Ein Wort und tausend Bilder

Rebekah Hoeks
Solettres | Universität Basel
1 min readMay 8, 2016
© Rebekah Hoeks

Literatur ist Solothurn. Ist das graue Haar, der Sonnenbrand und die vielen Brillen, die mir erst heute auffallen. Es ist Daniel De Roulet, der sagt, “ich bin für Elitismus für alle”, und das darauffolgende Gekicher. Es ist Noëmi Lerchs Stimme, die hauchend ihre Geschichte vorliest und dann ganz schüchtern Antworten auf die Fragen des Interviewers sucht. Es sind die zahlreichen Hände, die klatschend Ruth Schweikert ihre Dankbarkeit zeigen, die Zähne, die beim Lachen erstrahlen und das grosse, enttäuschte Seufzen, als über Tomas Espedals Abwesenheit informiert wird. Die Sonne, die kein einziges Mal enttäuscht, die die Strassen der Stadt zum Leuchten bringt. Der volle Klosterplatz, als Franz Hohler hinter dem Mikrofon sitzt. Das grosse Dunkel im Palais Besenval. Der leere Geldbeutel nach einem Besuch im Sääli. Literatur ist eben Solothurn, aber auch viel mehr. Und viel mehr könnte ich hier schreiben, denn das hier waren noch keine tausend Bilder. Aber ich könnte wetten, dass sich weit mehr als tausend Bilder in den Köpfen der Zuhörer abspielten während diesen drei wunderschönen Tagen der Literatur.

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