Wie wir unsere Gehirne schmelzen

Steffen Schulz
Steffen Schulz
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2 min readJul 7, 2021

Wir leben in einer Zeit, in der es keine freie Minute mehr gibt.

Photo by Fakurian Design on Unsplash

Wir füllen jeden kleinen Moment, in dem wir mal nichts zu tun haben, mit Ablenkung.

Überall wird das Smartphone rausgeholt: an der Haltestelle, im Wartezimmer, in der Schlange an der Kasse und sogar während Gesprächen (kurz mal checken).

Dieses Verhalten ist eine Sucht.

Wenn du durch Instagram oder Facebook scrollst, bekommt dein Gehirn, bei jedem einzelnen Beitrag ein Dopamin-Kick — als würdest du Koks nehmen.

Das findet dein Gehirn natürlich toll und möchte mehr davon.

Also flüstert es dir ständig ins Ohr: „Guck mal schnell auf Instagram, da fühlt sich gut an“.

Deshalb ist es also nur natürlich und ohne böse Absicht und fast auch unumgänglich, dass du ständig auf dein Telefon guckst — besonders wenn dir langweilig ist.

Das Problem ist nur: Jede Sekunde knallen 11 Millionen Sinneseindrücke auf dein Bewusstsein ein.

Täglich werden es mehr.

Dein Gehirn filtert und löscht automatisch, damit es keinen Schaden durch Überforderung nimmt.

Denn, es ist nicht gut für dich und dein Gehirn ständig überlastet zu sein.

Du kennst sicher das Gefühl, wenn nach einem langen Tag dein Kopf brummt und du schwer abschalten kannst — das ist dann der Zustand, wenn dein Gehirn überfordert ist.

Du bist überlastet mit Eindrücken, mit Dingen, mit Entscheidungen, usw., usw.

Auf Dauern bringst du dein Gehirn also dazu zuzumachen und sich nicht mehr weiterzuentwickeln.

Denn, dein Gehirn kann sich nur weiterentwickeln, entfalten und neu vernetzen, wenn es in einen Leerlauf kommt.

Was kannst du also tun?

Du kannst dir deine Dopamin-Sucht abgewöhnen — auf Entzug gehen, indem du dein Smartphone bewusst liegen oder in der Tasche lässt.

In Momenten, in denen du nichts zu tun hast — genieße die Ruhe — schau dich um, höre auf die Geräusche um dich herum und zwing dich zu Langeweile.

Das mag eine Weile dauern, bis du das verinnerlicht hast — aber es ist möglich.

Sich etwas an- oder abzugewöhnen dauert in der Regel 21 Tage.

Und du wirst freier und glücklicher sein und mehr Flowzustände erleben.

Dein Gehirn wird es dir danken.

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Steffen Schulz
Steffen Schulz

Nutze die Macht deines Unterbewusstseins, um persönlich zu wachsen und innere Ruhe zu finden.