Produktiver durch analoges Arbeiten

Christian Müller
3 min readApr 2, 2017

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Mein bewährter A5 Taschenbegleiter von Roter Faden in Kombination mit Molsekine Heften und einem Schneider Slider Rave XB – für mich ein unverzichtbares Kreatitiväts- und Produktivitätstools

Als Kommunikationsberater mit Schwerpunkt auf digitale Kommunikation sitze ich viel vor Bildschirmen und arbeite mit zahlreichen digitalen Tools. Doch um wirklich produktiv und kreativ sein zu können, wechsle ich für bestimmte Aufgaben und in manchen Situationen ganz bewusst zu analogen Tools.

In Zeiten immer besserer Handschrifterkennung und Tools wie dem iPad Pro, dem Surface Pro 4 und anderen Tablet-System mit Stylus mag das von einem Digital-Fan wie mir seltsam klingen.

Natürlich habe ich zahlreiche digitale Notizsysteme – auch mit Stiften – ausprobiert. Einige davon sind wirklich hervorragend.

Doch auf Dauer hat mich keines davon von meinem Taschenbegleiter, Papier und Stift wegführen können. Der Grund ist simpel:

Analoges Arbeiten mit Stift und Papier hilft mir, mich zu fokussieren, klarer zu denken, Ordnung zu schaffen und kreative zu werden.

Der von mir hoch geschätzte Bastian Scherbeck – früher We Are Social, heute Kolle Rebbe – bringt in seinem Porträt bei digitale-Leute schön auf den Punkt:

In Meetings versuche ich, den Rechner nicht mitzunehmen. Dann nutze ich meinen Notizblock und übertrage später die wichtigen Punkte in Evernote. Ich bin kein Fan davon, Computer in ein Kreativ-Meeting mitzunehmen. Das funktioniert einfach nicht.

Analoges Arbeiten macht effizient – durch Fokussierung

Zugegeben, es klingt paradox durch einen zusätzlichen Arbeitsschritt effizienter zu werden. Doch genau das ist meine Erfahrung mit analogem Arbeiten.

In unserer Agentur Kreative Kommunikationskonzepte arbeiten wir beispielsweise mit Asana, einem sehr mächtigen und guten Projektmanagement-Tool. Dort finde ich alle meine Tasks, Informationen und Projektübersichten.

Meine täglichen To Dos übertrage ich jedoch morgens aus Asana in meinen Taschenbegleiter und arbeite sie dort analog ab. Auch Konzeptentwürfe und manchmal sogar Artikel-Skizzen entstehen handschriftlich. Und wichtige E-Mails schreibe ich auch oft von Hand vor.

Neben den – für mich sehr klaren – Vorteilen handschriftlicher Notizen beobachte ich vor allem folgende Effekte:

  • Ich nehme mir mehr Zeit für die Aufgaben und Texte und denke ganz automatisch intensiver und ruhiger über sie nach.
  • Das handschriftliche und analoge Arbeiten – das gilt auch für Brainstorming mit Papier und ähnliches – zwingt mich zur Fokussierung und Reduktion.
  • Die Arbeitsgeschwindigkeit reduziert sich, es entstehen Zeiten und Räume für Reflexion und Kreativität.
  • Ich entwickle oft kreativere und bessere Ideen und Konzepte. Das wird meiner Meinung nach sowohl durch die reduzierte Geschwindigkeit als auch durch das haptische und motorische Erlebnis ausgelöst.

Dazu kommt noch ein weitere Aspekt: Notizen fotografiere ich in der Regel direkt in Evernote ab. Doch Texte muss ich aus der handschriftlichen Form noch mal ins Digitale übertragen und abtippen. Auch dabei entwickelt sich ein Text und kann sich ein Konzept nochmals spürbar verändern.

Arbeitest Du analog? Wenn ja, bei welchen Aufgaben oder Arbeitsschritten? Ich freue mich über Deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren.

P.S.: Notizbuchliebhaber sollten mal einen Blick auf das Notizbuchblog von Christian Mähler werfen. Und wenn Du mehr über meine Arbeit wissen willst, findest Du mich auf sozial-pr.

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Christian Müller

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