Die Literaturtage — ein Familientreffen
Ein Gastbeitrag von Adam Schwarz
Die Solothurner Literaturtage, das war früher in meiner Vorstellung eine grosse und wichtige Veranstaltung für unberührbare, alte Autoren, die Weisswein schlürfen.
Deshalb fühlte es sich zuerst leicht falsch an, auf einmal neben Peter Bichsel am Tisch zu sitzen oder überhaupt ein Kärtchen um den Hals tragen zu dürfen, auf dem “Autor” steht. Würde nicht irgendwann die Literaturpolizei auftauchen und uns JungautorInnen unter Gelächter über die Stadtgrenze jagen?
Doch dieses Hochstapler-Syndrom hat sich immer mehr aufgelöst und ist der Erkenntnis gewichen, dass die Schweizer Literaturszene eine kleine grosse Familie ist — und die Literaturtage nichts anderes, als ein Familientreffen. Und zwar mit all seinen Schönheiten und Schwierigkeiten.
Adam Schwarz, Autor und Redaktor des “Narr” (http://www.dasnarr.ch)