Unfälle sind Teil der Entwicklung

Steffen Schulz
Steffen Schulz
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2 min readNov 24, 2020

Auch mir bleibt das Herz stehen, wenn Briana plötzlich auf ein drei Meter hohes Netz klettert, obwohl sie mich sonst auf den kleinen Rutschen vorschickt.

Ich muss mir dann auf die Zunge beißen, um nicht „pass aber gut auf“ zu rufen. Warum sollte ich auch, sie hat sicher genauso viel Interesse daran, nicht herunterzufallen, wie ich.

Wenn ich rufe: „das ist zu hoch“, rufe ich indirekt: „ich glaube nicht, dass du es schaffst“. Aber wie soll sich sich vertrauen, wenn ich es auch nicht tue. Also Zähne zusammenbeißen.

Ich kann meine Tochter nicht durch meine Angst, davor bewahren, dass ihr etwas passiert.

Abenteuer sind wichtig und Schürfwunden gehören auch dazu. Knochenbrüche lieber nicht, aber selbst das hat wohl jeder schon hinter sich (außer wir 🤞🏻).

Im Grunde versuche ich diese Grenzerfahrungen beim spielen eher zu fördern und mir klarzumachen, dass ab und zu auch mal etwas passieren wird.

Für Briana ist es wichtig „gefährliches“ auszuprobieren. Sie lernt dadurch Selbstvertrauen und Mut.

Natürlich sind das keine waghalsigen Hochseil-Akte ohne Netz und doppelten Boden, sondern Dinge wie, wenn ich den Karton in dem sie sitzt, gezielt in der Kurve umkippen lasse oder wir mit dem Roller einen kleinen Berg herunterfahren.

Ich erkläre ihr natürlich wo die Grenzen sind und auf was man achten muss, damit so wenig wie möglich passieren kann. Aber jedes neue Hindernis, ist es wert ausprobiert zu werden.

Sie lernt dadurch sich selbst einzuschätzen und nimmt etwas fürs Leben mit. Ich bin also bewusst immer einmal weniger ängstlich und mache auch gern mal vor, was so möglich ist.

Jeder kleine Erfolg ist doch ein schönes Gefühl und hey, auch aus den Misserfolgen kann man super lernen.

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Steffen Schulz
Steffen Schulz

Nutze die Macht deines Unterbewusstseins, um persönlich zu wachsen und innere Ruhe zu finden.