Warum die meisten Männer nur große kleine Jungs sind
Auf dem Weg zum authentischen Mann
Eine Frage an Dich als Mann: Bist Du wirklich glücklich? Oder tust Du nur so? Denk mal genau darüber nach. Ich wette, unglaublich viele der westlichen Männer sind unglücklich. Warum? Weil sie nicht wissen, wer sie sind.
Aus einem Samen wird eine Pflanze, auch ohne Hilfe. Ist das bei einem Menschenkind auch so? Nein, wir brauchen viel Unterstützung, um wirklich Erwachsen zu werden. Damit ein Mensch seine Geschlechterrolle erlernen kann, braucht er tausende von Stunden Interaktion, mit Menschen seines Geschlechts, die reif und geistig auf der Höhe sind. Klar können wir auch viel von Erwachsenen des anderen Geschlechts lernen, aber vollkommen werden wir nur durch ein enges Verhältnis zu Personen unseres Geschlechts.
Stellen wir uns ein Mädchen vor, dass ohne Kontakt zu Frauen aufwächst. Nur ein alleinerziehender Vater, männliche Lehrer, usw. Sie wäre wie Mogli, ein Menschenkind das von Wölfen aufgezogen wird. Wir würden uns Sorgen um ihre Entwicklung zur Frau machen. Und genau das passiert seit Generationen mit unseren Jungen und niemanden stört es.
Mädchen haben regelmäßig Kontakt mit Frauen, kleine Jungen fehlt der Kontakt mit Männern dagegen. Kinder werden meistens von Frauen aufgezogen und auch in der Schule sind Grundschullehrer meist weiblich. Männer sind also kaum an der Erziehung beteiligt. Der fehlende männliche Kontakt führt dazu, dass aus kleinen Jungen, große kleine Jungen werden. Ihnen fehlt das Männer-Wissen, sie bleiben Kinder, im Körper eines Erwachsenen.
Dadurch sind sie einsam und verwirrt und haben es schwer mit ihren Gefühlen umzugehen. Außerdem haben sie Schwierigkeiten mit der Nähe zu anderen Männern und isolieren sich. Zum Glück gibt es einige Frauen, die diese Einsamkeit verstehen, wenn auch nur wenige.
Jungen brauchen die Hilfe vieler Männer, um selbst zu Männern zu werden. Diese Entwicklung kann weder durch die Schule noch durch Netflix ersetzt werden.
Auch ihre Mütter, so lieb und bemüht sie auch sind, können das nicht allein vollbringen. Jungen brauchen den Umgang mit gesunden Männern und auch wenn sie erwachsen sind, besteht dieser Bedarf weiterhin. Jungen brauchen ältere Männer und ältere Männer brauchen noch ältere Männer. Wer diesen Kontakt hat, hat ein leichteres, stabileres und freundlicheres Leben. Diese Jungen und Männer haben keine Angst vor dem Versagen, sondern gehen gestützt durchs Leben.
Wenn diese Bedürfnisse als Kind nicht erfüllt wurden, fällt uns das meist erst gar nicht auf. Der Gedanke, dass etwas nicht stimmt, kommt erst auf, wenn etwas schiefläuft. Plötzlich tauchen Ehe- und Gesundheitsprobleme auf und wir bekommen Schwierigkeiten beim Umgang mit unseren Kindern, im Beruf, finden keinen richtigen Job oder merken, dass etwas fehlt.
Junge Männer sind meist noch fröhlich und gockelhaft, aber sobald die Schwierigkeiten des Lebens sie einholen, kommen auch ihre Defizite zum Vorschein. Wir können sowas gut in Firmen beobachten. Ein Chef ist wie ein Vater für sein Team. Konnte er nicht lernen, wie ein Vater sein sollte, kann er es auch nicht weitergeben. Das Ergebnis sehen wir am Unterschied zwischen Barack Obama und Donald Trump.
In der Natur folgt die Entwicklung des Nachwuchses einem Muster. Bei uns Menschen nicht, da wird sie dem Zufall überlassen. Die Naturvölker haben bis heute Rituale und Unterweisungen die vollzogen werden, um Ihre Jungen zu Männern zu machen; sie legen viel Wert auf diese Erziehung. Bei uns gibt es sowas kaum. Unsere westliche Kultur verwehrt den heranwachsenden Männern diese wichtigen Initiation, die wir brauchen um zu authentischen Männern zu werden.
Es geht aber nicht darum, dass wir uns anpassen. Es geht nur um das eine wichtige Ziel: ein erfülltes Leben zu führen.
Die Jäger, die Krieger und Stammesältesten, aber auch die Handwerker des Mittelalters — sie alle lebten ein tolles Leben. Sie sorgten für ihre Lieben, beschützen sie und waren im Einklang mit der Natur. Der Mann von heute, sollte nicht weniger Mann sein dürfen, als seine Vorfahren.