Kindertransport am Fahrrad

Anthea Graßegger
STEIERMARK RADMOBIL
3 min readFeb 17, 2019

Radfahren, mit Kind und Kegel im Gepäck. Hierbei gilt es einiges zu beachten, damit unsere Kleinen auch tatsächlich sicher unterwegs sind. Wichtige Details zur gesetzlichen Lage und zu verschiedenen Arten des Kindertransports am Fahrrad findest Du hier.

Was oftmals übersehen wird:

Helmpflicht auch für Kinder

Kinder unter zwölf Jahren müssen einen Fahrradhelm tragen, auch wenn sie im Kindersitz, einem Fahrradanhänger oder in einer Transportkiste mitgeführt werden. Auch als Elternteil kann man seine Vorbildwirkung nutzen und einen Helm tragen. Ratsam ist es, das Kind beim Helmkauf mitzunehmen, gemeinsam auszuprobieren und auszusuchen. Denn so wird der Nachwuchs den Kopfschutz lieber tragen.

Mindestalter des Fahrers

Der Radfahrer muss mindestens das 16. Lebensjahr vollendet haben, um Kinder unter 8 Jahren mitführen zu dürfen.

Arten des Transports:

1. Kindersitze

Anzahl der zu befördernden Kinder

Es darf maximal ein Kind transportiert werden.

Montierung

Der Sitz darf nur hinter dem Fahrer angebracht werden und muss dabei fest an dem Rahmen des Fahrrads angebracht sein.

Verpflichtende Ausstattung

Der Sitz muss ein Gurtsystem aufweisen, sowie einen Beinschutz, der je nach der Höhe verstellt werden kann. Zusätzlich benötigt wird eine Lehne für den Kopf des Kindes und eine Schutzeinrichtung, damit die Beine nicht in die Speichen gelangen können.

2. Fahrradanhänger

Neue Fahrradanhänger, also jene, die nach dem ersten Mai 2001 gekauft wurden, müssen unbedingt die Vorschriften der Fahrradverordnung erfüllen. Wer einen alten Fahrradanhänger weiterverwenden möchte, benötigt einen passenden Genehmigungsbescheid des zuständigen Amtes der Landesregierung, den der Fahrer auch während der Ausfahrt bei sich tragen muss.

Ausstattung des Fahrrads

Das Rad selbst, mit dem der Anhänger gezogen wird, muss besonderen Anforderungen entsprechen. Mehr Information rund um die Anforderungen an das ziehende Fahrrad und den Anhänger zur Personenbeförderung beschreibt der ÖAMTC auf einer eigenen Website ganz genau.

Anzahl der zu befördernden Kinder

Je nach Angabe des Herstellers muss auf die Zahl der erlaubten beförderten Personen geschaut werden. Nicht außer Acht lassen sollte man Gewicht und Größe, die ebenfalls vom Hersteller vorgeschrieben werden.

Montierung

Der Anhänger zum Transport von Kindern darf nur über eine Achse verfügen. Beim Verbinden mit dem Fahrrad sollte man darauf achten, dass der Anhänger vor einem möglichen Umkippen gesichert ist und dass Kinder während der Fahrt nicht in die Speichen der Räder greifen können.

Verpflichtende Ausstattung

Bremse oder Radblockierung, die auf die Räder wirken, sind ein Muss. Zur Beleuchtung dienen eine eigene Lichtanlage und ein rotes Rücklicht, dass nach Bedarf auch blinken kann. Achtung: Anhänger, die breiter als 60 Zentimeter sind, brauchen zwei Rücklichter. Reflektoren müssen vorne, hinten und seitlich angebracht werden. Eine biegsame Fahnenstange mit orangem Wimpel zeigt an, dass im Anhänger Personen befördert werden.

3. Lastenfahrrad (Rad mit geeigneter Transportkiste)

Anzahl der zu befördernden Kinder

Es dürfen ein oder mehrere Kinder transportiert werden.

Montierung

Die Transportkiste darf vor oder hinter dem Rad angebracht werden.

Verpflichtende Ausstattung

Laut Hersteller muss die Transportkiste für die Beförderung von Kindern geeignet und dementsprechend gekennzeichnet sein und weiters über ein Gurtsystem verfügen.

4. Tandemstange zur Koppelung mit dem Kinderrad

Im öffentlichen Verkehr ist das Verwenden von einer Tandemstange nicht erlaubt, da sie im Gegensatz zum Tandem keine feste Verbindung darstellt und keine vergleichliche Fahrsicherheit hergestellt werden kann (siehe Straßenverkehrsordnung § 68 Abs. 3).

Weitere nützliche Informationen rund um Kindertransport findest Du auch auf den Seiten “Kind und Fahrrad” des ÖAMTC und “Kindertransport am Rad” der österreichischen Radlobby. Einen persönlichen Erfahrungstest liefert auch Matthias Bernold in seinem Artikel “Kindertransport auf dem Fahrrad: Welches System ist das beste?” in der Fahrradkolumne “Freitritt” in der Wiener Zeitung.

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