Sterne sehen — Freundschaft und Liebe finden

Adroth Rian
Spielmich
Published in
7 min readOct 16, 2020

Spiel mich! Art Spotlight: Asja Wiegand

Die wundervoll gestalteten Sammelkarten “Ela Era Ean” und “Nina” (1. Edition) von Asja Wiegand sollte man nur von einander trennen, wenn die Besitzer der Spiel mich!-Decks immer wieder zu einanderfinden, denn die beiden Karten sind nicht nur eine Liebeserklärung an die Comickunst sondern auch an ihre jeweiligen Besitzer.

Spiel mich! ist das erste Sammelkartenspiel, das Comicfiguren aus Indie-Comics verschiedenster Künstler*innen gegeneinander antreten lässt.

Mit Edition 1 und 2 sind bereits über 170 Motive und Sonderkarten erschienen. Comicbegeisterte und Fans schneller Kartenspiele können in verschiedenen Kategorien ihre Lieblingsfiguren sammeln, tauschen und als Team für ein Duell zusammenstellen.

In dieser Reihe stellen wir die Künstler*innen und ihre Karten vor.

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

Künstlerin Asja Wiegand

Schon als kleines Kind war ich fasziniert von Comics, und das zieht sich durch mein ganzes Leben: „Marsupilami“, „Gaston“, dann „Sailor Moon“, und dann „Scott Pilgrim“. Das sind meine frühen Einflüsse. Ich habe auch eine ganze Weile visuelle Kommunikation und Kunst studiert, allerdings ohne Abschluss. Mittlerweile arbeite ich als Illustratorin und Comiczeichnerin.

Ich finde alle Stilrichtungen im Comic spannend und lese nahezu alles — bis auf Superhelden-Geschichten. Da fehlt mir leider irgendwie der Zugang.

Besonders inspirieren mich die Arbeiten von Aki Irie, Alice Oseman, Lynda Barry und Haruko Ichikawa.

Mehr von Asja Wiegand
www.gestern-noch.de
www.twitter.com/gesternnoch
www.instagram.com/gesternnoch

“Sterne Sehen”/ “Seeing Stars”
auf Tapas
auf Webtoons

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

Interview mit Asja

Wie hast Du die Figuren für Deine “Spiel mich!” Karten ausgewählt?

Meine beiden Karten zeigen Nina und Ela, meine Hauptfiguren aus „Sterne Sehen“. Ich habe noch einige andere Figuren, die zu anderen Projekten gehören, aber die beiden sind durch „Sterne Sehen“ wohl am bekanntesten und daher am besten geeignet für die Karten (und sie sehen so gut aus als Duo).

Was kannst Du uns über Ela Era Ean und Nina erzählen? Was sind ihre besonderen Fähigkeiten?

Elas besondere Fähigkeit ist nicht als Wert auf ihrer Spielkarte vermerkt, sondern steht in ihrem Zitat „Ich vertraue dir.“. Ela setzt von Anfang an Vertrauen in Nina. Und so kann Ela auch in Nina wieder die Fähigkeit herstellen, anderen zu vertrauen. Nina hingegen ist eigentlich eine Skeptikerin, sie vertraut nicht, sie glaub nicht. Aber ihre Fähigkeit ist es, zu lernen und offen zu sein für Ela.

Wo man die Karten von Asja bekommt:
Schreibt sie ganz einfach über ihren Twitter oder Instagram Account an. 😉

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

Um was geht es in Deinem Comic „Sterne sehen“?

Sterne Sehen ist die Geschichte von zwei jungen Frauen, die sich finden, ohne zu wissen, wie sehr sie einander gesucht und gebraucht haben. Es ist eine Liebesgeschichte. Es geht auch um Familie, um das Lossagen von toxischen Beziehungen und das Finden der eigenen Familie außerhalb von Verwandtschaft.

Zur Zeit veröffentliche ich „Sterne Sehen“ auf Englisch auf den Plattformen Tapas und Webtoons. Ich freu mich über neue Leser:innen.

Wer Freude an sowas hat, es gibt auch eine Playlist zu „Sterne Sehen“ auf Spotify.

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

”Sterne Sehen”, Band 2

Wer ist Ela Era Ean? Das Mädchen, das Nina beim Joggen aufliest, behauptet, eine Außerirdische zu sein. Natürlich glaubt Nina ihr nicht, dennoch entsteht eine zunehmende Freundschaft zwischen den Beiden. Und je besser Nina Ela kennen lernt, um so klarer stellt sich die Frage — ist es denn wirklich unmöglich, dass Ela ein Alien ist?

“Sterne Sehen” ist eine auf zwei Bände angelegte Geschichte, in der Asja Wiegand zeichnerisch zu ihren Wurzeln als Maga-Zeichnerin zurückkehrt. Dabei überlässt Sie im ersten Teil dieser sommerlichen Geschichte es noch der Leserschaft zu entscheiden, ob es sich hier um urbane Fantasy oder ein melancholisch erzähltes Freundschafts-Drama handelt. In beiden Fällen ist es auf jeden Fall die Phantasie, die entscheidet, wie weit sie gehen möchte.

Mehr Info auf zwerchfellverlag.de/sterne-sehen
“Sterne Sehen” Band 2 ist erhältlich im
Kwimbi-Shop.
Softcover, A5, in schwarz-weiß, 82 Seiten

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

Wie kommt es eigentlich, dass sich Ela und Nina auf Anhieb so gut verstehen?

Bei den Beiden hat es einfach von Anfang an gefunkt. Dass sie überhaupt aufeinander zugehen, ist nicht rational, sondern liegt an der Anziehung, die sie beide verspüren — auch wenn Nina es zu Beginn versucht „wegzurationalisieren“, obwohl sie bezaubert ist von Ela.

Hast Du in Deinem Leben schon mal einen Fremden getroffen, der von der ersten Sekunde an Dein volles Vertrauen genossen hat? Welches Gefühl hat diese Begegnung in Dir ausgelöst?

Das ist aber ne ziemlich persönliche Frage. 😃 Aber ich glaube das Gefühl oder zumindest die Hoffnung von „Wir sind auf einer Wellenlänge“ kennt fast jeder. Vom vollen Vertrauen würde ich zwar nicht direkt sprechen, aber eben von dieser Hoffnung darauf. Solche Menschen um sich zu haben, ist im Leben wichtig — Menschen denen man sich öffnen kann und die man zu seiner selbst gewählten Familie zählen kann.

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

Wie wichtig ist Vertrauen in einer Beziehung und welche Gefahren kann uneingeschränktes Vertrauen Deiner Meinung nach mit sich bringen?

In der Beziehung von Nina und Ela ist das uneingeschränkte Vertrauen keine Gefahr, sondern die Lösung aller Probleme. Erst als Nina Ela uneingeschränkt vertraut, kann sie Ela retten — und damit auch sich selbst. Natürlich ist das eine Botschaft, die sich nicht hundert Prozent aufs Leben übertragen lässt. Aber es ist eine, die mir im Comic gut gefällt und mein Herz ein wenig leichter macht.

Im Verlauf Deines Comics gibt es einen kleinen Ausflug in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm, als die abgewandelte Geschichte von dem Mäuschen, dem Böhnchen und der Bratwurst erzählt wird. Welche Bedeutung hat dieses Märchen für Dich und was hat Dich dazu bewogen, es zu einem Teil Deines Comics werden zu lassen?

Dieses Märchen hat mich schon immer fasziniert, weil es so anders war. Eine Maus, eine Bohne und eine Wurst? Das ist so herrlich absurd. Generell wollte ich gerne eine weitere Ebene einbauen. Und schließlich wird die Maus, also Ela, in „Sterne Sehen“ (anders als im Märchen), doch noch von der Wurst, also Nina, gerettet.

In meinem Kopf klang das alles sehr logisch, als ich Sterne Sehen geschrieben habe, aber jetzt grade fühlt es sich ein wenig seltsam an, eine meiner Hauptfiguren als „Wurst“ zu bezeichnen. 😅

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

An welchen neuen Projekten arbeitest Du gerade? Was kannst Du uns bereits jetzt darüber verraten?

Ich bin grade mit den Texten für mein nächstes Projekt fertig geworden und lege jetzt los mit zeichnen. Das Projekt wird „Wetterwechsel“ heißen, und es ist wieder eine lesbische Liebesgeschichte. Wo „Sterne Sehen“ eher fantastisch und verspielt war, versuche ich in „Wetterwechsel“ ganz bodenständig und realitätsnah zu bleiben. Trotzdem soll es natürlich nicht an Gefühlen und Romantik fehlen.

(Bildquelle: © Asja Wiegand)

Die wichtigsten Infos zu “Spiel mich!”

Was gibt es aktuell für Karten?
Checkliste Edition 1
Checkliste Edition 2

Wie funktioniert das Spiel?
Mehr Informationen hier.
PDF Link zur Anleitung

Wo kann man das Spiel und die Einzelkarten bekommen?
In erster Linie bei den Teilnehmer_innen selbst, auf Comicmessen oder über ihre Websiten (z.B. als Crowdfunding-Belohnung, Verkaufsartikel, Lesezeichen zum Buch etc.).
Bei den Online-Shops Kwimbi und Freibeutershop.
Zu Comicmessen, auf denen Comic Solidarity einen Stand hat.

Teilnehmende Kreative der Editionen 1 und 2:
Abe Raham, Adrian vom Baur, Adroth Rian & Shin Janus (Karrakula), Aerozopher, Anna Kontogiorgas (nihidea), Arne Schulenberg, Asja Wiegand, Caro Podeswa, Christian Effenberger, Christopher Tauber, Comic Cabin, David Füleki, Désirée Kunstmann, Diana Kennedy, Dimitar Stoykow, Dominik Wendland, Eve Jay, Gabriel deVue, Genji Otori, Giske Großlaub, Hannes Radke, Haiko Hörnig & Marius Pawlitza (Pengboom Society), Hammel & Dörp, Heinz Olaf Klöppel, Helen Aerni, Ines Kort, Jan Bintakies, Janika Kefel (Amandola), Johanna Baumann, Kathi Neto, Katrin Felder, Kami, Kilian Wilde und Felix Schittig, KNIGHT+JAY, Lea Wegner, Linda Bunge (Leader Brat), Lisa Rau, Lydia Heymach (Sushi), Maja Verfondern, Marcel Hugenschütt, Mark Fehse (Cross Cult), Max Hillerzeder, Max Vähling (Dreadful Gate Productions), Michael Tewiele, Moritz von Wolzogen, Nicole Klein (Eri Nys), Nigunegu, Olivia Vieweg, pushcart, Said Omar Eshaq, Sarah Burrini, Sebastian Kempke & Dirk M. Jürgens (Studio Buddelfisch), Timo Müller-Wegner & Stew Wegner (illustrie), Timo Thees, Vanessa Drossel (Studio Buddelfisch), Viktoria Underrader, vinny-vieh, Vivian Mittag (KaBOOM!)

Die nächsten Messetermine mit Comic Solidarity:
Termine werden auf Facebook, Twitter und www.comicsolidarity.de. bekannt gegeben.

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