VW gründet radikale E-Mobility Tochter

Ohne Kompromisse: Die grüne „VWe“ soll innerhalb von 15 Jahren das eigene, alte Geschäft mit Verbrennungsmotoren zerstören und erhält dafür 10 Milliarden Startkapital.

Hannes Offenbacher
3 min readMar 21, 2016

Wolfsburg. Die Pressekonferenz mit dem gesamten VW-Vorstand gleicht einem Erdbeben. Monate nach dem Abgasskandal schlägt der deutsche Konzern einen radikalen Weg ein. Seine frisch gegründete 100%ige Tochter VWe hat einen unfassbaren Auftrag. Sie soll mit radikaler Innovation und grüner Technologie die Zukunftsfähigkeit der Gruppe sichern. Dafür opfert VW auch das alte Geschäftsmodell.

„Die Zeit der faulen Kompromisse ist vorbei. Wir wissen, dass sich das Erdölzeitalter in der Mobilität dem Ende nähert. Punkt. Die Zukunft muss Grün sein und wir werden sie mit Volkswagen ab sofort maßgeblich gestalten — für uns und unsere Enkelkinder“, so der Vorstandssprecher.

VWe wird für die ersten 5 Jahre mit 10 Milliarden Kapital ausgestattet und als weisungsfreies Unternehmen aufgestellt. VW als stiller Gesellschafter schießt darüber hinaus 20% aller weiteren Konzerngewinne in die Kriegskasse von WWe. Forschung, Entwicklung, Verwaltung und selbst die größten Teile der Produktion werden nicht innerhalb des VW Konzerns angesiedelt, sondern neu gebaut. Auch bei den kolportierten 1.000 neuen Arbeitsplätzen sollen Bewerber außerhalb der Automobilbranche den Vorzug bekommen, um neues Denken jenseits der Branchenkonventionen zu garantieren. Als Standort wurde Deutschland fixiert.

Das „e“ in VWe (im Englischen „V we“ gesprochen) steht nicht nur für die Elektromobilität, sondern soll mit dem Zusatz „We are tomorrow“ die entschlossene Ausrichtung auf Zukunftstechnologien verdeutlichen. Neben dem elektrischen Antrieb sollen auch die Materialen und Geschäftsmodelle völlig neu gedacht werden. Umweltschonende Holzverbundstoffe aus nachhaltiger, regionaler Forstwirtschaft sollen die aktuell energieintensiven Metallkarosserien ablösen. Sogenannte „Subscribtion Models“ (Flatrate Nutzung), wie man sie aus dem Bereich der Musik- und Videostreaming Dienste wie Spotify & Netflix kennt, sollen von Beginn an umgesetzt werden. Gleichzeitig wird man auf den kostenintensiven Zwischenhandel mit Autohäusern verzichten und neben ausgewählten Flagship Stores in Metropolen zirkulierende Roadshows mit Testtagen starten.

„Die neuen, aber auch die älteren Generationen wollen flexible Angebote und den Luxus wählen und wechseln zu können. Das hat sich beim Ski-Equipment schon durchgesetzt. Wir bringen das Konzept “nutzen statt besitzen” in die Automobilbranche. Da sieht dann auch Tesla alt aus.“, so der Brand & Produktmanager von WVe.

Neben Autos will man auch im Fahrrad- und Rollersegment attackieren und damit dem Trend zur urbanen Fortbewegung auf 2 Rädern entsprechen. Eine weitere Division wird sich der Erforschung von neuer, grüner Energiespeichertechnologie widmen und Produkte für die Anwendung von Elektromobilität in der Luftfahrt entwickeln.

„Die Welt verändert sich. Mobilität verändert sich. Und wenn wir uns nicht ebenso schnell mitverändern, wird es uns nicht mehr lange geben. Wir haben uns im Konzern für die Zukunft entschieden.“, so der Vorstandsvorsitzende abschließend.

Ein späterer Börsengang von VWe wurde nicht ausgeschlossen. Die Aktie von Volkswagen stieg nach der Enthüllung der Pläne um 16 Prozentpunkte und wurde kurzfristig vom Handel ausgesetzt.

Weitere Informationen auf www.volkswagen.com

Aber…

Dieser Artikel ist Teil einer fiktionalen Artikelserie (positive Satire). Alle Fakten sind frei oder teilweise erfunden. Leider.. Der Autor Hannes Offenbacher ist Inhaber von Mehrblick — Studio für Fortschritt und Erneuerung und Präsident von Schumbeta — Verein zur Förderung von nachhaltigem Unternehmertum und Innovation im Alpenraum.

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Hannes Offenbacher

Unternehmer. Fiktionist. Bergsteiger. Auf der Suche nach der Praxis der Zukunft. http://www.offenbacher.cc