Warum Sport (für Studenten) so wichtig ist

Aaron (sblog)
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4 min readJun 27, 2017

Wie in meinem letzten Artikel “Rollen als Freizeitbeschäftigung”, soll es auch heute um Ausgleich im Studium gehen. Dazu möchte ich Euch den Hochschul-Sport der Universität und die Möglichkeiten, die dieser bietet, näher bringen.

Das Thema “Ausgleich” ist mir aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Zum einen brauche ich zum kopflastigen Studium eine Abwechslung. Ich sitze in der Uni viel auf dem “Boden der Tatsachen”. Vom Sitzen in den Vorlesungen und vor dem Computer stellt sich bei mir sehr schnell ein Bewegungsmangel ein. Außerdem ist bei mit etwas ganz merkwürdiges passiert, als ich von zu Hause ausgezogen bin: Ich bin wesentlich öfter gestresst. Ich habe schon mit vielen Freunden über den Anstieg des Stresslevels im Studium und den daraus resultierenden Problemen gesprochen und eigentlich sind wir uns einig, es handelt sich bei Stress hauptsächlich um ein Phänomen aus der Erwachsenen-Welt.

Natürlich könntet Ihr fragen, warum ich Physik studiere, wenn ich eine Abwechslung davon brauche. Physik macht mir Spaß, es ist trotzdem sehr wichtig, Hobbies neben der Uni und genügend Bewegung zu haben. Um den Kopf einfach mal frei zu bekommen, wenn ich in der Uni mal irgendetwas nicht verstanden habe, hilft es, nicht ständig daran denken zu müssen. Sport unterstützt mich, mich auf etwas völlig anderes zu konzentrieren.

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass sportliche Aktivität gerade im Ausdauerbereich die kognitive Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessert. Dies gilt sowohl für langfristige als auch für kurzfristige körperliche Betätigung. Schaut Euch bei Interesse diesen Artikel aus der Zeit zu dieser Thematik an: Wundermittel Bewegung. Mir hilft es ungemein, wenn meine Leistungsfähigkeit sinkt und mein Konzentrationslevel im Sturzflug fällt, einfach die Laufschuhe anzuziehen und eine Runde zu drehen. Danach fühle ich mich meistens sehr gut und kann mich auch wieder besser konzentrieren.

Wenn mein analytischer Verstand eine Pause braucht, treibe ich Sport.

Leider klappt das nicht immer! Denn obwohl ich weiß, dass Sporttreiben mir wirklich hilft, um fit für die Uni und das Alltagsleben zu sein, ist der Schweinehund manchmal doch zu groß. Außerdem ist es für mich teilweise schwierig, wenn ich in der Uni richtig vertieft an etwas arbeite, aufzuhören und mich einfach zu bewegen. Ich will dann einfach nicht aufhören, wenn ich das Gefühl habe, noch nicht genug geschafft zu haben. Es ist ein ganz amüsanter Teufelskreis, den ich bei mir immer wieder bei der Arbeit am Praktikumsprotokoll beobachte. Ich sitze Stunden am Computer, weigere mich dann aus Stolz aufzuhören und arbeite wenig effizient weiter. Ich denke, dass der Hauptgrund dafür ist, dass ich selten alleine arbeite und ich mich dadurch gezwungen fühle, solange die anderen noch arbeiten, da zu bleiben. Eine Art Uni-peer-group-pressure.

Aber nun zum Hochschul-Sport. Der Hochschul-Sport ist ein Gebäudekomplex, der zum Institut für Sport der Georg-August-Universität gehört. In diesem Komplex befinden sich viele verschieden Sporthallen, ein Schwimm- und Saunabereich, eine Kletter- und Boulderhalle und einige Außenanlagen, z.B. Rasensportplätze oder Tenniscourts sowie Seminarräume. Das vielfältige Angebot des Hochschul-Sports gliedert sich in drei Teilbereiche: Fiz (Fitness und Groupfitness), ROXX (Klettern Bouldern) und das allgemeine Sportangebot. Wenn Ihr mehr über die Gliederung erfahren wollt, schaut euch das Video an.

Erklärvideo Hochschulsport Göttingen. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=j2RkmuML8VQ&t=2s

Es gibt verschiedene Angebote für die Nutzung des Uni-Sports. Ich nutze das Basis-Paket, was mir Zutritt zum allgemeinen Kursangebot verschafft und erschwingliche 2,20 Euro im Monat kostet. Die kostenlosen Kurse haben meist eine Teilnehmerbeschränkung und sind oft sehr schnell ausgebucht. Am Tag der Anmeldung für die Kurse stürzt der Server der Uni-Sport-Website wegen der hohen Besucherzahlen oft ab. Die Kurslaufzeit ist immer auf ein Semester beschränkt, wobei ausgewählte Kurse wie z.B diverse Tanzkurse für Studierende 35,00 Euro pro Semester extra kosten. Irgendwie denke ich mir da manchmal, “Puhh, das ist ganz schön teuer”, aber es rechnet sich. Denn wenn ich z.B an einer Tanzschule gehen würde wäre die Kursgebühr für einen 12-stündigen Tanzkurs wohl im Bereich von über 100,00 Euro.

Nun zu dem Interessantesten: Wie sieht das Kursangebot aus? Es gibt natürlich diverse Ballsportarten, wie Fußball, Basketball, Volleyball und Handball, Tanzkurse, wie Standard, Latein und Hip-Hop, sowie Kampfsportarten, wie Kick-boxen und Karate, oder Weiterbildungskurse, wie der Massagekurs, Geschicklichkeitskurse, wie Jonglieren und Turnen, aber auch ausgefallene Dinge, wie Parcours, Lacrosse, Unterwasser Rugby und einiges mehr.

Ebenfalls interessant sind die zahlreichen Exkursionen des Uni-Sports. So besteht die Möglichkeit im Winter an Ski- und Snowboardfreizeiten oder im Sommer an Wakeboard- oder Kanukursen teilzunehmen. Ich selbst habe leider bei noch keiner Exkursion teilgenommen. Letztes Wintersemester wollte ich als Snowboardlehrer mit ins Montafon nach Österreich fahren, das hat dann aber leider nicht geklappt. Es wäre wirklich cool gewesen, da ich alle Reisekosten erstattet bekommen hätte. Naja, vielleicht dann nächstes Semester. Bei Interesse könnt Ihr Euch das eingefügt Video zum Angebot des Hochschul-Sports ansehen.

Verschiendene Angebote des Hochschul-Sports. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=_2HA6osrBxA

Das Kursangebot ist wirklich vielfältig und es lohnt sich, die Uni-Sport-Website nach eigenen Interessen abzuchecken. Ich denke, dass für jeden etwas dabei sein müsste. Es kann so viel ausprobiert werden, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, weil ich eigentlich fast jede Sportart sehr gerne mal ausprobieren würde (naja, Curling oder Football müssen nicht sein), aber grundsätzlich bin ich offen für Neues. Der Hochschul-Sport bietet mir auch außerhalb der Uni die Möglichkeit Gleichaltrige oder Gleichgesinnte kennen zu lernen. Am Nordcampus sind die Studenten doch alle sehr naturwissenschaftlich orientiert und da tut es mal gut, sich auch mit Studierenden anderer Fakultäten zu unterhalten.

Ich habe bisher leider noch nicht die Zeit gefunden, um mich intensiv durch das Kursangebot durchzuprobieren. Die Kurse, die ich zurzeit belege, sind Standart-Tanzkurs — Level 1 und Fußball — freie Trainingszeit. Darüber hinaus nimmt mein Wohnheim (inklusive mir) an der Fußball Uni-Liga teil. Letztes Semester habe ich Kick-boxen ausprobiert und an einem Salsa-Kurs teilgenommen. Generell kann in den Schnupperwochen, die immer am Anfang des Semesters stattfinden, in jeden Kurs geschnuppert werden, was bei der Orientierung zur Kurswahl helfen kann.

Sport bietet einen sehr attraktiven Ausgleich zum Alltag und das Kursangebot des Hochschul-Sports ist eine abwechslungsreiche Möglichkeit, für derartigen Ausgleich zu sorgen. Für Körper und Geist bietet Sport Erholung und Leistungssteigerung, die ich als Student immer gebrauchen kann!

In meinem nächsten Artikel werde ich über das Anfängerpraktikum der Experimentalphysik schreiben.

Bis Bald, Aaron

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Hey, mein Name ist Aaron. Ich schreibe über das Physikstudium an der Georg-August-Universität Göttingen.