„Wir brauchen eine Sprache, die alle Menschen einbezieht“

Diversität und Inklusion fängt bei der Sprache an. Wie müssen wir sprechen und schreiben, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle angesprochen und wertgeschätzt fühlen? Diese Frage beschäftigt uns bei Accenture genauso wie andere Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Valérie Vuillerat und Nadia Fischer, Gründerinnen von Witty Works und Gewinnerinnen des diesjährigen FemBizSwiss Awards in der Kategorie Innovation, haben daher uns alle in Wirtschaft und Gesellschaft im Blick. Gemeinsam haben sie den Diversifier entwickelt, ein Tool, mit dem man Jobinserate sprachlich für weibliche Talente und Menschen mit diversen Hintergründen attraktiver gestalten kann. Das ist aber nur der Anfang. Ihr eigentliches Ziel: Unsere Sprache so zu revolutionieren, dass sie inklusiv wird.

Accenture DACH
Plan A
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15 min readOct 27, 2020

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***EN version below***

Nadia und Valérie sind für uns zwei großartige Rolemodels, die vorangehen, etwas verändern wollen und so jungen Mädchen und Frauen auch Mut machen, sich auszuprobieren und vor der Tech- und IT-Welt nicht zurückzuschrecken. Wir freuen uns, dass wir als Sponsoren des FemBizSwiss Awards solch großartige Frauen und Ideen unterstützen können. Und sie in einem Gespräch näher kennenlernen durften.

Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn! Wie wichtig findet ihr Plattformen wie den FemBizSwiss Award?

Nadia: Solche Plattformen sind enorm wichtig, damit starke Frauen sichtbar gemacht werden und eine Vorbildfunktion einnehmen können. Um andere Frauen zu motivieren und zu ermutigen, etwas auszuprobieren — zum Beispiel selbst zu gründen — braucht es diese Vorbilder. Und deshalb freuen wir uns sehr, dass es den FemBizSwiss Award seit diesem Jahr in der Schweiz gibt. Zu diskutieren wäre sicherlich, warum es immer noch extra Female Awards braucht, um Frauen in der Wirtschaft und IT-Welt auszuzeichnen.

Was denkt ihr, welchen Einfluss solche Awards auf die Sichtbarkeit von Frauen in der Digitalwirtschaft haben?

Valérie: Das ist für uns ein bisschen schwierig einzuschätzen, weil wir uns natürlich auch in einer Art „Bubble“ bewegen, in der das Thema sowieso viel diskutiert wird. Wichtig wäre, dass entsprechende Meldungen, beispielsweise zu eben dieser Awardverleihung, auch breiter in den Medien aufgenommen werden.

Nadia: Gerade für Magazine und Blogs aus der Tech- und Digitalwelt wären das eigentlich Nachrichten, die eine Chance bieten, mehr Frauen für die Branche zu begeistern. Damit könnten auch Fachmedien Fürsprecher oder Förderer von Diversität und Inklusion werden. Leider sehen wir das noch zu wenig.

Ist das grundsätzlich ein Problem im Business oder ist das auch etwas Spezifisches in der Schweiz?

Nadia: Aus der Schweiz heraus haben wir das Gefühl, dass europäische Länder einen Schritt weiter sind als wir, einfach weil wir hier teilweise auch noch sehr traditionelle Rollenbilder haben. Da sind die Systeme beispielsweise in Deutschland an manchen Stellen doch schon weiter aufgeschlossen, mit Angeboten wie der Elternzeit. Aber genug zu tun gibt es noch überall, um tatsächlicher Chancengleichheit näher zu kommen.

Ihr seid im September 2020 mit dem Award in der Kategorie „Innovation“ ausgezeichnet worden. Was hat sich persönlich für euch geändert?

Valérie: In erster Linie hat es mich bzw. uns natürlich sehr gefreut, diesen Award zu gewinnen. Es bestätigt uns darin, auf dem richtigen Weg zu sein und motiviert uns einfach, dranzubleiben. Dranbleiben ist in dem Fall auch das richtige Stichwort: Durch den Award erhielten die Themen Inklusion und Diversität wieder etwas mehr Aufmerksamkeit und es gab einen Anlass darüber zu berichten. Trotzdem stehen die verschiedenen Facetten von Gleichstellung, Diversität und Inklusion nicht selbstverständlich auf der Agenda der Unternehmen. Im Gegenteil. Und hier setzen wir an. Deshalb freuen wir uns sehr über die Auszeichnung, doch noch wichtiger ist es, dass unser Produkt erfolgreich ist und wir eine echte Veränderung herbeiführen können.

Nadia: Ja, so sehe ich das auch. Awards sind super wichtig für die Visibilität und es bringt nach außen hin schon auch Glaubwürdigkeit und zeigt, dass dein Produkt etwas kann, wenn du Awards gewinnst. Aber was zählt, ist, dass unser Produkt auch eingesetzt wird.

Eine sehr gute Überleitung! Lasst uns über euer Produkt sprechen. Warum habt ihr Witty Works gegründet? Was ist eure Mission und Vision dahinter?

Nadia: Wir beide arbeiten schon lange im Tech-Bereich — Valérie bereits seit 20 Jahren, ich seit zehn. Immer wieder haben wir in dieser Zeit von Führungskräften gehört, dass sie einfach keine Frauen für die Branche finden. Und das hat uns sehr gewundert. Wir selbst kennen so viele Frauen in dem Bereich, die Lust auf IT und Tech haben und die Unternehmen finden keine und stellen deshalb überwiegend homogene Teams zusammen, bei denen es an Diversität fehlt? Da konnte irgendetwas nicht stimmen. Wir wollten uns mit dieser Situation nicht zufriedengeben — auch, weil Technologie ein Produkt menschlicher Kreativität ist. Wenn in ein Produkt nur die Vorstellungskraft und Fähigkeiten einer Personengruppe einfließen, dann entsteht eben keine Lösung, mit der alle etwas anfangen können. Wir wollten also etwas ändern. Aber dazu mussten wir uns erst einmal fragen: Wo liegt eigentlich das Problem?

Valérie: Bei der Suche nach Antworten sind wir auf die Verhaltensökonomin Iris Bohnet gestoßen. Sie unterrichtet in Harvard und hat das Buch „What Works: Gender Equality by Design“ verfasst. Darin beschäftigt sie sich mit der Frage, wie Verhaltensdesign die Gleichstellung revolutionieren kann und wieso sehr gut ausgebildete Frauen es noch immer so schwer haben, in gewissen Berufsfeldern — vor allem in MINT — Fuß zu fassen oder Führungspositionen einzunehmen. Darauf basiert im Grunde unsere Beratung — und sie setzt schon beim Jobinserat an. Die erste Hürde für Frauen ist die Stellenanzeige, die darüber entscheidet, ob man sich überhaupt bewirbt oder nicht. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Sprache. Das ist der Grund, warum wir den Diversifier gebaut haben — ein Tool, mit dem man Jobinserate für weibliche Talente und Menschen mit diversen Hintergründen attraktiver gestalten kann. Unsere Mission ist es, dass jede Firma in Europa ihre Karriereseite in inklusiver Sprache verfasst. Wir möchten eine neue Sprache etablieren, nutzen und verbreiten, die alle Menschen einbezieht. Das geht natürlich über den Karrierebereich hinaus und gilt für alle Arten von Konversation. Auch in unserem täglichen Austausch, ganz egal ob im Büro oder jetzt virtuell, kommt es zu diskriminierender Sprache — häufig auch, ohne dass man es selbst merkt. Unser großes Ziel: Unsere Sprache so zu revolutionieren, dass sie inklusiv wird.

Sprecht ihr mit dem Diversifier alle Unternehmen in Europa an oder nur die in der Schweiz?
Valérie:
Wir wollen das Thema in ganz Europa anpacken. Unser Diversifier ist momentan auf Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar. Hinter dem Tool steckt gerade noch ein regelbasierter Algorithmus, wir wollen aber mehr ins Natural Language Processing rein. Wenn wir hier dem Machine Learning die Bias „ausgeredet“ haben, die es in der jeweiligen Sprache gibt, wollen wir dann auch mit anderen Sprachen rausgehen.

Ihr wurdet in der Kategorie Innovation ausgezeichnet. Was glaubt ihr, mit was habt ihr überzeugt? Ist es das Thema oder ist es die Technologie?
Valérie:
Ich glaube es ist die Kombination aus beidem — ein relevantes Thema in ein funktionierendes Produkt bzw. eine Technologie zu überführen, die eine Lösung anbietet. Momentan konzentriert sich der Diversifier noch rein auf Jobanzeigen, aber wie Nadia vorhin schon gesagt hat: Unsere Sprache prägt unser Bewusstsein und am Ende auch unsere Entscheidungen. Und wenn wir mit unserem Tool helfen können, bessere Entscheidungen zu treffen und im Recruiting vielfältigere Talente zu gewinnen, dann ergibt sich ein riesiger Mehrwert für Firmen und damit auch eine Kosteneinsparung.

Nadia: Unser Tool macht etwas skalierbar, was vorher wenig skalierbar schien. Firmen, die den Diversifier einsetzen, bekommen mehr Bewerbungen von diverseren Talenten. Es ist also nicht nur ein ideelles Thema, sondern auch ein wirtschaftliches. Es gab auch schon vorher Schreibwerkstätten und Trainings dazu, wie man Stellenanzeigen inklusiv gestaltet. Unser Ansatz lässt sich aber sehr unkompliziert in den Arbeitsalltag integrieren, was einen nachhaltigeren Effekt hat. Letztlich geht es ja um eine Verhaltensänderung, und das passiert nicht in einem einzigen Training. Man muss das immer wieder üben und das Gelernte festigen. Wenn man dafür eine Applikation hat, die einem nicht nur Lösungsvorschläge zeigt, sondern auch bei jedem Wort erklärt, warum man es nicht so verwenden sollte, hinterlässt die inklusive Sprache einen bleibenden Eindruck. Irgendwann ist es gelernt und selbstverständlich.

Also Lifelong Learning by Doing. Wir hatten das ja ganz am Anfang schon angerissen: Wie schätzt ihr grundsätzlich die Situation in der Schweiz ein? Wie einfach oder wie schwer haben es Frauen in der Wirtschaft und wie ist das insbesondere in der Digital- und IT-Branche?

Nadia: Laut dem „Gender Maturity Compass“, der mit einem Report der Hochschule in St. Gallen 2020 erschien, verpflichten sich 64 Prozent der Schweizer Unternehmen zu Diversität. Das klingt zwar erstmal ganz gut, das heißt aber noch lange nicht, dass die Unternehmen das auch wirklich leben. Ich glaube, Frauen haben es nicht unbedingt schwer oder schwerer in die Unternehmen zu kommen, sondern das Problem liegt vor allem beim Thema Gleichberechtigung, beispielsweise bei Beförderungen oder beim Gehalt.

Wie wichtig findet ihr Female Rolemodels, um das Thema voranzutreiben?

Valérie: Es ist essenziell für andere Frauen zu sehen, dass Frauen in der IT erfolgreich sind und sein können. Wir selbst haben ja auch Vorbilder, an denen wir uns orientieren — weibliche und männliche. Ich hatte oft nur männliche Vorbilder, als ich jung war, aber hab mich davon nicht beirren lassen, sondern mir gedacht: Was die können, das kann ich auch. Doch diese Denke ist nicht selbstverständlich. Es macht auch für mich einen Unterschied, wenn ich andere Frauen sehe in meinem Alter, die Unternehmerinnen sind, die Startups gegründet haben, Investor:innen von sich überzeugen und erfolgreich sind. Das hilft mir dann schon sehr, meinen eigenen Weg zu gehen und meine Ziele zu verfolgen.

Was macht für euch denn ein Rolemodel aus?

Nadia: Bei mir spielt Ethik eine große Rolle. Es geht mir bei einem Rolemodel nicht so sehr um Erfolg im klassischen Sinne — schnell an die Spitze, großes Netzwerk und Ähnliches. Ich finde es inspirierend, wenn jemand ethische Grundsätze hat und diese auch vertritt. Gerade in der Geschäftsleitung.

Valérie: Für mich sind bei Rolemodels auch Authentizität und Nahbarkeit wichtig. Ich fühle mich oft von starken Frauen angezogen und inspiriert, die zeigen, dass es in ihrem Leben auch Auf und Abs gibt und nicht alles immer nur glänzt.

Gibt es etwas, was ihr aus der eigenen Erfahrung anderen Frauen mitgeben oder vermitteln möchtet?

Valérie: Wir sollten mutiger sein. Wir selbst haben auch die Tendenz, alles perfekt machen zu wollen. Das haben wir als Unternehmen aber ganz gut in den Griff bekommen. Wir waren oft an dem Punkt, an dem wir uns gefragt haben, ob das so gut genug ist, und dann haben wir uns gedacht: „Fake it till you make it“, wir machen es jetzt einfach so. Nur so kommt man voran und selbst wenn mal was schief geht: Aus Fehlern lernt man.

Letzte Frage. Was motiviert und inspiriert euch?

Valérie: Es spornt mich an, dass ich über meinen Job etwas verändern kann. Auch wenn es manchmal nur kleine Schritte sind, es sind wichtige Schritte.

Nadia: Mich motiviert, wenn wir auch von unseren männlichen Kunden hören, dass wir recht haben und sich etwas ändern muss. Und sie dann auch Maßnahmen ergreifen und zu unseren Ambassadoren werden. Es sind einzelne, die jetzt diese Schritte machen, aber es werden immer mehr.

*** EN Version ***

“We need an inclusive language”

Diversity and inclusion start with language. How do we need to speak and write in order to create an environment where everyone feels addressed and valued? This is a question that concerns us at Accenture, as it does other companies in a wide range of industries. Valérie Vuillerat and Nadia Fischer, founders of Witty Works and winners of this year’s FemBizSwiss Award in the category of “Innovation,” thus have their eyes on all of us in business and society. Together they developed the Diversifier, a tool to make job ads linguistically more attractive to female talents and people from diverse backgrounds. However, that is just the beginning. Their ultimate goal is to revolutionize our language itself so that it becomes fundamentally inclusive.

Nadia and Valérie are two great role models for those among us who want to make a difference and encourage young women and girls to give the tech and IT world a chance and not shy away from it. As sponsors of the FemBizSwiss Award, we are delighted to be able to support such great women and ideas — and to get to know them better in an interview.

Congratulations on winning the award! How important do you think platforms like the FemBizSwiss Award are?

Nadia: Such platforms are enormously important for ensuring that strong women are visible and apparent as role models. These role models are needed to motivate and encourage other women to try something out — to found their own start-up, for instance. And that’s why we are very pleased that the FemBizSwiss Award is being conferred in Switzerland as of this year. It would certainly be worth discussing, however, why separate “women’s awards” are still needed to recognize women in the business and IT world.

What impact do you think such awards have on the visibility of women in the digital economy?

Valérie: This topic is somewhat difficult for us to assess of course because we are in a sort of “bubble” where the issue is discussed a lot anyway. It would be important that corresponding stories in the news, such as on this very award ceremony, are taken up more widely in the media.

Nadia: Particularly in terms of magazines and blogs from the tech and digital world, this would actually involve news that offer an opportunity to get more women interested in the industry. Trade media could in this way begin to take on an advocate role and promote diversity and inclusion. Unfortunately, we still see too little coverage of this type.

Is this fundamentally a problem in the business world or is it also something specific to Switzerland?

Nadia: From where we sit in Switzerland, we have the feeling that other European countries are a step ahead of us simply because we in part still have very traditional mindset here regarding gender roles. For example, the systems in Germany are already more liberal-minded in some ways, with options such as parental leave, but there is still plenty to be done everywhere in order to get closer to a truly equal-opportunity society.

In September 2020, you were honored with the award in the “Innovation” category. What changed for you personally?

Valérie: First and foremost, we were both very excited to win this award. It confirms that we are on the right track and gives us motivation to simply keep at it. Keeping at it is what it comes down to for our broader mission as well: the award is again giving topics of inclusion and diversity a bit more attention, along with a reason to report on them. Nevertheless, the various facets of equality, diversity, and inclusion are not on businesses’ agendas as a matter of course. In fact, it’s on the contrary — and that’s where we come in. Which is why we’re really excited about receiving the award, but it’s even more important that our product is successful and that we can bring about real change.

Nadia: Yes, that’s how I see things too. Awards are important for visibility, and winning awards brings credibility and shows that your product can do something — but what counts is that our product is used.

That’s a great lead-in to talk a bit about your product. Why did you start Witty Works? What are the mission and vision behind it?

Nadia: We’ve both been working in tech for a long time — Valérie for 20 years, and I’ve been at it for ten. During this time, managers have told us again and again that they simply can’t find women to fill positions within the industry. We found that pretty surprising. We ourselves know so many women in the field who are really into IT and tech, and the companies say that they can’t find any women and therefore put together predominantly homogeneous teams that lack diversity? It seemed like something was really amiss. We weren’t satisfied with this status quo — in part because technology is a product of human creativity. If the imagination and abilities of only one group of people are incorporated into a product, then you don’t end up with a solution that everyone can use. That inspired us to want to change things. But first we had to ask ourselves: Where is the problem?

Valérie: In our search for answers, we stumbled across the behavioral economist Iris Bohnet. She teaches at Harvard and is author of the book “What Works: Gender Equality by Design.” In this book she deals with the question of how behavioral design can revolutionize equality, and why very well-educated women still find it so difficult to gain a foothold or take up leadership positions in certain professions — especially in the STEM fields. This is what our consulting is grounded upon, and we start with the job ad. The first hurdle for women is this vacancy posting, which decides whether or not to apply at all. Language plays a critical role in this. That’s why we built the Diversifier — a tool to make job ads more attractive to female talents and to people from diverse backgrounds. Our mission is to have every company in Europe write its career pages in inclusive language. We want to establish, use, and spread a new language that is inclusive of all. This of course goes beyond the area of jobs and careers and applies to all types of conversation. Even when we are just talking to each other on a daily basis, whether in the office or these days virtually, discriminatory language is sometimes used — often without our noticing. Our ultimate goal is to revolutionize language as a whole so that it becomes fundamentally inclusive.

Do you target all companies in Europe with the Diversifier or only those in Switzerland?
Valérie:
We want to take the issue on throughout Europe. Our Diversifier is currently available in English, French, and German. Right now, the tool uses a rule-based algorithm, but we want to get more into natural language processing. Once we have “persuaded” the machine learning to not perpetuate the bias that exists in the respective language, we want to go live with other languages.

You were recognized in the category of “Innovation.” What do you think impressed the jury? Is it the topic or is it the technology?
Valérie:
I think it’s the combination of both — turning a relevant topic into a working product or technology that offers a solution. The Diversifier is currently still concentrating purely on job ads, but as Nadia already mentioned, language shapes our consciousness and ultimately our decisions. And if our tool can help people make better decisions and attract more diverse talent in recruiting, then this translates to a great deal of added value for companies and thus cost savings.

Nadia: Our tool makes something scalable that previously seemed to have little potential for being scaled. Companies that use the Diversifier receive more applications from a more diverse talent pool. We’re thus not just talking about chasing an ideal, but also about achieving economic ends. In the past there have been writing workshops and training sessions on how to write inclusive job ads. However, our approach is very easy to integrate into your daily work routine, allowing it to have a more lasting impact. Ultimately, it’s behaviors that need to be changed, and you can’t bring that about in a single training session. You have to practice the new behavior again and again and consolidate what you’ve learned. If you instead use an application that not only shows you solutions but also explains why you shouldn’t use each word in a certain way, inclusive language can leave a lasting impact. At some point, it is learned and comes naturally.

So, it’s lifelong learning by doing. We touched on this briefly earlier, but what is your assessment of the situation in Switzerland? How easy or how hard do women in business have it, and what are things like in the digital and IT industry in particular?

Nadia: According to the Gender Maturity Compass, which appeared with a report from the University of St. Gallen in 2020, 64 percent of Swiss companies have pledged to support diversity. That sounds pretty good at first, but a pledge like this doesn’t necessarily mean that companies are actually acting accordingly. I believe that women don’t find it difficult or more difficult to get a position at companies per se. The problem instead lies above all in the issue of equal treatment, such as when it comes to promotions or salary.

How important do you think female role models are for making progress on this issue?

Valérie: It is essential for other women to see that women are and can be successful in IT. We ourselves have role models whose example inspires us — both female and male. When I was young, I often only had male role models, but I didn’t let that deter me. Instead I was thinking: Anything they can do, I can do too. However, this line of thinking is not one that everyone naturally falls into. It also makes a difference to me when I see other women of my age who are entrepreneurs, who have founded start-ups, who convince investors of themselves, and who find success. All of that helps me a great deal in going my own way and pursuing my goals.

What constitutes a role model for you?

Nadia: Ethics are a big part of it for me. I think that a role model is not so much about success in the traditional sense — making your way to the top fast, having a large network, and the like. I find it inspiring when someone has ethical principles and also sticks to them. That’s particularly crucial in management.

Valérie: For me, role models also need to be authentic and approachable. I often feel drawn to and inspired by strong women who show that there are ups and downs in their lives and that things aren’t always picture-perfect.

Is there any advice you would like to give other women or share from your own experience?

Valérie: We should be more courageous. Even in our company, we had a tendency to want to do everything perfectly, but we managed to get a handle on that. We were often at a point where we wondered if things were good enough, and then we thought: “Fake it till you make it” — we’ll just stick with this for now. It’s the only way to move forward, and even if something goes wrong along the way, you learn from your mistakes.

One last question: What motivates and inspires you?

Valérie: I take inspiration from the fact that I can make a difference in my job. Even if they’re only baby steps sometimes, they’re important steps.

Nadia: It motivates me when we hear from our male customers that we’re right and that something has to change. And then they take action and become our ambassadors. It’s just a few individuals who are taking these steps for now, but more and more are joining them all the time.

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