Der Umstieg ins Homeoffice

Christopher Ernst
stackOcean
Published in
5 min readMay 7, 2020

Wir haben am 20.04.2020 eine Umfrage mit voty.io zum Thema Homeoffice geteilt, um herauszufinden, wie gut der Umstieg ins Homeoffice für jeden einzelnen von uns funktioniert. Im folgenden teilen wir nun unsere Erkenntnis daraus mit Euch, damit wir gemeinsam von den Ergebnissen profitieren können und sehen, wie andere damit umgehen.

Als erstes möchten wir uns aber bei allen Teilnehmern bedanken, dass sie sich die Zeit genommen haben, ihre Erfahrungen zu teilen!

Übersicht

📅 20.04.20202 - 04.05.2020
👨‍👩‍👧‍👦 35Teilnehmer
💬 8 Fragen

Auswertung

Frage 1 // Wie gut hat der Umstieg ins Homeoffice für Dich funktioniert?

Der erste Eindruck scheint sehr positiv. Für 88,6% der Befragten hat der Umstieg ins Homeoffice gut oder sehr gut funktioniert.
Der Satisfaction Score ist ein Vergleichswert zur generellen Stimmungserfassung und ist in diesem Fall mit 72 sehr positiv im Vergleich zu einer anderen Umfrage, die wir im Rahmen der Corona Krise gestartet haben. Bei dieser lag der Satisfaction Score auf die Frage nach dem generellen persönlichen Empfinden in Bezug auf die aktuelle Lage nur bei 62.

Frage 2 // Was ist die größte Herausforderung für Dich im Homeoffice?

Die größten Herausforderungen sind dabei:

  • Eine Routine aufzubauen.
    Viele haben angegeben, dass beim Umstieg auf die Arbeit daheim der Aufbau einer Struktur und eines funktionierenden Zeitmanagements besonders herausfordernd waren. Unter anderem dadurch bedingt, haben ebenfalls viele geschrieben, dass es an Motivation und Selbstdisziplin hapert und die Produktivität darunter sehr leidet.
  • Arbeit und Freizeit mit einander in Einklang zu bringen.
    Ob es an Routine und Struktur mangelt, die Kinder betreut werden müssen, oder einfach keine räumliche Trennung möglich ist; Fest steht, dass bei einem Großteil der Befragten die Trennung von Arbeit und Freizeit eine große Herausforderung darstellt.
  • Der Umgang mit digitalen Tools und den Bedingungen Zuhause.
    Der gezwungen Umstieg ins Homeoffice hat die Meisten unvorbereitet getroffen. Nicht gerade überraschend also, dass bei einigen der Teilnehmer der private Rechner, die Internetverbindung, oder der Umgang mit digitalen Tools eine Herausforderung darstellt, die den Arbeitsalltag Zuhause erschwert.
  • Der Fehlende Kontakt zu den Kollegen.
    Der ‘Flurfunk’ fällt weg und auch sonst fehlt vielen Teilnehmern der soziale Kontakt zu den Kollegen. Es fehlt das ‘Wir-Gefühl’, wie es ein Teilnehmer recht treffend für viele andere Aussagen formuliert hat.
    Auch kommt es durch den fehlenden direkten Austausch zu Missverständnissen, oder einige sind bei bestimmten Projekten nicht auf dem neuesten Stand.

Frage 3 // Hast Du im Homeoffice einen festen Arbeitsplatz?

Besonders spannend war der Vergleich der Ergebnisse dieser und der 1. Frage. Von den Teilnehmern, die angaben, einen festen Arbeitsplatz zu haben, sagten 95,7%, dass der Umstieg gut oder sehr gut funktioniert habe. Damit ergibt sich bei dieser Gruppe ein Satisfaction Score von 78 und bei denen, die keinen festen Arbeitsplatz haben, ein Satisfaction Score von 67 (im Vergleich zu 72 über alle Teilnehmer).
Auch fällt auf, dass die Herausforderungen an die Motivation und Disziplin, Nennungen der Personen ohne festen Arbeitsplatz waren.

Frage 4 // Hast Du Kinder, die Du Zuhause zusätzlich betreust?

73% der Teilnehmenden haben keine Kinder. Bei denjenigen, die Kinder haben, ist die Vereinbarkeit von Arbeit und Kindern für den Großteil schwierig und eine zusätzliche Herausforderung in der aktuellen Zeit.

Frage 5 // Was ist Dein wichtigstes Learning für die Arbeit von Zuhause?

Die wichtigsten Learnings sind:

  • viel. reden.
    Die Kommunikation mit den Kollegen, sei es beruflicher oder privater Natur, war für viele eine Herausforderungen, aber auch ein Learning aus der bisherigen Homeoffice Zeit. Sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, dabei aber auch in den Meetings, oder Telefonaten, fokussiert zu bleiben und dadurch nicht zu viel Zeit mit gegenseitigen Updates zu verlieren, ist für viele ein wichtiger Punkt.
  • Eine gute Struktur und Routine.
    Wenn der Tag erstmal eine gewisse Routine hat, man sich Pausen einteilt und Struktur für den Arbeitsalltag Zuhause schafft, geht die Arbeit leichter von der Hand und man schafft mehr und ist produktiver.

Frage 6 // Wie oft die Woche tauscht Ihr Euch im Team intern aus?

Viel Kommunikation ist wichtig, das haben schon die Auswertung der Herausforderungen und der Learnings ergeben.
Das zeigt auch die Analyse dieser Frage.
Knapp die Hälfte (48%) gab an, sich mehrmals die Woche um Team auszutauschen und nur etwa 10% tauschen sich seltener als einmal pro Woche aus. Die Personen, die angaben, sich seltnerer als einmal pro Woche mit ihrem Team auszutauschen, beschrieben dies in den Freitext Antworten als zu selten.

Frage 7 // Kannst Du Dir vorstellen, dauerhaft im Homeoffice zu arbeiten?

Der aktuelle Umstieg ins Homeoffice ist natürlich nicht repräsentativ für die eigentliche Arbeit in dieser Form. Für die meisten von uns war der Umstiege ungeplant und von einem auf den anderen Tag. Auch hat man nicht die Möglichkeit von woanders als von Zuhause selbst zu arbeiten und auch der Rest der Familie muss, ebenso wie man selbst, Zuhause bleiben.

Dennoch ist es spannend, dass 65,5% sich gut Homeoffice in Teilzeit vorstellen können und nur 7% dem Homeoffice gänzlich abgeneigt sind.

Frage 8 // Gibt es noch etwas, was Du in Bezug auf die Arbeit im Homeoffice mit anderen teilen möchtest?

Hier kam die wichtige Anmerkung auf, dass die jetzige Situation nicht mit dem normalen Homeoffice zu vergleichen ist. Die Bedingungen sind gänzlich andere und auch so ist die aktuelle Lage eine Ausnahmesituation.
Aber es kamen auch positive Meldungen, z.B. das der lange Weg zur Arbeit wegfällt und auch, dass Tools wie Slack einem die Kommunikation stark erleichtern können.

Zusammenfassung

Die momentane Situation ist für alle schwer und nicht mit dem Alltag, wie wir ihn zuvor hatten, vergleichbar. Diese Aussage trifft natürlich auch auf die Arbeit im Homeoffice zu. Dennoch waren die Einblicke, die Ihr in dieser Umfrage geteilt habt sehr aufschlussreich und wir hoffen, sie sind für Euch genauso spannend wie für uns.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine gute Struktur und Routine, viel Kommunikation mit den Kollegen und eine - wenn das Familienleben es zulassen - klare Trennung von Arbeit und Freizeit eine gute Basis sind, um die Arbeit von Zuhause meistern zu können. Vor allem freut uns persönlich, dass der Umstieg doch für Viele funktioniert und die Herausforderungen aktiv angegangen werden. Wir denken, dass die momentane Situation gut zeigt, wie viel man doch mit digitalen Tools im Stande ist zu leisten.

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