Schlag den Prof!

Kim (sblog)
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3 min readMay 30, 2017

Dass ich mich dieses Semester in der jDPG engagiere, habe ich ja schon erzählt. Bis jetzt habe ich schon recht gute Einblicke in die Ereignisse bekommen, die dort organisiert und veranstaltet werden.

Als letzte Veranstaltung fand ein Wettbewerb statt, wo insgesamt vier Studierendenteams aus der Physik und der Chemie mit je einem Professor an ihrer Seite gegeneinander antraten. Hierfür haben Physik- und Chemiestudierende ein riesiges Event ganz alleine auf die Beine gestellt.
Ich selber war als Punkterichterin am Abend mitten dabei.

Die jetzt im vierten Jahr statt findende Veranstaltung nennt sich “Schlag den Prof”, wobei nicht nur der Titel an das bekannte TV-Format “Schlag den Raab” angelegt ist.
Denn auch hier finden unterschiedlichste Spiele statt, von denen die KandidatInnen vorher nichts wissen und in denen sie möglichst gut abschneiden müssen, um am Ende den Siegerpokal in der Hand halten zu können.

Ein paar gesammelte Eindrücke vom Abend

Das Ganze findet im größten Hörsaal der Physik statt und zieht immer hunderte Schaulustige, besonders, verständlicherweise, aus der Physik und Chemie.
Gerade durch die Konkurrenz der beiden naturwissenschaftlichen Fakultäten lastet immer ein besonders großer Druck auf den TeilnehmerInnen, denn niemand möchte gegen die gegnerische Fakultät verlieren (auch wenn sich eigentlich alle gut verstehen, aber das ist bei Wettbewerben ja immer langweilig.)

Dieses Jahr ging das Ganze mit dem Spiel “Google-Suche” los, wo die Teams für Google-Suchbegriffe wie “Physiker sind…” oder “Chemie ist…” aus verschiedenen Möglichkeiten die vorgeschlagenen Suchanfragen raten mussten. So fanden wir unter anderem heraus, dass anscheinend besonders viele Menschen den Satz “Physiker sind…” mit “gute Eltern” in der Suchmaschine vervollständigen.
Auch wenn “Physiker sind…die besseren Mathematiker”, was gleich danach bei Google vorgeschlagen wird, mein persönlicher Favorit ist.

Um sich kreativ auszutoben, gab es bei “Dienstagsmaler” genug Möglichkeiten. Hierfür wurde mit durchsichtiger Tinte, die aus Ammoniumthiocyanat bestand, auf Papier gemalt und alle KandidatInnen konnten anhand der Handbewegung des Künstlers versuchen das Gemalte zu erraten. Im Endeffekt war es ein wildes Durcheinanderraten bis der richtige Begriff unter den Gerufenen war und ein Team sich einen Punkt sichern konnte.
Am Ende wurde das Kunstwerk mit einer Eisen(III)chlorid besprüht, so dass die Pinselstriche plötzlich orange-rot strahlten und jeder endlich sehen konnte, was eigentlich vorgemalt wurde. Es war jedes Mal ein Aha!-Moment, wenn auf einmal ein buntes Bild erscheint, welches man vorher nur erahnen konnte.

Dann gab es noch den “Erklärbär”, wo anhand von Erklärvideos physikalische und chemische Begriffe erratet werden mussten. Das Witzige daran: wir haben extra Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler für die Videos befragt, die uns dann in ihren eigenen Worten z.B. “Rotationsmatrix” oder “Erdmagnetfeld” erklären sollten.
Anhand von Assoziationen der Nicht-Naturwissenschaftler die zu erklärenden Worte zu erraten, war dabei gar nicht so einfach!
Gerade zum Begriff “Schrödingers Katze” ging das Ganze so weit, dass dies anhand von Bierflaschen im Kühlschrank veranschaulicht wurde.

Das Entscheidungsspiel bestand aus Darts, wobei die Schwierigkeit darin bestand eine Schwingungskurve zu treffen und der Abstand zur Kurve in Y-Richtung als Fehler und damit als Minuspunkte gewertet wurden. Hier war die Spannung im gesamten Hörsaal zu spüren als man gebannt den Dartpfeilen mit dem Blick folgte und jeder Wurf das Spiel -und damit den Abend- für sich entscheiden konnte.

Insgesamt hat das Team von Professor Wodtke aus der Chemie nicht nur in den hier erwähnten Spielen, sondern auch u.a. im Luftballon durch die Torwand föhnen, Heliumballon beschweren und Ratespielen wie “Gauss gedacht” am besten abgeschnitten.
An dieser Stelle noch einmal herzliche Glückwünsche an die Chemie!

Insgesamt spreche ich wahrscheinlich für alle, wenn ich sage, dass jeder einen schönen, spannigen und spaßigen Abend verbracht hat und auch die Teams, die nicht gewonnen haben, die Zeit und Spiele genossen haben. Außerdem gab es ja Süßigkeiten als Trostpreis.

… Aber nächstes Jahr holen sich die Physiker den Pokal wieder zurück!

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Kim (sblog)
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Hi, mein Name ist Kim. Ich schreibe über das Physikstudium an der Uni Göttingen.