Studienfinanzierung — BaFög

Aaron (sblog)
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3 min readAug 31, 2017

Hallihallo ich schreibe Euch gerade aus dem Flixbus Richtung Frankfurt. Ich hoffe diejenigen, die noch Ferien haben genießen diese in vollen Zügen. Ich habe gerade daran gedacht, wie lange mir in der Schulzeit die Ferien vorkamen und wie kurz sie dennoch vorbei waren. Paradox ich weiß, aber mit den Sommersemesterferien im Studium ist das gar nicht mehr zu vergleichen. Zweieinhalb Monate mehr oder weniger frei, das ist schon Wahnsinn. Viel Zeit um endlich die Sachen zu machen, für die im Semester einfach die Zeit gefehlt hat. Viele Dinge die total Spaß machen, wie Urlaub und Freunde von zu Hause treffen, aber auch eher trockene Angelegenheiten. Dazu gehört auch die Finanzierung des nächsten Semesters. Das heißt für mich hauptsächlich einen BAföG Antrag stellen und vielleicht nach einem Minijob Ausschau halten.

Wie Ihr zweifellos anhand der Überschrift erraten habt, möchte ich Euch heute Möglichkeiten zur Studienfinanzierung näher bringen. Speziell werde ich dabei auf das BAföG eingehen.

Was ist BAföG überhaupt?

BAföG steht für Bundesausbildungsfördergesetz (das wusste ich vor dem Artikel nicht :D) und soll allen Studierenden unabhängig vom Einkommen der Eltern das Studium in Deutschland ermöglichen. Die Hälfte der Unterstützungsgelder ist eine Bezusschussung des deutschen Staates und die andere Hälfte muss unverzinslicht zurückgezahlt werden.

Wer ist berechtigt?

Grundsätzlich ist jeder deutsche Studierende berechtigt, Unterstützung nach dem BAföG zu erhalten (Liste der Ausbildungen mit BAföG Zuschuss). Natürlich hängt dabei der BAföG-Satz sowie die Bewilligung hauptsächlich vom Einkommen Eurer Eltern und von der Zahl der in Ausbildung befindlichen Geschwister ab.

Mit wie viel Geld ist zu rechnen und wie lange?

Auf der offiziellen Seite des Studentenwerks Göttingen könnt Ihr mit dem BAföG-Rechner ungefähr ausrechnen, wie viel Unterstützung ihr bekommen könntet. Bei mir hat der Rechner nicht so gut funktioniert, ich weiß nicht was falsch gelaufen ist, aber ich hätte laut Rechner nichts bekommen. Deshalb egal, wie das Ergebnis beim Rechner ist, stellt den Antrag.

Der Bewilligungszeitraum ist auf die Regelstudienzeit des Bachelors ausgelegt, also 6 Semester, kann aber darüber hinaus auch verlängert werden. Normalerweise erhält man die Bewilligung für ein Jahr und muss dann einen neuen Antrag stellen. Sollte Euch das Studium nicht gefallen, kann das Fach einmalig innerhalb der ersten zwei Semester gewechselt werden, ohne eine Verlust der Unterstützung befürchten zu müssen. Wenn sich an der Einkommensituation Eurer Eltern im Verlauf des Semesters etwas ändert, muss das Studentenwerk unverzüglich schriftlich informiert werden.

Wie und wo muss der Antrag gestellt werden?

Der Antrag kann online oder schriftlich ausgefüllt und ein gesendet werden. Da jedes zweite Semester der gleiche Antrag gestellt werden muss, ist es sinnvoll ein Vorlage auf dem PC zu haben, sodass das ganze nicht so viel Zeit raubt. Obwohl ich das weiß, habe ich es bis jetzt nicht hinbekommen, eine Datei auf meinem Rechner für diesen Zweck anzulegen :D. Ich mache mir scheinbar lieber die Arbeit und schreibe es jedes Jahr neu.

Wichtig ist auch, Ihr braucht nicht alle Unterlagen sofort griffbereit zu haben. Es reicht wenn der Antrag ausgefüllt ist. Schickt ihn sofort ab. Im Falle einer Bewilligung bekommt Ihr dann nämlich rückwirkend Geld, ab dem Monat der Antragsstellung. Die fehlenden Unterlagen wird das Studentenwerk dann schon einfordern. In Göttingen befindet sich das zuständige Amt am Z-Campus in der Z-Mensa direkt am Eingang. Ebenfalls hat das Studentenwerk am Sparkassenautomat einen Briefkasten, wo Anträge eingeworfen werden können.

Vorteile:

Ein ganz großer Vorteil ist meiner Meinung nach, dass man die GEZ-Gebühren (Rundfunk) nicht bezahlen muss. Sobald Ihr Euren Wohnsitz in Göttingen (oder sonst wo) angemeldet habt, werdet Ihr ein Brief der GEZ erhalten mit der Aufforderung, die Rundfunk-Gebühren zu bezahlen. Weiterhin ist, wie bereits oben erwähnt, die Hälfte des Geldes, was man erhält, sozusagen ein Geschenk des deutschen Staates und muss nicht zurückgezahlt werden. Ein riesiger Vorteil ist auch die zinslose Rückzahlung der zweiten Hälfte. Bei den meisten anderen Studentenkrediten muss man den vollen Betrag plus Zinsen zurückzahlen.

Minijobs und Bafög:

Auch noch gut zu wissen ist, dass Ihr auch einen Minijob haben dürft. Also Ihr dürft bis zu 450 Euro im Monat dazuverdienen, ohne Kürzungen zu befürchten. Die genauen Regularien würde ich an Eurer Stelle nochmal beim Studentenwerk erfragen.

Alternativen Finanzierung:

Natürlich kann das Studium auch über Stipendien finanziert werden. Es gibt wirklich eine Fülle von möglichen Stipendien z.B. das Deutschlandstipendium oder die Studienstiftung des deutschen Volkes. Immer moderner werden auch die sogenannten Studentenkredite. Mir bekannt sind z.B. die KFW-Förderung oder der Bildungskredit.

Ich hoffe dieser kleine Überblick hilft Euch ein bißchen weiter. Schaut Euch auf jeden Fall beim Studentenwerk auf de Hompage um, dort gibt es viel sinnvolle Informationen, die Euch bestimmt weiterhelfen können.

Bis Bald. Aaron

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Aaron (sblog)
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Hey, mein Name ist Aaron. Ich schreibe über das Physikstudium an der Georg-August-Universität Göttingen.