Lasset die Spiele beginnen! ;-)

Magdalena (sblog)
sblog
Published in
3 min readApr 16, 2009

– Prolog –

Die Sonne geht langsam über dem Horizont auf und wirft ihre warmen Frühlingsstrahlen auf die Berge und Täler Göttingens, es ist der 14.4.2009 und es ist soweit…

Nach 6-monatiger Konditionierung in den Grundlagen der Physik — gemeinhin auch bekannt als Wintersemester — finden sich die Physikstudenten des mittlerweile 2. Semesters nun standhaft und kampferprobt mit stahlharten Nerven und glasklarem Verstand erneut in den heiligen Hallen der Georg-August-Universität ein, um ihre Ausbildung voran zu treiben und die neu erworbenen Fähig- und Fertigkeiten angesichts noch härterer Aufgaben und Hürden zu erproben…

Standen dem untrainierten Anfänger zu Beginn nur die elementaren Disziplinen der Analytischen Geometrie, Differentialrechung und Mechanik sowie Thermodynamik gegenüber, so werden nun all diejenigen aufstöhnen, die sich nach den harten Wintermonaten bereits am Gipfel des zu erklimmenden Berges wähnten und von nun an einen leichteren Weg vor sich vermuteten.

Neben den Widerständen in der Arena der Elektrodynamik (Physik 2) werden sich die Athleten nun auch ganz praktisch mit der Materie ihres Faches auseinandersetzen (müssen) um ihre selbst ermittelten Ergebnisse und gewonnen Erkenntnisse fein säuberlich und protokolliert zur Schau und damit zur allgemeinen Überprüfung zu stellen (kurz: A-Praktikum).

Ferner werden die Studenten in den großen Ozean des naturwissenschaftlichen Programmierens geworfen (EPN) und die nicht ganz so schwimmerfahrenen (bzw. in manchen Fällen eher: Nichtschwimmer^^) unter ihnen können nur hoffen, dass ihre hilflosen Paddel- und Strampelversuche reichen werden, um sicher ans andere Ufer zu gelangen.

Vergessen darf man überdies natürlich nicht, dass auch die hohe Disziplin der Mathematik einen Teil der schonungslosen Ausbildung einnimmt, wobei es hier jedem selbst überlassen sei, ob er sich für das praxisorientiertere MaPhy (Mehrdimensionale Analysis für Physiker) oder das theoretischere Diff 2 (Differentialrechnung 2) entscheidet.

Nur die masochistischsten unter den Lehrlingen entscheiden sich überdies auch noch für eine zusätzliche Weiterbildung in den Tiefen (und Höhen?) der Linearen Algebra — wohl wissend, dass die vor ihnen liegenden Aufgaben keine leichten sein werden

– Ende Prolog –

So ist es nun also — das 2. Semester beginnt und schneller als ich es gedacht hätte, finde ich mich wieder in den mittlerweile vertrauten Hörsälen und Gebäuden ein, immer noch in Erinnerung, wie ich damals an meinem ersten Tag neugierig und schüchtern die Mathe betrat, um den Mathematischen Vorkurs zu besuchen.

Und auch dieses Semester ist es nicht die Physik, sondern die Mathe, in der ich mich zuerst einfinde, denn wie Julius habe auch ich mich entschieden, die beiden Mathe-Vorlesungen Diff 2 und AGLA 2 zu hören — und zwar nicht weil ich masochistisch veranlagt wäre oder nichts besseres mit meiner freien Zeit anzufangen wüsste ;-), sondern weil ich Spaß daran gefunden habe, eine abstrakte Sprache zu lernen, die manchen Physikern zum Teil doch recht verhasst ist (dazu vielleicht irgendwann später einmal mehr…:-P).

In den letzten Monaten habe ich viel gelernt und obwohl ich weiß, dass die jetzt beginnende Vorlesungszeit mit unglaublich viel Arbeit und Zeitaufwand verbunden sein wird, komme ich doch nicht drum herum, dieser Zeit mit ein bisschen Vorfreude zu begegnen — Freude auf die neuen Erkenntnisse und Zusammenhänge, die sich Stück für Stück in das große Ganze einfügen, Freude auf die vielen Stunden, in denen man mal verzweifelt, mal voller Tatendrang mit Freunden zusammen sitzt um Zettel zu rechnen, Freude auf die „Epsilon-Quetscherei“ (Zitat unseres Diff-Profs in der ersten Vorlesung^^) und den Stolz, der sich einstellt, wenn man es denn verstanden hat und Freude auf die warmen Sommertage und lauen Sommerabende…

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