Android auf dem PC installieren

Lukas Wenzel
Smartphone Magazin
Published in
8 min readMar 20, 2018

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So können Sie die Features von Android-Beta-Versionen schon jetzt ausprobieren

Notwendige Tools auf PC installieren

Schritt Nummer Eins: Die Installation der notwendigen Tools. Neben dem „Java Development Kit“ (JDK) benötigen Sie auch das „Android Studio“. Wir führen Sie Punkt für Punkt durch die Installation.

Tools

Android Studio: Rund 2 GB groß, ein Tool zum Testen von Android-Versionen im Emulator

bit.ly/android_studio_am

JDK: Java Developement Kit, kostenlos auf der Oracle-Seite erhältlich

bit.ly/java_sdk_am

Achtung: Installieren Sie die richtige Version, abhängig vom Betriebssystem Ihres PCs.

Anforderungen

Der PC muss mit einer Intel-CPU laufen, außerdem sollen Sie rund 6 GB Speicherplatz einplanen.

JDK installieren

Auf der offiziellen Seite von Oracle können Sie das JDK herunterladen. Dafür müssen Sie im Vorfeld den Lizenzbestimmungen zustimmen und die richtige Version auswählen. Bei 64 Bit-PCs wählen Sie die x64-, bei 32 Bit die x86-Variante.

Mac- und Linux-User wählen die jeweils passende Datei. Nach dem Download starten Sie den Installationsassistenten und folgen den weiteren Anweisungen. Bei der Frage nach dem Zielordner wählen Sie das Verzeichnis, in dem das JDK installiert werden soll. Nach erfolgter Installation können Sie den Installer schließen und sich dem nächsten Punkt widmen.

Android Studio downloaden

Installation Nummer Zwei betrifft das Android Studio. Dafür werden rund 2 GB freier Speicher benötigt. Der Download kann, abhängig von Ihrer Internetverbindung, einige Minuten in Anspruch nehmen. Den Link zur Downloadseite finden Sie im Extrakasten rechts oben. Wenn Sie auf der developer.android-Seite ganz nach unten scrollen, finden Sie eine Übersicht aller verfügbaren Plattform-Versionen. Wieder gilt: Wählen Sie die Datei, die für Ihren PC beziehungsweise Ihr Betriebssystem passt. Windows (32/64 Bit), Mac und Linux stehen zur Auswahl. Bestätigen Sie die “Terms & Conditions” und klicken Sie abschließend auf “Download”. Danach folgt wieder das gleiche Prozedere: Den ersten Installations­assistent starten, alle Komponenten (Android SDK, Android Virtual Device) auswählen und mit “Next” bestätigen. Zuletzt müssen Sie noch die Einverständniserklärung bejahen, und das Verzeichnis wählen, danach startet der Download der entsprechenden Dateien. Zum Abschließen klicken Sie dann auf “Next” und auf “Finish”.

Das Android Studio beziehungsweise der nächste Installationsassistent startet anschließend automatisch; wenn nicht, finden Sie das Icon auf dem Desktop.

Vor dem Start der finalen Installation fragt ein Pop-Up-Fenster noch nach etwaigen Einstellungen, die übernommen werden können, wenn Sie bereits eine ältere Version von Android Studio installiert haben. Wählen Sie hier “I do not have…” und bestätigen Sie mit “Ok”.

Android Studio installieren

Es gibt zwei Arten von Installations­vorgängen: “Standard” und “Custom”. Wir empfehlen ersteres, dabei werden nämlich alle gängigen Einstellungen und Optionen übernommen und für Sie fällt weniger Aufwand an. Mit einem Klick auf “Finish” werden die restlichen Dateien heruntergeladen und das Programm auf Ihrem PC installiert. Schließen Sie abermals mit “Finish” ab. Wenn alles geklappt hat, sollte Android Studio starten. Im Fenster sehen Sie fünf Auswahlmöglichkeiten, in unseren Fall ist vor allem Punkt 1, “Start a new Android Studio project”, von Bedeutung.

Android 8.0 auf PC starten

Nach der Installation der beiden Tools wenden wir uns der Installation von Android 8.0 zu. Allzu schwierig ist das nicht, wir führen Sie Schritt für Schritt durch den Vorgang. Auf der nächsten Seite zeigen wir Ihnen außerdem einige coole Features, die Sie mit dem Emulator ausprobieren können.

Neues Projekt anlegen

Wie auf der vorherigen Seite beschrieben, klicken Sie auf „Start a new project“. Im nächsten Dialogfenster legen Sie die grundlegenden Punkte fest. Sie können natürlich auch die voreingestellten Parameter übernehmen. Wer das nicht machen will, gibt dem Projekt einen eigenen Namen und eine eigene Domain. Das Häkchen „Include C++ support“ müssen Sie nicht setzen, den Speicherort können Sie nach Belieben ändern.

Im nächsten Fenster müssen Sie das richtige SDK wählen. Dazu tippen Sie auf den Pfeil nach unten, scrollen bis an die letzte Stelle und tippen auf „Android 8.0 (O). Die API-Nummer war in unserem Fall die 26, das kann gegebenenfalls anders sein. Alle anderen Punkte lassen Sie weg, also kein Häkchen bei „Wear“, „TV“ und „Android Auto“. Mit „Next“ bestätigen Sie die Einstellungen, danach werden die gewählten Komponenten installiert.

Android Studio starten

Die nächsten Schritte sind einfach: Tippen Sie so lange auf “Next”, bis die Einrichtung abgeschlossen ist. Auswählen müssen Sie in den folgenden Dialogfenstern nichts. Sie können der “Activity” allerdings einen eigenen Namen geben, aber auch die voreingestellte Bezeichnung stehen lassen.

Sie sollten sich allerdings merken, welche Benennung Sie gewählt haben. Die Einrichtung schließen Sie dann abermals mit einem Klick auf “Finish” ab. Danach erstellt das System Ihr Projekt, was einige Minuten in Anspruch nehmen kann. Sollte sich Ihre Firewall melden, klicken Sie auf “Zugriff zulassen”. Das ist wichtig, andernfalls funktioniert die Sache nicht.

Nun endlich sollte Android Studio starten. Das Dialogfenster mit den Tipps können Sie ruhigen Gewissens schließen.

Android 8.0 einrichten

Im Android Studio tippen Sie in der Toolleiste oben auf den “AVD Manager”. Das Symbol besteht aus einem violetten Rechteck und dem Kopf der Android-Figur. Im nächsten Fenster klicken Sie auf “Create Virtual Device” und wählen das Google Pixel XL. Danach müssen Sie das System Image herunterladen.

Neben dem Eintrag “Android O” oder nur “O” finden Sie einen blau hinterlegten Download-Link. Klicken Sie darauf und folgen Sie den Anweisungen des Installers. Wenn “Intel HAXM” nicht installiert sein sollte, erledigen Sie das ebenfalls an dieser Stelle. Dabei handelt es sich um eine spezielle Engine, die das Darstellungsergebnis verbessern. Rechts neben den System Images finden Sie den entsprechenden Button.

Achten Sie während der Downloads darauf, dass Ihr Rechner auch genügend freien Speicherplatz hat.

Im Fenster “Android Virtual Device” klicken Sie auf “Advanced Settings” und wählen beim Punkt “Camera” zweimal “None”, bei “Network” “Full” und “None”. Bei “Graphics” wählen Sie “Hardware — GLES 2.0”. Wieder bestätigen mit “Finish”. Danach kehren Sie wieder zum AVD-Fenster zurück und tippen auf das “Play”-Symbol in Form eines grünen Pfeils.

Emulator starten

Android 8.0 sollte nun in einem zusätzlichen Fenster starten. Sie bedienen das OS wie vom Smartphone gewohnt. Bei Notebooks mit Touch-Display können Sie auch die bekannten Wischgesten verwenden.

Android am PC: Die Bedienung

Das realistische Gefühl für Android 8.0 bekommen Sie natürlich, wenn Ihr Notebook einen Touchscreen besitzt. Ist das nicht der Fall, lässt sich der Emulator aber voll­umfänglich auch mit der Maus bedienen. Rechts neben dem virtuellen Smartphone finden Sie eine Werkzeugleiste mit den wichtigsten Bedienfeldern. Der Reihe nach, von oben nach unten: Zuerst finden Sie den Powerbutton, der das Gerät ein- und ausschaltet. Wenn sich nach dem Start des Emulators nichts tut, keine Panik: Sie müssen das Gerät erst einschalten. Danach kommen die Lautstärketasten, gefolgt von zwei Buttons, die das Emulator-Fenster drehen. Der Kamera-Button symbolisiert die Screenshot-Funktion, als Speicherort für die Bildschirmfotos ist der Desktop und damit in der Regel Laufwerk C voreinge­stellt. Das Lupensymbol wird ausgewählt, um bestimmte Inhalte zu vergrößern — und ersetzt damit die Pinch-to-Zoom-Gesten.

Die drei Buttons darunter sind die Controlltasten des Smartphones, also “Zurück”, “Menü” und die Übersichtstaste für alle geöffneten Apps.

Zuletzt finden Sie noch eine Einstellungs­taste in Form von drei horizontal angeordneten Punkten. Ein Klick darauf öffnet die “Extended Controls”, also die weiteren Bedienmöglichkeiten. Erfahrene Nutzer legen hier weitere Einstellungen fest beziehungsweise finden Sie hier auch die Hilfeseite. Der Emulator lässt sich nämlich auch mit Shortcuts steuern, alle Tastenkombinationen finden Sie in der Hilfe.

Android 8: Problembehebung

Einige Punkte sollten Sie bei der Installation beziehungsweise der Einrichtung beachten: Wie eingangs erwähnt, ist ein Intel-Prozessor Voraussetzung. Bei AMD- und anderen Prozessoren kommt spätestens beim finalen Klick auf den “Start”-Button (siehe Punkt 3 auf Seite 89) eine Fehlermeldung. Intel HAXM läuft nämlich ausschließlich auf den Prozessoren des Herstellers beziehungsweise unterstützen AMD und Co. die notwendigen Features (VT-x, SVM) nicht.

Sollte beim Start des Emulators der Bildschirm dennoch dunkel bleiben, schließen Sie das Fenster und klicken im Übersichtsfenster des Android Studios auf das den kleinen Pfeil nach unten im Reiter “Action” des emulierten Smartphones. Hier wählen Sie “Wipe Data” und starten den Emulator danach noch einmal. Sollte es dann immer noch zu Problemen kommen, können Sie wieder ein neues Projekt anlegen, ein anderes Smartphone wählen und dann einfach die folgenden Punkte wiederholen.

Features

Pixel Launcher

Die größten Änderungen betreffen wie so oft den Launcher. Ein Wisch nach rechts öffnet beispielsweise die Google-Suche, die im Emulator allerdings nur recht ­rudimentär funktioniert. Bei einer bestehen­den Internetverbindung können Sie aber wie bei einem “richtigen” Smartphone nach Inhalten suchen. Für einen brauchbaren Ersteindruck der Oberfläche reicht der gebotene Umfang aber allemal.

App-Drawer

Ein Wisch von unten nach oben (per Touch­eingabe oder mit der Maus) öffnet die App-Übersicht. Symbolisiert wird das mit einem kleinen Pfeil über der unteren App-Leiste. Auch praktisch: Die Suchleiste im App-Drawer.

Features für Entwickler

Tippen Sie in der Toolleiste rechts neben dem Emulator-Fenster auf das Symbol mit den drei Punkten. Das öffnet die “Extended controls”. Hier können Sie vielfältige Änderungen vornehmen, beispielsweise simulieren, was passiert, wenn der Akku überhitzt oder wie sich das Smartphone verhält, wenn die Energie­kapazität zur Neige geht. Außerdem lassen sich Änderungen an den virtuellen Sensoren vornehmen und Sie können die Aufzeichnen des GPS-Sensors einsehen.

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