Bessere Veloinfrastruktur dank Bikeable.ch

Janine Zimmerli
STEIERMARK RADMOBIL
2 min readJun 9, 2019
Hannes Heller erklärt sein Projekt “Bikeable” am diesjährigen Radgipfel (Foto: JPR18)

Am diesjährigen Radgipfel stand alles unter dem Motto: radfahren.verbindet. Dass dabei ein Blick über den Tellerrand hinaus gewagt wurde, ist naheliegend. Während der Session „Internationale Konzepte zur Förderung des Radverkehrs“ am Dienstagnachmittag, erklärte Hannes Heller aus der Schweiz, was Civic Technology mit Radfahren zu tun hat.

Als “talentiert auf der Tanzfläche” kündigte sich der Vortragende Hannes Heller aus der Schweiz am diesjährigen Radgipfel an. Von Tanzen war während der Präsentation jedoch nicht mehr die Rede, dafür umso mehr von innovativer Technologie. Als betroffener Velofahrer wollte sich der studierte Bauingenieur für die Belangen des Veloverkehrs in Zürich engagieren. „Man hat während dem Velofahren Ideen, wie man die Infrastruktur verbessern könnte und es wäre doch super, wenn man davon direkt ein Foto machen könnte“, erklärte der Schweizer. Dank dieser Gedanken entstand die Idee von „Bikeable“ im März 2016.

Bikeable als digitales Gedächtnis

Knapp ein Jahr nach der Entstehung der Idee, fand im April 2017 ein Crowdfunding statt. Die Realisierung des Projekts erfolgte noch im gleichen Herbst. Seitdem dient Bikeable.ch der Bevölkerung als digitales Gedächtnis und Netzwerk. Dank der Mehrsprachigkeit konnte sogar die Interessensorganisation Pro Velo Schweiz als wichtiger Partner gewonnen werden. Gemeinsam wird versucht, die Infrastruktur für Velofahrerinnen und Velofahrer auf den Schweizer Straßen zu verbessern.

Wer einen verbesserungswürdigen oder guten Ort sichtet, macht ein Foto und stellt es auf die Plattform. Dort kann die Community später über den Spot diskutieren. Da auch Behörden auf dem Netzwerk aktiv sind, erhalten sie Informationen zur Verbesserung der Infrastruktur ohne großen Aufwand. Bikeable ist es wichtig, dass alle Stakeholder eingebunden werden, wie Hannes Heller während der Präsentation betont. So sei es auch von Vorteil, wenn Smart Citys oder selbst ernannte Velostädte dieses Netzwerk nutzen.

Ein Ausschnitt der Karte, die Spots in Zürich zeigt (Quelle: bikeable.ch/map)

Neuer Meilenstein: Die Bikeable App

Mit der Lancierung der IOS App Ende Mai 2019 setzt Bikeable einen neuen Meilenstein. Die Applikation soll vor allem Hemmungen lindern. „Die Schmerzensgrenze ist immer noch sehr hoch, weil die Velofahrer und Velofahrerinnen extra anhalten müssen, um ein Foto zu machen, dieses später hochladen und sich auch noch einen Text dazu überlegen“, erklärte der Initiant des Projekts. Trotzdem haben sich bisher bereits rund 1‘500 Userinnen und User aus verschiedenen Alterskategorien auf der Webseite registriert. Mit der neuen App könnte diese Userzahl weiter ansteigen.

Hannes Heller ist es aber wichtig, dass konstruktive Beiträge auf dem Netzwerk erscheinen. Nur so kann es auch zu Verbesserungen der Infrastruktur führen. Den Userinnen und Usern werden die Veränderungen später auch nicht vorenthalten, im Gegenteil. Die Karte ist in drei Kategorien eingeteilt, wodurch die Veränderungen später erkennbar sind. Ein gutes Beispiel für innovative Technologie im Radverkehr.

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