Den Stress machen wir uns selber

Ich bin nicht ich, sondern der Stress den ich heute habe.

Wenn ich ständig versuche, alles richtigzumachen und trotzdem die Wohnung auf Hochglanz zu polieren, mache ich mir etwas vor.

Ich muss mich daran erinnern, immer wieder einen Schritt zurückzutreten und mich auf die wichtigen Dinge konzentrieren: Sind wir satt? Habe ich Briana heute oft genug umarmt und ihr gesagt, dass ich sie liebe? Rede ich mit mir selbst, wie mit jemandem den ich gern habe?

Ich muss mir öfter erlauben, den Haushalt einfach liegenzulassen und für Entspannung sorgen. Einfach mal den Sonnenuntergang ansehen oder Briana beim Spielen beobachten. Ich möchte nicht immer alles schaffen müssen, sondern lieber einmal öfter früh ins Bett gehen und mich beim Einschlafen an drei Dinge erinnern können, die mir heute gefallen haben.

Egal ob ich alles schaffe, was ich mir vornehme oder wie sehr mich mein Kind manchmal auf die Palme bringt, ich muss mir weder Stress noch Vorwürfe machen, sondern mich daran erinnern wie sehr ich sie liebe und die alten Fotos herausholen, die mich zu Tränen rühren.

Am Ende zählt für mich nicht, ob ich mich für die richtige Seite entscheide, sondern für die, die uns guttut. Auch wenn das bedeutet, dass wir nicht perfekt sind und nicht immer alles organisiert und sauber ist. Ich bin nicht der Spiegel, dessen, was ich kann oder schaffe. Ich bin gar kein Spiegel, sondern ein Mensch mit Fehlern und Bedürfnissen.

Das Leben hält ständig Entscheidungen für mich bereit. Soll ich mit ihr schimpfen, weil sie sonst vielleicht nicht daraus lernt oder soll ich einfach alles liegen lassen und mich für 20 Minuten auf die Couch legen?

Ich bekomme jeden Tag die Chance mit Briana so zu interagieren, wie ich unsere gemeinsame Zeit einmal in Erinnerung behalten möchte. Diese Erinnerung soll nicht von Stress und Perfektionismus geprägt sein, sondern von Liebe und Gelassenheit.

Also bin ich der Menschen, der ich bin und nicht der, der ich gern sein würde.