Calm Christmas mit Sharpist

Hendrik Schriefer
Sharpist

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Wie kannst du ein bisschen Zeit für dich “rausschlagen”— ob zur Erholung oder zum Arbeiten, ohne dass es Streit gibt oder deine Familie enttäuscht ist?

Weihnachten gilt als das Fest der Liebe und der Familie. Ist diese Zeit bei dir auch fest vorgesehen, um mal wieder deine Eltern, Großeltern, Geschwister, oder die Familie deines Partners zu treffen?

Vielleicht habt ihr euch länger nicht gesehen und deine Liebsten freuen sich schon auf eine ganz intensive Zeit mit dir. Du freust dich auch, willst andererseits auch ein bisschen Zeit nur für dich. Oder du möchtest sogar noch arbeiten?

Wir haben die vier besten Tipps für dich herausgesucht, wie du angemessen mit deinen Liebsten kommunizierst, sodass sie dir Zeit einräumen, ohne enttäuscht zu werden.

1. Der Seufzer und die positive Formulierung

Seufzer

Lasse deine Liebsten spüren, dass du viel lieber Zeit mit ihnen verbringen möchtest und jetzt gar nicht so wirklich an deinen Schreibtisch willst. Nach dem Motto: “Ach ich würde jetzt viel lieber Zeit mit euch verbringen.” Sie werden höchstwahrscheinlich mit Mitleid reagieren. Auf schnippische Antworten à la “Du musst das ja jetzt auch nicht machen.”, kannst du dann geschickt mit der positiven Formulierung antworten.

Positive Formulierung

Wenn du sagst: “Ich möchte voll und ganz bei euch sein, wenn ich das jetzt nicht erledige, bin ich in Gedanken immer wieder abwesend, das würde ich schade finden.”, wird dir kaum jemand böse sein können.

Doch Achtung! Das klappt meistens nur einmal. Spätestens bei dem zweiten “Mir ist da doch noch etwas eingefallen, ich muss leider doch noch mal…” sind Geduld und Verständnis vermutlich überstrapaziert.

2. Wähle geschickte Timeslots

Wenn du immer wieder verschwindest, weil dir doch noch etwas unter den Nägeln brennt, was du unbedingt erledigen willst, führt das häufig zu Enttäuschungen und ist für alle Beteiligten unzufriedenstellend. Überlege dir lieber vorher eine bestimmte Zeit am Tag, die nicht mit den großen Mahlzeiten oder gemeinsamen Aktivitäten kollidiert und kommuniziere deine Zeiten vorher. Setze dich lieber zwei Mal richtig und lange dran, als alle 30 Minuten aufzuspringen. Falls es wichtige Calls gibt, plane diese ebenfalls vorher ein.

3. Übertreibe bei der Zeitangabe

Gib an, dass du mehr Zeit benötigst, als du tatsächlich brauchen wirst oder gib keine Zeit an, wenn du es nicht abschätzen kannst. Wenn du früher fertig bist, freuen sich alle und du kannst sagen, du hast dich extra beeilt. Wenn du allerdings länger brauchst, als ursprünglich versprochen, ist die Enttäuschung groß.

4. Stelle deine Familie und Freunde durch deine Formulierungen in den Vordergrund

Gerade wenn du sehr viel arbeitest und deine Liebsten manchmal vernachlässigst, kommt bei ihnen eventuell das Gefühl auf, nicht so wichtig zu sein, wie dein Job. Vielleicht haben sie das Gefühl nur an zweiter Stelle zu stehen. Zeige ihnen, wie wichtig sie dir sind. Das ist meist besser als jedes andere Weihnachtsgeschenk. Sie werden dir dann auch viel eher ohne Diskussion oder verärgerten Blick Zeit für dich und deine Arbeit zugestehen.

Wie kannst du das machen?

Sage ihnen direkt, wie wichtig sie dir sind. Mache deutlich, dass dir durchaus bewusst ist, dass deine Liebsten zurückstecken müssen und zeige, dass du dankbar für die Unterstützung bist.

Hier ein paar beispielhafte Formulierungen:

  • “Ihr seid mir wirklich wichtig, auch wenn es manchmal den Anschein macht, als würde ich nur an meine Arbeit denken.”
  • “Ihr seid mir so wichtig und ich weiß, wie blöd es ist, dass ständig die Arbeit dazwischen kommt. Ihr steckt ganz schön viel zurück.”
  • „Ach, ihr seid meine Belohnung, nachdem ich nochmal an den Schreibtisch musste.“
  • “Ich weiß es ist blöd, dass ich sogar über Weihnachten noch arbeite. Vielen Dank für das Verständnis, es ist wirklich nicht selbstverständlich so unterstützt zu werden.”

Diese Formulierungen passen natürlich nicht pauschal und sollen dir bloß eine Idee geben, wie du mit deinen Liebsten kommunizieren kannst.

Viel Erfolg und schöne Feiertage
dein Sharpist Team!

P.S.: Diesen Text hat unsere Behavioral Content Scientist Pia verfasst. Da Pia schon am Kamin sitzt, habe ich ihn an ihrer Stelle veröffentlicht.

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Hendrik Schriefer
Sharpist

Experimental Psychologist & Airbnb Superhost | Co-Founder of Sharpist