Auf der Suche nach dem nächsten großen Hit — Christoph Schneider von Prime Video im Interview

David von Shelfd
Shelfd
Published in
3 min readDec 3, 2018
Foto: Amazon.com Inc. and its affiliates

Christoph Schneider ist Geschäftsführer von Amazon Prime Video Deutschland und er hat sich die Zeit genommen dem Happy Streaming Club einige Fragen per Mail zu beantworten. Wir wollten zum Beispiel von ihm wissen, was aktuell seine größte Challenge ist und was es beim Schreiben für die Streaming-Ära zu beachten gilt.

AKTUELLES PROJEKT

Am 09. November 2018 startete die Serie BEAT auf Prime Video. Wie kam das Projekt zustande?

Christoph Schneider: Wir sind in stetigem Austausch mit Willi Geike, Präsident und Geschäftsführer von Warner Bros. Entertainment, mit dem wir auch YOU ARE WANTED realisiert haben. Er hat uns BEAT als weiteres Original vorgestellt — und wir waren sofort begeistert. Die Idee zu BEAT hatte Marco Kreuzpaintner, die er dann gemeinsam mit dem Drehbuchautor Norbert Eberlein und dem Produzenten-Duo Hellinger/Doll ausgearbeitet hat.

Welche Empfehlung würden Sie Autoren mitgeben, die Geschichten für das Streaming-Zeitalter schreiben wollen?

Zuschauer sind ganz grundsätzlich an guten Geschichten und starken Figuren interessiert — ob bei Streaming-Services, klassischen TV-Sendern oder im Kino. Bei Prime Video möchten wir unseren Kunden besondere Geschichten mit spannenden Charakteren erzählen und starke Stimmen zu Wort kommen lassen.

Wie ist der Prozess Ideen an Prime Video zu pitchen?

Wir freuen uns immer über tolle Ideen, wobei wir aktuell auch sehr früh in ein Projekt einsteigen. Wenn jemand ein gutes Projekt oder eine interessante Idee hat, schauen wir es uns gerne an.

ARBEIT & ALLTAG

Wie sieht eine typische Woche vom Deutschland-Chef von Prime Video aus?

Mein Job ist unglaublich abwechslungsreich und man kann gar nicht von einer typischen Woche sprechen. Bei Amazon leben wir auch generell nach dem Prinzip: Jeder Tag ist „Day One“. Das bedeutet, dass ich jeden Tag mit einem frischen Blick auf die Arbeit schaue.

Welcher Teil der Arbeit fordert Sie am stärksten heraus?

Am wichtigsten ist es nicht den Blick auf die Kunden zu verlieren und sich und das Team immer zu hinterfragen: Sind wir wirklich noch am Ohr der Kunden? Ein weiterer wichtiger Punkt ist es zu überlegen, was die coolen Inhalte von morgen sind, die den Unterschied machen.

Nennen sie mir bitte ein Vorurteil über ihren Job, das stimmt. Und eines, das nicht stimmt.

„Du guckst doch den ganzen Tag nur Serien.“ Das trifft auf beides zu.

AUSBLICK

Wie streamen wir in 5 Jahren?

Der VoD-Markt wird weiter wachsen. Zuschauer haben bereits jetzt, dank Video-Streaming-Services, mehr Auswahl und nutzen diese Auswahl sehr überlegt. Die Sehgewohnheiten haben sich in fünf Jahren noch stärker verändert und bestimmte Inhalte funktionieren besser bei einem VoD-Anbieter. Die Menschen streamen nicht immer, aber immer öfter.

Für welches Problem suchen Sie derzeit nach einer Lösung?

Wie wir das nächste GAME OF THRONES kriegen. (lacht)

Was wäre der größte denkbare Erfolg, den Sie mit Prime Video erreichen könnten?

Unser Ziel bei Amazon ist es, Kunden die größtmögliche Auswahl, den bestmöglichen Service und — übersetzt auf Prime Video — das beste Programm zu bieten. Wir sind sehr froh, dass unsere Zuschauer das so gut annehmen und Prime Video der beliebteste Video-Streaming-Service in Deutschland ist. Der größte Erfolg wäre also, Kunden weiterhin mit unserem Service glücklich zu machen und im Idealfall mit Prime Video in jedem Haushalt zu sein.

Was für einen Streamingtipp haben Sie zuletzt einem Freund empfohlen?

BEAT natürlich.

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