Das Lastenrad in Graz

Florian Jauk
STEIERMARK RADMOBIL
3 min readJul 21, 2019

Die Mobilität in Städten verändert sich. Zunehmend mehr Leute ziehen in Städte, was einen Platzmangel zur Folge hat. Autos verbrauchen viel Platz und sind aufgrund ihrer umweltschädlichen Emissionen nicht zukunftssicher. Vor allem in der Feinstaubhauptstadt Graz bedarf es neuer, innovativer Lösungen. Eine davon könnte das Lastenrad, auch Transportrad genannt, sein.

Viele Versionen sind mit einem speziellen Elektroantrieb ausgestattet und verbrauchen deutlich weniger Platz als Autos, da sie auch auf dem Gehsteig geparkt werden können. Auch Logistikunternehmen haben das Fahrrad schon in ihren Zustellungsprozess eingebunden, denn mit dem Lastenfahrrad können sie sicher bis zur Haustüre des Kundinnen und Kunden fahren. Das Transportunternehmen GLS zum Beispiel setzt in Graz schon seit Längerem auf die Zustellung mit Lastenrädern.

Unterschieden werden die Transporträder in ihrer Bauform. Meistens sind Lastenräder als Zwei-oder Dreiräder konzipiert. Die gängigsten Nutzungsformen sind das Familienrad und das Logistikrad. Es können aber nicht nur Kinder und Pakete befördert werden. Immer wieder wird das Lastenrad auch in der Gastronomie genutzt, so zum Beispiel bei der FahrBar in Graz, einem Transportfahrrad, das zu einer kleinen Bar umfunktioniert wurde.

Verleih in Graz

Seit 2015 gibt es in der steirischen Landeshauptstadt das Lastenrad auch für Private zum kostenfreien Verleih. Schon an ganzen 12 Anlaufstellen kann das Transportrad nach einer Online Registrierung mit anschließender Reservierung gratis ausgeliehen werden. Und das geht ganz einfach. Nach Eintragen des Wunschtermins besucht man, ausgestattet mit einem Lichtbildausweis, eine der 12 Verleihstellen. Nach kurzen Instruktionen zur Benutzung des Fahrrads, lässt man seinen Lichtbildausweis dort, um ihn beim Zurückbringen wieder abzuholen.

Die Verleihstation beim Grazer Volkshaus — Foto: Lubomir Surnev

Der Selbsttest

Wie fährt sich ein Lastenrad? Nach kurzfristiger Reservierung durften wir uns das Modell P von Christiania beim KPÖ Volkshaus ausborgen und testen. Das Fahrrad ist eigentlich ein Dreirad, hat unter der Ladefläche zwei Räder, hinten noch ein Antriebsrad. Es hat drei Gänge mit denen sich urbane Strecken gut und einfach zurück legen lassen. Zu Beginn muss man sich etwas an den Kurvenradius gewöhnen, jedoch ist es kaum möglich mit dem Transportrad in der Kurve umzufallen. Der Kraftaufwand ist auch beim Transport von schwereren Objekten überraschend gering. Bis zu 100 kg können auf der 80 cm langen Ladefläche transportiert werden, was bei Umzügen oder Großeinkäufen nützlich und eine ernsthafte Alternative zum Auto sein kann. Insgesamt kann dieses Modell mit bis zu 251 kg belastet werden.

Für den Autor hat sich das Lastenrad als ernsthaftes Transportmittel entpuppt, beim nächsten Umzug oder Großeinkauf wird es sicher wieder in Benutzung sein.

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