Bildbearbeitung: von der Automatisierung bis zur Detailzeichnung
Giulia Rohrer, Abteilungsleiterin Medienvorstufe
Das Bildteam der Stämpfli AG besteht aus vier professionellen Spezialist/innen, die eine Ausbildung als Lithograf/in oder als Polygrafin absolviert und sich ganz der Welt der Pixel verschrieben haben.
Durch ihr geschultes Auge können sie Bilder auf Anhieb beurteilen und entsprechend optimieren
- sei es für den Druck oder für die digitale Anwendung.
Wir unterscheiden grob drei Arten der Bildbearbeitung:
- automatisierte Bildbearbeitung
- Grundbearbeitung
- erweiterte Bildbearbeitung
Je nach Budget und Qualitätsanspruch eignen sich andere Bearbeitungsarten der Bilder.
Automatisierte Bildbearbeitung
Bei der automatisierten Bildbearbeitung werden die Bilder mittels einer Software, die anhand von festgelegten technischen Parametern arbeitet, beurteilt und optimiert. Dabei werden Lichter und Tiefen abgesetzt, die Gradation optimiert sowie die Schärfe angepasst. In einem letzten Schritt werden die Bilder für den entsprechenden Ausgabekanal profiliert. Es findet kein händisches Eingreifen eines Spezialisten statt. Der Layouter unterzieht die Bilder einer optischen Prüfung und befindet diese als gut oder leitet weitere Schritte mit der Grundbearbeitung des Bildes ein.
Grundbearbeitung
Hier erfolgt als Erstes eine optische Beurteilung durch einen Bildprofi. Das Bild wird mittels einer Graubalancekorrektur neutralisiert, und in einem weiteren Schritt werden die Lichter und Tiefen abgesetzt. Mit diesem Arbeitsschritt werden Papierweiss und zu viel vollflächiges Schwarz im Druck vermieden und somit gewährleistet, dass es zu keinen Abrissen im Bild kommt.
Die Bilder werden zusätzlich wo nötig aufgehellt/abgedunkelt, oder die Farben werden intensiviert/abgeschwächt, um das Bild für die Einflüsse im Druckverfahren zu optimieren. Weiter wird die Schärfe optimiert und die Profilierung in die entsprechende Papierklasse vorgenommen. Es sind also fast die gleichen Arbeitsschritte wie bei der automatisierten Bildbearbeitung, jedoch werden sie von einem Profi von Hand ausgeführt und durch ein geschultes Auge überprüft.
Erweiterte Bildbearbeitung
Wird eine erweiterte Bildbearbeitung angewendet, so sprechen wir von farbtechnischen Eingriffen wie Hauttonkorrekturen, Umfärben von Elementen oder Freistellen von Objekten, die auf Kundenwunsch erfolgen. Ein weiterer Schritt ist das Bild-Composing, bei dem freigestellte Objekte aus verschiedensten Bildern zu einer Montage zusammengefügt werden. Dabei sind den Ideen fast keine Grenzen gesetzt.
Unsere Profis sind bei solchen Bildveränderungen immer darauf bedacht, dass das Bild natürlich und realitätsgetreu wirkt. Sie prüfen die vorhandenen Lichtverhältnisse und passen die Schatten der einzelnen Elemente an. Bei einer Retusche werden Schönheitsfehler, Flecken oder Elemente (meist Gegenstände) auf dem Bild überdeckt. Dies führt zum perfekten Bild — genau nach Kundenwunsch umgesetzt.
Unterschiede: Qualität, Zeitaufwand und Preis
Aufgrund der klaren Differenzierung — von der Automation über händische Eingriffe bis zur Detailarbeit — sind die drei Arten auch in der Preisklasse zu unterscheiden. Je professioneller ein Bild aufgenommen wurde, umso einfacher ist die Bearbeitung, sowohl für die Profis wie auch für die Software.
Während bei der automatisierten Bildbearbeitung der Bildpreis sehr tief gehalten werden kann, steigt er bei der Grundbearbeitung je nach Qualität an. Der Preis wird dabei aufgrund von Referenzbildern festgelegt, die optisch beurteilt werden. Da bei der erweiterten Bildbearbeitung keine klaren Grenzen gesetzt sind und es sehr auf die Bedürfnisse der Kunden sowie die Komplexität der zu leistenden Arbeit ankommt, verrechnen wir hier nach Aufwand.
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