Wichtige Begriffe und Risiken erklärt

Marco Vega
SageWealth
Published in
6 min readApr 20, 2021

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Was ist Inflation?

Inflation ist der Prozess, durch den dein Geld im Laufe der Zeit an Wert verliert. Dieser Geldverlust zeigt sich nicht direkt auf deinem Bankkonto, sondern als Verlust an “Kaufkraft”. Zum Beispiel konnte man 1970 eine Tasse Kaffee für 0,25 € kaufen. Heute müsste man aber mindestens 1,59 € bezahlen. Ökonomen messen diesen Wertverlust als Prozentsatz. In den meisten entwickelten Volkswirtschaften liegt die Inflation bei 2% pro Jahr. Das mag nach einer kleinen Zahl klingen, aber auf lange Sicht kann dies große Auswirkungen auf deine finanzielle Gesundheit haben. Wenn du z.B. 100.000 € 14 Jahre lang auf deinem Sparkonto liegen lässt, wird es ein Viertel an Wertes verloren haben — und nur noch 75k € wert sein.

Derzeit sind die Zinssätze in Europa auf einem Rekordtief (0,32%) und es wird nicht erwartet, dass sie in absehbarer Zeit signifikant steigen. Daher kannst du bei der Bank keinen ausreichenden Zinssatz erzielen, um die Inflation zu übertreffen. Dies macht das Investieren noch wichtiger und entscheidender für eine gute langfristige Vermögensplanung.

Was ist Diversifikation?

“Diversifikation” bedeutet im Prinzip “Lege nicht alles auf eine Karte”. Diversifikation ist sehr wichtig, denn sie schützt vor verschiedenen Risiken und schafft langfristige Stabilität für deine Rendite. Deine Investments sind diversifiziert, wenn du in verschiedene Anlageklassen investierst, wie z.B. Immobilien, Aktien, Anleihen etc. Die Auswahl verschiedener Anlageklassen ist wichtig, weil sich jede unterschiedlich verhält. In manchen Marktsituationen kann eine Anlageklasse im Preis steigen, während eine andere fallen kann. Wenn du auf mehrere Anlageklasse setzt, ist es viel wahrscheinlicher, dass dein Portfolio stabile Erträge liefert und dich vor Markteinbrüchen schützt.

Was ist ein ETF?

Man kann sich einen ETF wie einen großen Korb vorstellen, der mit verschiedenen Investments gefüllt ist. Darin können Aktien, Anleihen, Rohstoffe usw. sein. Der ETF “versucht”, einen bestimmten Markt oder eine Branche abzubilden. “UBS MSCI Europe” zum Beispiel ist ein ETF, der die 434 größten europäischen Unternehmen enthält. Investierst du also 1000 € in diesen ETF, wird dein Geld auf alle 434 Unternehmen innerhalb des ETFs verteilt. Das Beste an ihnen ist, dass es eine einfache Möglichkeit ist, dein Geld mit nur wenigen Klicks zu diversifizieren.

Fachlich gesehen steht ETF für Exchange Traded Fund, es handelt sich also um einen Fonds, der direkt an der Börse gekauft und verkauft werden kann. Das gibt ETFs mehr Flexibilität und ein größeres Volumen als viele traditionelle Fonds. Außerdem bilden ETFs einen Index ab, d.h. sie spiegeln einen bestimmten Markt, wie den US-Market, wider. Dies passiert basierend auf festgelegten Regeln, wie größe und Bedeutung der jeweiligen Unternehmen. Das bedeutet, dass es keinen Fondsmanager*in gibt, der/die entscheidet, was rein und raus geht. Das macht ETFs zu einer passiven und hoch automatisierten Anlage, was wiederum ihren Preis deutlich senkt. Außerdem hat sich immer wieder gezeigt, dass dies langfristig zu besseren Renditen führt als eine aktive Beurteilung durch Menschen, die häufig anfällig für Fehlentscheidungen sind.

In den letzten zwei Jahrzehnten sind ETFs zum bevorzugten Weg für Investoren geworden, ihre Portfolios kostengünstig zu erstellen und zu diversifizieren. So ist beispielsweise das schwedische Rentensystem auf ihnen aufgebaut und sie konnten die meisten aktiv verwalteten Fonds in Sachen Performance schlagen.

Zusammengefasst werden ETFs also direkt an den Börsen gehandelt und sie bilden in der Regel einen großen Markt ab. Das macht ETFs diversifiziert, preiswert und flexibel.

Was macht ein Finanzberater?

Ein Finanzberater hilft seinen Kunden, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Sagefund (als gebundener Vertreter der Bank für Vermögen) agiert als dein persönlicher Finanzberater. Unser primäres Ziel dabei ist es, den langfristigen Vermögensaufbau unserer Kunden sicherzustellen. Dies erreichen wir, indem wir unseren Kunden geeignete Anlageprodukte (wie z.B. “Sagefund Stability”) empfehlen. Wir berücksichtigen mehrere wichtige Faktoren, wie deine persönliche finanzielle Situation, die Performance der Anlage, den Preis und natürlich die Nachhaltigkeit. Die Anlagen selbst selektieren wir, in dem wir eine Vielzahl von Recherchen — wie die Betrachtung historischer und aktueller Daten, den Vergleich verschiedener ETFs und Simulationen durchführen.

Was ist Volatilität?

Volatilität ist ein wichtiger Indikator für das Risiko einer Anlage. Sie gibt an, wie stark sich der Wert einer Anlage im Preis ändert (nach oben und unten schwankt). Spekulativere Anlagen haben größere Preisschwankungen, während sicherere Anlagen typischerweise viel kleinere Preisschwankungen haben. Wenn man weiß, wie stark die Preisschwankungen sind, kann man z.B. die Länge des Anlagehorizonts bestimmen. Volatile Anlagen werden oft als risikoreicher angesehen als weniger volatile Anlagen, da der Preis weniger voraussehbar sein dürfte.

In welche grundlegenden Anlageklassen investieren wir?

  • Aktien: Eine Aktie ist ein kleines Stück eines Unternehmens. Sobald du eine Aktie kaufst, bist du Miteigentümer des Unternehmens. Aktien werden an der Börse gehandelt. Wenn ein Unternehmen wächst (durch Innovationen oder Effizienzsteigerungen), steigt auch sein Kurs. Aktien sind der wichtigste Wachstumstreiber in einem Portfolio
  • Anleihen: Wenn du eine Anleihe kaufst, leihst du im Grunde Geld an eine Organisation, damit diese ein bestimmtes Projekt finanzieren kann. Zum Beispiel gibt die Deutsche Regierung Anleihen aus, um Schulen zu renovieren und Infrastruktur zu bauen. Im Gegenzug für das Darlehen verspricht die jeweilige Organisation, dir das Geld zu einem festen Zinssatz zurückzuzahlen. Aus diesem Grund sind Anleihen relativ stabile Investitionen.
  • Rohstoffe: Bei Rohstoffen handelt es sich in der Regel um Materialien wie Gold, Gas oder Sojabohnen. Unsere Portfolios enthalten nachhaltige Rohstoffe wie saubere Energien und Holz. Rohstoffe sind wichtig, weil sie sich anders verhalten als Aktien und Anleihen — das ist gut für die Diversifizierung.
  • Immobilien: Immobilien sind der Baugrund zusammen mit allen dauerhaften Verbesserungen, die mit dem Baugrund verbunden sind, wie Gebäude (Büros, Einkaufszentren usw.) und Wohnhäuser. Immobilien sind ein großartiger Schutz gegen Inflation und sind in der Wertentwicklung berechenbarer.

Übersicht der Risiken

Hier sehen wir eine Auflistung einiger der größten Risiken, die beim Kauf eines Anlageportfolios zu beachten sind. Jedes dieser Risiken kann, sollten sie eintreten, zu dramatischen Veränderungen im Wert einer Anlage führen. Es ist jedoch erwähnenswert, dass Gewinne und Verluste nur dann realisiert werden, wenn eine Anlage verkauft wird.

Zyklisches Risiko: Zyklische Risiken bestehen, weil sich die breite Wirtschaft in Zyklen bewegt — Perioden mit hohem Wachstum (Höchststand), gefolgt von einem Abschwung, dann ein Tiefpunkt mit geringer Aktivität. Zwischen dem Höhepunkt und dem Tiefpunkt eines Geschäfts- oder Konjunkturzyklus können Investitionen erheblich an Wert verlieren, was auf niedrigere Gewinne und die Unsicherheit über zukünftige Erträge führen kann. Dieses Risiko lässt sich am besten durch Diversifizierung, einen langen Zeithorizont und ausreichende finanzielle Puffer für Abschwünge bewältigen. Abwärtsbewegungen am Markt können eine Chance sein, Investitionen zu einem viel günstigeren Preis zu kaufen. Wir empfehlen, eine solche Situation als eine gute Einstiegsmöglichkeit zu betrachten, ähnlich wie bei einem Sale.

Währungsrisiko: Bei Sagefund investieren wir in ein globales Portfolio, das bedeutet, dass du ausländischen Währungen wie dem britischen Pfund und dem US-Dollar ausgesetzt bist. Währungen unterliegen Kursgewinnen und -Verlusten. Wenn man also Fremdwährungen hält, besteht die Möglichkeit, dass man aufgrund ungünstiger Kursbewegungen Geld verliert.
Zinssatzrisiko: Die Möglichkeit, dass eine Änderung der allgemeinen Zinssätze den Wert einer Anleihe oder einer anderen festverzinslichen Anlage verringert.

Kündigungsrisiko (Anleihen): Der Schuldner einer Anleihe kann sich das Recht auf eine vorzeitige Kündigung vorbehalten. Anleihen werden in Zeiten hoher Zinsen oft mit einem solchen Kündigungsrecht ausgestattet. Fällt der Marktzins, steigt für dich als Anleger das Risiko, dass der Emittent von seinem Kündigungsrecht Gebrauch macht

Liquiditätsrisiko: Das Liquiditätsrisiko ergibt sich aus der mangelnden Handelbarkeit einer Anlage, die nicht schnell genug gekauft oder verkauft werden kann, um einen Verlust zu verhindern oder zu minimieren. Es äußert sich typischerweise in ungewöhnlich großen Geld-Brief-Spannen oder starken Kursbewegungen.

Länderrisiko: Bezieht sich auf die Unsicherheit, die mit Investitionen in einem bestimmten Land verbunden ist. Diese Ungewissheit kann von einer Vielzahl von Faktoren herrühren, einschließlich politischer und wirtschaftlicher Faktoren. Das Länderrisiko bezieht sich am häufigsten auf die Möglichkeit der Unfähigkeit, Schulden zurückzuzahlen.

Kreditrisiko: Das Kreditrisiko ist die Möglichkeit eines Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Kreditnehmer einen Kredit nicht zurückzahlt oder vertragliche Verpflichtungen nicht erfüllt. Traditionell bezieht es sich auf das Risiko, dass ein Kreditgeber das geschuldete Kapital und die Zinsen nicht erhält, was zu einer Unterbrechung der Zahlungsströme und erhöhten Kosten für das Inkasso führt.

Ausfallrisiko: Das Risiko, das ein Kreditgeber ein Risiko eingeht, dass ein Kreditnehmer nicht in der Lage ist, die geforderten Schuldzahlungen zu leisten. Ein Free-Cashflow-Wert, der nahe Null oder negativ ist, könnte auf ein höheres Ausfallrisiko hinweisen. Rating-Agenturen unterteilen die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Anleihen in “Investment Grade” und “Non-Investment Grade”.

Kontrahentenrisiko: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der an einer Transaktion beteiligten Parteien ihrer vertraglichen Verpflichtung nicht nachkommen kann. Das Kontrahentenrisiko kann bei Kredit-, Anlage- und Handelsgeschäften bestehen.

Totalverlustrisiko: Das Risiko, dass man den gesamten investierten Betrag verlieren kann. In einem global und richtig diversifizierten Portfolio bedeutet dies, globale Katastrophen, die alle Weltwritschaften betreffen, man denke z.B. an einen möglichen 3. Weltkrieg oder den totalen ökologischen Zusammenbruch unserer globalen Gesellschaft. Infolgedessen kann man das gesamte investierte Geld verlieren.

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