Vero True Social

Kurzfristiger Hype oder Social-Media-Heilsbringer?

Mindbox GmbH
Mindbox
3 min readFeb 26, 2018

--

Ich MUSS es einfach sagen, auch wenn ich mich als Social-Media-Managerin damit auf dünnem Eis bewege: Ich bin gelangweilt und ein bisschen unzufrieden mit der aktuellen Social-Media-Welt.

Ich sag’ euch auch warum: Dank des Instagram-Algorithmus buhlen Influencer mit Fragen á la: „Esst ihr gern Suppe? Dann schreibt es in die Kommentare!“ um Interaktionen. Dafür bekomme ich die Posts meiner Freunde nur noch selten angezeigt.
Snapchat ist mit der Einführung der Instagram Stories wohl nicht nur für mich obsolet geworden. Facebook versucht gerade wieder die Kehrtwende zum Social Network, wird aber von den meisten Menschen eh nur noch als Newsplattform genutzt. Twitter ist nach wie vor klasse, für mich allerdings ein bisschen zu unpersönlich.

Ergo: So richtig gern nutze ich, abgesehen von den Instagram-Stories, gerade keine der Plattformen. Und bisher gab es zwar einige Hypes (erinnert ihr euch noch an Ello?), aber keine wirkliche Konkurrenz zu den Platzhirschen.

Der Social-Media-Silberstreif: Vero True Social

Ein Silberstreif am Social-Himmel: Vero True Social

Seit einigen Tagen wechseln immer mehr Menschen zu VERO, einer App, die in ihrem Manifesto die Sharevolution ausruft: „True Social“ statt zu viel Media.

Kurz und knapp bedeutet das: Kein Algorithmus, kein Data-Mining und keine Werbung.

In deinem Feed erscheint nur, was du abonniert hast und es gibt viel mehr Möglichkeiten, Dinge zu teilen. Videos, Fotos, Bücher, Filme, Links, Musik und Orte können in Verbindung mit einem Status und Hashtags gepostet werden.

Die Kategorisierung der Kontakte in „Enge Freunde“, „Freunde“, „Bekannte“ und „Follower“ erinnert etwas an die Circles bei Google+, ist aber meiner Meinung nach viel einfacher und intuitiver.

Dass die App aktuell noch in den Kinderschuhen steckt, merkt man daran, dass sie sehr verbuggt ist. Viele User scheitern bereits daran, ihren Verifizierungscode einzugeben. Doch wer sich an die Anfangstage von Instagram erinnert, weiß, dass da auch noch nicht alles rund lief.

Bauchschmerzen bereiten mir aktuell noch zwei Punkte:

  1. Der Datenschutz:
    Um sich zu registrieren, benötigt die App nicht nur die E-Mail-Adresse, sondern auch die Handynummer. Darüber hinaus wirbt Vero damit, keine Daten zu sammeln, bleibt in den „Terms of Use“ und der „Privacy Policy“ aber eher kryptisch. Auf die Frage eines Users nach den Nutzungsrechten antwortet Vero: „We claim no ownership rights over User Content created by you. The User Content you create remains yours… As a user, YOU own your Content that you post to the service. Vero only retains a license for the purpose of running the service. Vero is not profiting off of selling User Content.“
  2. Einsatz für Unternehmen:
    Auch, wenn ich hier als Privatperson schreibe, denke ich natürlich immer daran, wie wir Trends, Apps und Features für unsere Kunden nutzen können. Trotz des Credos der APP, auf Werbung zu verzichten, gibt es doch die eine oder andere Möglichkeit, sich als Marke zu positionieren. GQ Britain ist hier Vorreiter und stellt auf dem eigenen Vero-Account exklusives Bild- und Videomaterial zur Verfügung. Storytelling FTW!
    Wie sich das für deutsche Marken umsetzen lässt, beispielsweise im Hinblick auf Impressumspflicht und Datenschutz, werden wir definitiv prüfen.

Mein erstes Fazit: Ich mag den „Alles in einem“-Gedanken und bin gespannt, wie sich das Ganze (auch technisch) noch entwickelt. Ich werde die App auf jeden Fall noch ein bisschen ausprobieren und schauen, ob sie hält, was sie verspricht.

Ansprechende und übersichtliche Nutzeroberfläche

--

--

Mindbox GmbH
Mindbox

Mindbox ist eine Full-Service Digital-Agentur. Mit über 40 Mitarbeitern tragen wir von Dresden aus unsere Ideen in die Welt.