Alter Radweg — junge Gastwirte

Martin Pressnitz
STEIERMARK RADMOBIL
2 min readMar 1, 2020

Der Sulmtalradweg ist der älteste offizielle Radweg in der Steiermark und zieht sich mit 46 Kilometern von Deutschlandsberg bis nach Leibnitz. Seit Dezember 2016 prägt ein neues Lokal den Großkleiner Abschnitt, nämlich Kathinkas Café.

Aus Nah und Fern

Inhaberin Katharina Zirngast und ihr Mann Zacharias betreiben das Kaffeehaus am Radweg in Großklein. „Das war aber kein Hauptgrund für den Standort, sondern eher ein positiver Nebeneffekt.“, wie Katharina betont. Der Radweg macht das nicht ortszentral liegende Café in den wärmeren Jahreszeiten zu einem Frequenz-Café, an dem man mit dem Fahrrad direkt vorbeifährt. Aufgrund der Verbindungen, die der Sulmtalradweg mit sich bringt, unter anderem von Deutschlandsberg bis zur Grenze nach Radkersburg, übernimmt der Radweg auch die Funktion des Informationsträgers. „So wurden wir auch außerbezirklich bekannt.“, erklärt Zacharias.

Möglichkeiten wahrnehmen

Aus der Sicht von Katharina und Zacharias hat der Sulmtalradweg viel mehr Potenzial, als bis jetzt ausgeschöpft wird. Die Frequenz der Radfahrerinnen und Radfahrer sei zwar hoch, doch werden vor allem ungenaue Beschilderung und fehlende Sanierungen den Verantwortlichen vorgeworfen. Das hält Hobby-Biker jedoch nicht davon ab, die Sulm auf und ab zu fahren. „Also wir haben jetzt in den Letzten Jahren bemerkt, dass die E-Bike-Fahrerinnen und Fahrer sich sicher verdoppelt — wenn nicht sogar verdreifacht haben.“, so Zacharias. Beliebte Routen verlegen sich zurzeit zunehmend auf die Hügel.

Verlauf des Sulmtalradweges. Foto: Martin Pressnitz

Neue Wege

Kathinkas Café betreibt selbst von April bis Oktober einen E-Bike-Verleih. Diesen teilen sie sich mit vier anderen Betriebe, jeder hat fünf Räder zu vermieten. Vor allem in der hügeligen Südsteiermark sind E-Bikes eine Gelegenheit mehr zu sehen, als nur die Talwege. Es ist eine Möglichkeit, ohne große Anstrengungen mit dem Rad Orte zu erreichen, die vorher für untrainierte und ältere Menschen nicht möglich waren. „Ich glaube, dass es sehr wichtig wäre, dass hier noch mehr getan wird, von der Wirtschaft und dem Tourismus her. E-Bikes bringen Leute in Bewegung.“, erläutert Zacharias und trifft den Nagel auf dem Kopf.

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