Philcologne: Fragen stellen bleibt erlaubt? Auch wenn es keine Antworten gibt
Wenn man mich gefragt hätte, warum ich glaube, dass Ärzte Ihr eigenes Denksilo hinter sich lassen sollten und sich von Zeit zu Zeit anderen Fragen zuwenden müssten, dann hätte ich vielleicht geantwortet:
Weil wir uns in einer neuen Situation befinden, in einer neuen Zeit, in der es darauf ankommt, dass jeder Einzelne bei den großen Fragen, die das Leben betreffen, sich selber orientieren muss. Man kann sich nicht mehr darauf zurückziehen, dass einem alles durch Traditionen oder durch Weltanschauungen vorgegeben ist. Viele haben ja früher in klaren Glaubenssystemen gelebt, […]. Und da wird die Philosophie interessant.
Diese Antwort habe aber nicht ich formuliert, sondern Jürgen Wiebecke, der im WDR5 die seit sechs Jahren immer noch erfolgreicher werdende Sendung Das philosophiosche Radio macht.
Jürgen Wiebecke hat das allerdings auf folgende Frage geantwortet: Warum glauben Sie, dass die Philosophie […] für ein großes Publikum interessant ist?”
Philosophie ist (auch) für mich ein vorurteilsloses Fragen, bei dem man nicht sicher sein kann, eine Antwort zu bekommen. Denken, wenn Sie so wollen.
Wer hier regelmäßig vorbeischaut, erkennt schnell, dass ich mich gern mit den übergeordneten Zusammenhängen auseinandersetze, die in sich verändernden Gesundheitsmärkten täglich passieren. Vor allem, wenn es um das Arzt-Patientenverhältnis geht. Meinem Faible für Philsoophie habe ich irgendwann nachgegeben und betrachte mich heute als Netzwerkphilosoph (nicht nur weil der Begriff mit gerade einmal 771 indexierten Suchergebnissen bei Google unbesetzt erscheint).
Das ganze Interview mit Jürgen Wiebecke lesen Sie übrigens hier. Darin lesen Sie zwischen den Zeilen, warum es erlaubt ist, als ganz normaler Mensch eine Philosophie zu haben. Die Philosophie ist kein verstaubtes Elitefach. Es ist eine Disziplin, die vielleicht unsere Kinder am besten beherrschen, wenn Sie sich jeden Tag Ihre Fragen über die Zusammenhänge in der Welt stellen. Mit der Zeit treiben wir Ihnen das aber wieder aus.
Übrigens, vielleicht interessiert Sie die Philcologne in Köln, die heute beginnt. Dann hören Sie mal hier (Bitte vorspulen bis 15'45'’)
Abstraktes Denken darf Spaß machen, peppig sein, andersartig und anregend.