Warum Liebe in allem steckt
Liebe und Beziehungen sind eine schwierige Sache. Ich glaube, dass jemanden zu lieben bedingungslos ist. Trotzdem wird sie in Partnerschaften, mit dem Verhalten der Partnerin verknüpft. Verhält sie sich richtig, liebe ich sie — verhält sie sich falsch, verschwinden meine Gefühle und ich trenne mich.
Als meine Tochter zu Welt kam, spürte ich eine andere Form von Liebe. Ein Empfinden, dass sich durch nichts erschüttern lässt. Egal wie sie einmal sein wird, wofür sie sich entscheidet oder wie sie sich verhält — ich werde sie immer lieben.
Das sind also zwei verschiedene Formen von Liebe. Die eine ist verknüpft mit Forderungen an die jeweilige Person und erscheint mir eher wie eine Abhängigkeit und die andere ist absolut bedingungslos, was für mich mehr nach dem klingt, was Liebe sein sollte.
Die alten Griechen hatten sogar sechs Wörter für Liebe: eins für Erotik, eins für Freundschaft, eins für Vergnügen mit anderen, eins für Nächstenliebe, eins für lange verheiratete und eins für die Selbstliebe.
Komisch, dass wir heute nur ein Wort für etwas haben, dass so verschieden sein kann.
Was ich mit diesem Text sagen will ist, dass Liebe in so vielen verschiedenen Dingen steckt. Es gibt nicht nur die eine Liebe, nach der wir immer suchen. Wir können Liebe für so viele verschiedene Dinge und Menschen empfinden und das bewusst tun und genießen.
Ich glaube, es ändert einiges, wenn wir erkennen, dass Liebe in allem steckt: in einer guten Freundschaft, einem gemeinsamen spiel zwischen Kindern, Lachen in einer Bar mit Freunden oder darin, sich um die Nachbarin zu kümmern — das alles sind Formen von Liebe.
Wir erleben also weitaus mehr Liebe in unserem Leben, als nur durch eine Partnerschaft, in der wir nicht betrogen werden. Sobald wir das erkennen, können wir diese Gefühle viel intensiver empfinden und ausleben. Wir erkennen, dass unser Alltag voll ist von Liebe und das macht uns glücklich, denn schließlich suchen und brauchen wir alle dieses Wort mit „L“.
