlt 30–50 % schneller. Wiederverwendbare Objekte, kleine Dateien, Multi-Zeichenflächen in einem Dokument und die ideale Verknüpfung mit InVision sei Dank — und auch das Wireframing setzen wir mit diesem Tool um. (Kevin Albrecht, Creative Director Digital bei Mindbox)

4. Statische Screens müssen gehen. Prototypen kommen.

Animationen und Mikro-Interaktionen können per statischem Screen nur schwer vermittelt werden. Fakt ist, dass es für eine starke Kreation einen engen Austausch mit dem Kunden geben muss. Nimmt man ihn von Anfang an mit auf die Reise, lässt sich eine Idee viel einfacher vermitteln und ergänzende Anforderungen kommen schneller ans Licht.

Oft gestaltet sich das in der Praxis aber schwieriger als gedacht. Für große Meilensteine wie Konzept- oder Designpräsentationen sind Präsenztermine absolute Pflicht. Die Kraft einer starken Idee oder einer eigenständigen Visualität entfaltet sich bei einer persönlichen Präsentation einfach am besten. Aber gerade bei Zwischenschritten oder kleineren Projekten sind Vor-Ort-Termine mit langen Anfahrtswegen oft nicht wirtschaftlich. Und klassische Telkos können die gemeinsame Arbeit an einem Tisch meist nicht ersetzen. Wir arbeiten hier inzwischen mit Live-Präsentationen und Video-Calls. Je nach Konzeptstatus versenden wir klickbare Wireframes oder bereits interaktive Prototypen, die wir anschließend via Screen-Sharing vorstellen und gemeinsam besprechen. Mit der Whiteboard-Funktion können wir Feedback direkt ergänzen und nach dem Call per Klick eine Zusammenfassung aller Änderungen an alle Teilnehmer schicken — ohne langen Dokumentationsaufwand.

5. Tools ersetzen Ideen. Nicht.

Tools verbessern zwar die Kommunikation untereinander, vereinfachen die Dokumentation und helfen uns dabei effizienter zu werden — aber den Kern der Kreation beeinflussen sie nicht. Hier bleibt Liebgewonnenes eben doch erhalten: Wir kreieren immer noch am besten mit der Hand am Arm. Mit Stift und Papier. Whiteboard oder Flipchart. Allein oder im Team-Sparring.

Tools schaffen genau die Arbeitsschritte ab, die vom eigentlichen Schaffensprozess abhalten, ersetzen aber nicht unsere Gedanken. Denn du kannst eine Idee schnell und effizient umsetzen — aber was ist, wenn du keine hast? Das Schaffen von Neuem geht immer noch am besten durch denken, visualisieren, verändern, verwerfen, neu denken … Also scribblen wir auch jetzt noch analog, wenn das Projekt in den Startlöchern steckt. Der einzige Unterschied ist, dass wir das Ergebnis anschließend direkt an der entsprechenden Stelle im Entwurf digital festhalten können.

Jetzt ist es schon super. Aber es wird noch besser!

Nach einigen Monaten mit dem neuen Workflow sind wir nun bereit für den Klassiker: Ein Fazit. Nach einer überraschend kurzen Einarbeitungsphase hat sich die nahtlose Integration der verschiedenen Tools rasch gelohnt. Weniger Doku, mehr Raum für die Kreation.

Gibt es ein Aber? Wir finden, ja: wir behalten unseren Prozess jetzt stetig im Blick. Schon ein bisschen verrückt für Designer und Kreative, denen in der Regel ja eher der Hang zum Chaos nachgesagt wird. Am Horizont leuchtet nämlich schon der nächste Stern: Mit InVision Studio steht ein spannender Konkurrent für Sketch in den Startlöchern. Wenn das hält was es verspricht, wird gerade das Anlegen von geräteübergreifenden Layouts zukünftig noch einfacher. Muss man heute in der Regel noch für jeden Breakpoint einzelne Entwürfe anlegen, soll mit InVision Studio schon im Layoutprozess responsives Verhalten umgesetzt werden können. Bisher gibt’s nur einen Early Access, ab Februar verspricht InVision aber den Launch des neuen Tools. Mal sehen, was es bringt — vielleicht gibt es dann schon die nächste Optimierung für unseren Prozess …

Dieser Artikel ist erschienen bei SPUTNIKA.

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