Damit’s dich nicht aufhaut
— so ist man auch in der Stadt als Radler sicher unterwegs

Katharina Lugger
STEIERMARK RADMOBIL
4 min readJun 2, 2019

Das Radfahren in der Stadt hat etwas Beängstigendes an sich — es scheint einfach zu viele Autos, Menschen und stark befahrene Straßen zu geben.
Der Gedanke, als Radfahrer mitten in dem Tumult zu stehen? — Den empfand auch ich als eher unangenehm. Durch die Stadt zu radeln, hab ich mir schlichtweg nicht zugetraut.
Doch heute weiß ich es besser. Radfahren bietet so viele Vorteile, die man nach Möglichkeit auf jeden Fall nutzen sollte. Schließlich ist man mit dem Rad schneller, kostengünstiger und gesünder unterwegs — und für die Umwelt tut man auch was.
Wir sagen also „Ja“ zum Fahrrad und „Tschüssi!“ zur Unsicherheit — die folgenden Tipps sollen dich dabei unterstützen. Wenn du sie befolgst, dann kann dir eigentlich so gut wie nix passieren.

Ist das Rad auch wirklich fit?

Bevor man sich auf die Straße begibt, checkt man sein bike lieber zweimal — denn mit einem voll funktionstüchtigen Fahrrad fährt es sich bekanntlich besser. Dass die Bremsen zu funktionieren haben und der Reifen nicht platt sein soll, weiß man wohl. Doch ist dein Rad auch sonst voll ausgestattet? Hier nochmal eine kurze Checkliste (auch online):

- Bremsen 2x

- Pedale 2x (+ Rückstrahler, gelb)

- Scheinwerfer (vorne, hell)

- Rücklicht (hinten, rot)

- Rückstrahler (1x, rot)

- Speichenrückstrahler (2x, weiß/gelb)

oder

- bemalte Reifenseitwand — rückstrahlend (2x, weiß/gelb)

…na? Alles dabei? Wenn ja, dann kann es ja weitergehen…

Achte auf die Ver- und Gebote!

Für Radfahrer gelten die Verkehrszeichen ebenso wie für Autofahrer. Auch Ampeln bilden hier keine Ausnahme — ‚rot‘ heißt auf zwei Rädern genauso ‚rot‘. Denke dabei immer an die Fußgänger, denn diese stehen in der „Verkehrs-Nahrungskette“ ganz unten. Aus diesem Grund ist es Radfahrern (außer es handelt sich dabei um Kinder) untersagt auf Bürgersteigen zu fahren.
Fahrradwege hingegen müssen benutzt werden, wenn sie entsprechend gekennzeichnet sind. Fehlt eine solche Kennzeichnung darf auch auf der Straße gefahren werden — aber immer so weit rechts wie möglich. Bei Fragen checke am besten die OEAMTC-Website.

Fahre voraussehbar!

Wichtig ist im Straßenverkehr auch, dass du alle anderen wissen lässt, wohin du fahren willst — Autofahrer blinken schließlich auch nicht umsonst.
Es gilt also: wenn du abbiegst, dann gib ein deutlich erkennbares Handzeichen. Tu dies auch wenn du die Straßenseite wechseln möchtest. So wissen alle Verkehrsteilnehmer wohin du unterwegs bist und können sich dem anpassen. Für einen noch besseren Austausch empfiehlt es sich Blickkontakt aufzubauen — so kann es zu keinen Missverständnissen kommen. Bedenke zusätzlich die toten Winkel bei Autos und vor allem LKWs und Bussen.
Auch muss man in der Stadt als Radfahrer niemandem etwas beweisen. Zügle dein Tempo und mach aus dem Weg zur Uni oder zur Arbeit kein Wettrennen, denn das zahlt sich sicher nicht aus.

Sorge dafür, dass alle dich sehen.

Aus dem Radfahren in der Stadt sollte man zwar kein Formel1-Rennen machen, aber die Aufmerksamkeit solltest du trotzdem auf dich ziehen! Das gilt vor alle für das Radeln in der Dämmerung oder in der Nacht. Am besten ziehst du Kleidungsstücke an, an denen Reflektoren angebracht sind (z.B.). Sollte das mit deinem Style nicht vereinbar sein, dann wähle zumindest helle Kleidung. Eingeschaltetes Licht am Rad sorgt auch dafür, dass du erkannt und nicht niedergerannt wirst.
Ebenso empfiehlt es sich, Fußgänger durch Klingeln auf dich aufmerksam zu machen, damit sie nicht spontan einen Haken vor dein Rad schlagen.

Radfahrer vs. parkende Autos

Etwas, das immer wieder unterschätzt wird, ist das Entlangfahren neben parkenden Autos. Man denkt, solange der Motor aus ist, kann nix passieren — aber das ist falsch. Wenn nun jemand aus dem Wagen aussteigt und zuvor nicht in den Seitenspiegel sieht, dann kann das für Radfahrer mitunter tödlich enden! Autotüren, die sich spontan öffnen, sind wirklich sehr gefährlich. Also passiere auch parkende Autos mit einem gewissen Sicherheitsabstand — am besten 1,2m.

Was tun mit Schienen?

Wenn es dann so weit ist und man die Straßenbahnschienen zu queren hat, dann kann man schon ins Schwitzen kommen, wenn man sich die Horrorszenarien ausmalt. Was wenn ich hängen bleibe und hinfalle?
Das passiert wirklich nur, wenn man unvorsichtig ist. Wenn man im 45-Grad-Winkel über die Schienen fährt und sich dabei Zeit lässt und nicht hektisch den Lenker rumreißt, dann kann nix passieren. Trotzdem Bammel? Dann ist hier ein bisschen mehr Lesestoff.

Alles klar, Herr Kommissar?

Hier nur noch zusätzlich eine kleine Erinnerung: betrunken oder unter Einfluss von Rauschmitteln mit dem Rad zu fahren, ist eine Straftat. Ab 0,8 Promille ist mit Geldstrafen zu rechnen. Wenn man schon des Öfteren durch alkoholisiertes Teilnehmen im Straßenverkehr (PKW, Rad, Motorrad…) aufgefallen ist, dann kann auch der Führerscheinentzug drohen. Siehe hier.

Fazit:

Sorge dafür, dass sich alle Verkehrsteilnehmer auskennen und wissen wohin du willst. Mach auf dich aufmerksam und tue nichts, dass du auch als Autofahrer nicht tun würdest. Auf dieser Webiste hast du alles nochmal im Überblick.

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