Pressemitteilung: Produktionsdaten souverän nutzen mit der WZL/IPT MachineCloud

senseering baute für das WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer IPT einen der ersten föderierten, dezentralen und selbstbestimmten IoT Datenräume nach dem GAIA-X Standard

Daniel Trauth
senseering
4 min readJan 12, 2021

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Header. Bild: © senseering | Semjon Becker

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Eine Pressemitteilung des WZL ist ebenfalls hier online.

Zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde am Lehrstuhl für Technologie der Fertigungsverfahren des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen und der Organisationseinheit Prozesstechnologie am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT erfolgreich die WZL/IPT MachineCloud installiert.

Die MachineCloud wurde bereits in der neuen WZL-Maschinenhalle implementiert und ist von Tag eins an erfolgreich im Einsatz. Bild: © WZL

senseering kann GAIA-X

Hinter dem Projektnamen WZL/IPT MachineCloud steckt die von der senseering — auf dem Konzept der MyDataEconomy — realisierte Interpretation eines GAIA-X inspirierten, föderierten, dezentralen und selbst-bestimmten IoT-Datenraums für den industriellen Maschinen- und Gerätepark des WZL und IPT. Aktuell noch im Prototypenstatus, werden die wesentlichen Software-Bausteine zur Erstellung eines eigenen IoT-Datenraums nach erfolgreicher Pilotphase open source sein.

Was ist GAIA-X?

Mit dem Konzept GAIA-X hat die deutsche Bundesregierung in Kooperation mit europäischen Partnern einen Vorschlag zur Gestaltung der nächsten Generation einer Dateninfrastruktur für Europa ausgearbeitet, welche sich dem Problem zentraler Datensilos entgegenstellt. Ziel von GAIA-X ist eine auf europäischen Werten basierende, sichere und vernetzte Dateninfrastruktur, welche die höchsten Ansprüche an digitaler Souveränität erfüllt und disruptive Innovationen fördert. In einem offenen und transparenten digitalen Ökosystem sollen Daten und Dienste unkompliziert verfügbar gemacht, zusammengeführt und vertrauensvoll geteilt werden.

Die digitale Fabrik schon heute realisieren

Vorerst mit fünf hochkomplexen und innovativen Fertigungsmaschinen an den Start gegangen, soll die WZL/IPT MachineCloud bis zum Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium am 10. und 11. Juni 2021 bis zu 25 vollständige digitale Zwillinge industrieller Maschinen und Geräte von WZL/IPT beinhalten. Einige der fünf Pilotmaschinen sind dank einer Kooperation mit dem 5G-Industry Campus Europe schon jetzt mittels 5G an die WZL/IPT MachineCloud angeschlossen.

“Bis zum Jahresende 2021 soll kein IoT-Gerät von Thomas Bergs mehr offline sein.” — Dr. Daniel Trauth, Gründer der senseering GmbH

Sichere, selbst-bestimmte und souveräne Datennutzung

Die WZL/IPT MachineCloud ermöglicht erstmalig nahtlos den souveränen und hoheitlichen Austausch von heterogenen IoT-Datenquellen unterschiedlicher Maschinen- und Gerätehersteller innerhalb und außerhalb der eigenen Hallen von WZL und IPT. Drei Standorte, der Campus-Boulevard 30, der Rotter Bruch 12 sowie die Steinbachstr. 17 und 19, jeweils in Aachen, sind jederzeit und an jedem Ort über eine hybride Architektur aus performanten Edge-Devices und einem orchestrierenden Cloud-Katalog miteinander verbunden. Damit steht den renommierten Mitarbeitenden von WZL und IPT nicht nur im Corona-bedingten Homeoffice eine lückenlose Steuerung und Überwachung der Produktion zur Verfügung.

„Was bis vor kurzem unmöglich erschien, wird jetzt alltäglich sein: Die gemeinsame Entwicklung von KI-Diensten auf unterschiedlichen Datensets verschiedener Stakeholder für maximale Effektivität in produzierenden Supply Chains.“ — Prof. Thomas Bergs, Geschäftsführender Direktor des WZL, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie der Fertigungsverfahren am selbigen und Direktoriumsmitglied für Prozesstechnologie am Fraunhofer IPT

Zwischen 5G, Condition Monitoring und Machine Economy mit IOTA

Zu den ersten Anwendungsfällen der WZL/IPT MachineCloud gehören Condition Monitoring und Predictive Maintenance der bis zu mehreren Millionen Euro teuren Industrieanlagen. Hierfür ist es notwendig, dass auch hochfrequente und latenz-kritische Großdaten an der Edge prozesssicher verarbeitet und kritische Anomalien so echtzeitnah wie möglich zur Verfügung stehen.

Durch die besondere GAIA-X inspirierte Implementierung können Lieferanten und Kunden schnell, schlank und sicher in die WZL/IPT MachineCloud integriert werden. Damit werden Use Cases aus dem Bereich Predictive Quality besonders attraktiv, da ergänzend zu den eigenen Daten erstmals auch Daten der Supply Chain-Partner zur Verfügung stehen und dadurch die Prozessführung noch besser abgestimmt werden kann als bisher.

Doch damit nicht genug. Durch den Tangle der IOTA Foundation Berlin steht den Teilnehmern der WZL/IPT MachineCloud das Tor zu einer Machine Economy offen. Schon jetzt wäre es technisch möglich, die wertvollen und einzigartigen Versuchsdaten der Wissenschaftler an die internationale Wissenschaft oder Wirtschaft zu verkaufen.

Wie geht es weiter?

Die senseering begleitet das Team von WZL und IPT auch weiterhin beim Onboarding ihrer IoT-Devices. Dabei soll auch eine definierte Teilmenge an Forschungsdaten mit dem Forschungsprojekt SPAICER geteilt werden. Interessierte Lieferanten oder Kunden von WZL und IPT können sich auch gerne an uns wenden.

senseering Logo | © senseering

senseering GmbH

Die senseering GmbH ist ein mit dem RWTH Aachen University Spin-Off-Award ausgezeichnetes und im September 2018 gegründetes Unternehmen. Kernkompetenz der senseering GmbH ist die Entwicklung und Implementierung von Systemen zur Digitalisierung und Vernetzung von Industrie- und Produktionsanlagen. Gleichermaßen berät die senseering GmbH bei strategischen Unternehmensfragestellungen, insbesondere bei der digitalen Transformation, bei Distributed-Leger-Technologies, bei Edge vs. Cloud-Computing-Architekturen zur KI-basierten Echtzeitregelung industrieller Prozesse, bei der Digital Business Model Innovation und bei der Einführung digitaler Geschäftsprozesse wie Home Office, Azure oder Microsoft365. Senseering gehört zu den Gewinnern des ersten und größten KI-Innovationswettbewerbs des BMWi mit dem Projekt www.spaicer.de.

Daniel Trauth (CEO) | www.senseering.de | E-Mail: mail@senseering.de

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Daniel Trauth
senseering

danieltrauth.com works in digital transformation (senseering), tokenization of CO2 emissions (BlackFourier), & stands up for human rights (BraveBrew).