Ein Tag bei einhorn: Was das Arbeiten in einem Start-Up wirklich anders macht

Redaktion
ResQ Club
Published in
5 min readAug 9, 2017

Viel Glitzer um nichts? Wir alle kennen die Vorurteile, mit denen Start-Up-Mitarbeiter*innen immer wieder konfrontiert werden. Lieber wird Craft Beer getrunken, als zu arbeiten und die Schreibarbeit wird zusammengekauert auf einem der siebzehn Sitzsäcke verrichtet, bevor man um 22 Uhr mit seinen Kollegen zusammengekuschelt im Office einschläft, oder? Nein, ganz so klischeebehaftet ist das Arbeiten in einem relativ hierarchiebefreiten Unternehmen dann doch nicht.

Unsere Content-Spezialistin Bianca arbeitet seit Februar 2017 bei ResQ und hat sich einen Nachmittag ins 900 Meter entfernte einhorn Office gewagt, um nicht nur einen Blick hinter die Kulissen der Design-Kondom-Produzenten zu werfen, sondern auch herauszufinden, was das Arbeiten in einem Start-Up so besonders macht.

Schon mal ein kleiner Spoiler vorab: Das “viele Geld“ ist es jedenfalls nicht.

1. Sitzsäcke, Hängematten und Bällebäder hin oder her — Optik ist nicht alles

Zugegeben: Für gewöhnlich wird man das ein oder andere aufgehübschte Element im Office finden. Wer uns am Paul-Lincke-Ufer besucht, kann bei all den Sofas und zusammengezimmerten Fensterrahmen leicht den Eindruck bekommen, in einem Club gelandet zu sein. Bei Einhorn wiederum findet man viele gebrandete Sitzsäcke und bunte Plakate.

Macht euch erstmal keine Sorgen um unsere Produktivität, es gibt für jeden auch genügend Platz am Schreibtisch, um sich zumindest 70 % des Tages wie eine Sekretärin zu fühlen! Niemand und zwar wirklich Niemand kann den ganzen Tag im Liegen verbringen und trotzdem so tun, als wäre er produktiv dabei. Start-Ups sind auch nur Unternehmen, in denen gearbeitet wird.

2. Hunde im Office sorgen für die gewisse Kuschelatmosphäre

Schon wieder eine Gemeinsamkeit. Sowohl im ResQ als auch im einhorn Office gibt es Hunde, die zwischen den Stühlen und Tischen herumwuseln und gelegentlich auch mal von jemand anderem als den Besitzern ausgeführt werden. So ein Spaziergang, der macht Freude, ein Spaziergang, der macht Spaß.

3. Niemand muss, wenn er keinen Bock hat

Wenn Niemand so tun muss, als ob er eine Maschine sei, kommen wir menschenfreundlichen Arbeitsbedingungen bereits ein ganzes Stück näher. In unseren WhatsApp-Gruppen gibt es keine passiv-aggressiven Nachrichten, keine Beschuldigungen, dass irgendjemand, irgendetwas nicht genau nach Vorschrift gemacht hätte, wie das bei großen Unternehmen oft der Fall ist. Stattdessen setzen wir auf das Prinzip der offenen Kommunikation und gehen mit unseren Schwächen und Befindlichkeiten möglichst offen um. Das heißt: Keine ekligen Kommentare hinter dem Rücken oder in Slack, sondern direkte Ansprache bei Unannehmlichkeiten.

Bei einhorn geht das sogar so weit, dass Mitarbeiter*innen nicht zur Arbeit kommen müssen, wenn sie sich nicht danach fühlen. CEO Philip meint aber, dass genau das trotzdem nicht oft vorkomme. Schließlich sei die Arbeit bei einhorn nichts, was man sich freiwillig entgehen lassen möchte. Dort, wo Freundschaft am Arbeitsplatz existiert, ist das Erscheinen für gewöhnlich auch nicht mit Magenschmerzen verbunden.

4. Fixe Jobposition? Muss nicht sein

Frei nach dem Motto „Warum festlegen, wenn’s auch ohne Label geht“ arbeiten die Jungs und Mädels bei einhorn frei von festgelegten Positionen. Das kann schon mal zur Verwirrung führen, wenn man nachfragt, was eine Person „so macht“. Ein bisschen Social Media, ein bisschen Fotografie, wenn’s sein muss auch mal Vertrieb. Und wechseln ist auch möglich, wenn man möchte. Hauptsache, man hat Spaß bei der Sache und ist nicht nach wenigen Monaten von der immergleichen Routine am Schreibtisch frustriert.

Wer möchte, kann sich natürlich binden. Ist aber keine Grundvoraussetzung.

5. Respekt entsteht nicht durch Hierarchien

Kennt ihr diese Momente, in denen man Angst vor dem Treffen mit dem Vorgesetzten hat, weil man entweder haufenweise mehr Arbeit, inkompetentes Feedback oder die Kündigung erwartet? Seit ich bei ResQ arbeite, ist mir diese Situation nicht wieder passiert. Denn genauso wie bei uns verschaffen sich auch die CEOs von einhorn ihren Respekt durch Persönlichkeit und sanfte Mitarbeiterverantwortung.

Wo früher Titel automatisch für den notwendigen Respekt und das obligatorische Ja und Amen zu allem sorgten, hilft reines Chefo-Gehabe heute nicht mehr viel. Respekt verdienen sich die Vorgesetzten durch tatsächlich vorhandene und unter Beweis gestellte Fähigkeiten, ungekünstelte Authentizität und Empathie ihren Mitarbeitern gegenüber.

6. Der Anspruch, nachhaltig zu arbeiten ist nicht mit Greenwashing gleichzusetzen

Nachhaltigkeit ist nichts, das auf Bäumen wächst und anschließend für Marketingzwecke missbraucht wird. Damit es der Umwelt langfristig gut geht, müssen Unternehmen lernen, Verantwortung zu übernehmen, die nicht bei der Auswahl des Zulieferanten aufhört. Genau das tut einhorn, in dem das Unternehmen Gewinne in genau jene Gebiete reinvestiert, in denen ein Produkt hergestellt wird. Den Einhörnern ist es wichtig, direkt zu Beginn der Lieferkette bei der Rohstoffgewinnung anzusetzen und schon da mit Partnern und Herstellern auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten — selbst, wenn sie nicht in direkter Lieferbeziehung zu ihnen stehen. Mehr zur Fairstainability könnt ihr hier (https://einhorn.my/fairstainability-2/) lesen.

7. Selbstreflexion statt Kontrolle

Wer seine Angestellten wie Kinder behandelt, braucht sich nicht wundern, wenn sich diese wie Kinder verhalten, rumbocken, widersprechen und sich auch mal schreiend auf den Boden werfen, wenn am Ende des Tages nicht genug Lob verteilt wurde. Ganz anders verhält es sich in modernen Unternehmen, in denen Mitarbeiter und Chefs auf Augenhöhe kommunizieren, ungezwungen zusammen kochen ohne sich dabei über die KPIs der letzten Woche zu unterhalten und einfach mal Mensch sein dürfen. Achja, und noch etwas: Wer auf Kontrolle setzt, tut dies nur, weil er sich selbst nicht vertraut.

8. Ohne Tattoos gibt’s keine Festanstellung

Kleiner Spaß am Ende! Tattoo-Shaming ist natürlich trotzdem ein absolutes No-Go bei uns und einhorn. Jeder kann so kommen, wie er möchte — ohne sich für den Beruf in eine andere Person verwandeln zu müssen.

Danke für den kurzen Jobtausch — und kommt gerne mal bei uns vorbei!

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