Das Konzept: Radspielplatz!

Nico Lang
STEIERMARK RADMOBIL
3 min readFeb 23, 2020

Die in Dänemark schon 10-mal vorhanden und gut besuchten Radspielplätze sollen jetzt auch ihren Einzug nach Österreich finden. Am 18. September 2019 fand der erste Testbetrieb eines solchen Spielplatzes in Wien statt. Dieses Jahr beginnt der Bau einer Anlage in der Seestadt Aspern.

Credit: RSP/Hager

Die Idee der Radspielplätze

Immer weniger Kinder und Jugendliche schwingen sich auf das Rad und machen sich auf dem Weg zum Kindergarten oder in die Schule. Grund dafür ist die Abnahme der selbständigen Mobilität und Fahrradbeherrschung in Österreich, die vermehrt in den Städten zu verzeichnen ist. Mit den Radspielplätzen soll von klein auf, der richtige und sichere Umgang mit dem Fahrrad im Straßenverkehr gelernt werden. Die Spielplätze sollen Kindern einen Platz bieten, indem sie grundlegende Radfahrfähigkeiten, wie Balance und Beherrschung, erlernen bzw. verbessern können. Somit kommen Anfänger sowie fortgeschrittene Radfahrer in den Genuss in Ruhe, in einem sicheren Bereich, Rad zu fahren. Es wird neben Leihräder und Leihhelmen, auch eine Betreuung durch geschulte TrainerInnen zu bestimmten Zeiten angeboten.

Aber nicht nur die Grundlagen sollen erlernt werden. Mithilfe von verschiedensten Übungsbereichen, indem man z.B. Unebenheiten im Boden oder den toten Winkel von Autos simuliert, sollen die Kinder bereits früh das richtige Verhalten mit dem Rad im Verkehr lernen.

Prototyp „Radspielplatz Wien“

In Wien wurde in der Ernst Melchior Gasse, ein Test-RadSpielPlatz errichtet und im Rahmen der Mobilitätswoche fand am 18.September letzten Jahres ein erster Testbetrieb statt. Seit Dezember 2019 steht dort auch eine Truhe mit Übungsgeräten zur Verfügung, die man sich jederzeit ausborgen kann. Diese Truhe beinhaltet z.B. Slalomstangen, Verkehrszeichen und vieles mehr, womit Kinder ihr Kontrolle über das Fahrrad schulen und die Gefahren im Verkehr spielerisch kennen lernen können. Die Trainingsgeräte werden stets erweitert. Im Frühjahr werden eine Wippe und eine Brücke ergänzt. Außerdem finden regelmäßige Radtrainings statt.

Der Testspielplatz in Wien. Credit: RSP/Hager

Der Drahtzieher hinter dem Projekt

Die Idee zu den Radspielplätzen in Österreich geht von dem ehemaligen Sprecher der „Radlobby Österreich“ Alec Hager von den Radvokaten aus. Bereits 2013 stellte er das Konzept zum ersten Mal in Wien vor. Seitdem durchlief das Projekt mehrere Entwicklungsphasen und ist jetzt bereit für die Umsetzung. In der Zeit gewann das Konzept auch mehrere Preise. Neben dem 2. Platz und dem Publikumspreis bei dem Ideenwettbewerb „Kinder, Kinder“ am 15. März 2018, wurde es auch mit dem VCÖ-Mobilitätspreis 2018 Österreich ausgezeichnet.

Die Zukunft des Projektes

2021 wird der erste reale Radspielplatz in der Seestadt Aspern eröffnet. Dort ist aber noch lange nicht Schluss. Hager hat vor in ganz Österreich solche Anlagen zu errichten. „Natürlich würde ich gerne auch in der Steiermark so etwas realisieren“, sagt Hager. Ob mit der „Radverkehrsoffensive Großraum Graz” ein Radspielplatz nach Graz kommen wird, bleibt abzuwarten.

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