Rad und Zug — Die ideale Kombi für den Alltag

Maxi Pless
STEIERMARK RADMOBIL
3 min readJan 6, 2019
ÖBB — Harald Eisenberger ©

Wie sieht das aus? Wer macht das? Und vor allem was kostet es?
Alles, was Ihr über das Zugfahren mit dem Rad wissen müsst!

Montagmorgen, 8.20 Uhr in der Graz-Köflach-Bahn. Nicht nur verschlafene Passagiere fahren mit dem Zug in Richtung Graz, sondern auch einige Fahrräder machen sich mit auf den Weg. Platz scheint zur Genüge, eigene Abstellplätze oder freie Flächen im Zug bieten die Möglichkeit das geliebte Zweirad mitzunehmen. Am Hauptbahnhof Graz schnappen sich einige zuvor noch müde wirkende Fahrgäste ihre Schätze auf zwei Rädern und flitzen dahin.

Ein Bild, das keine Seltenheit mehr darstellt. Pendler nutzen vermehrt die Möglichkeit, statt mit dem Auto in die Stadt zu fahren, auf Zug und Fahrrad zurückzugreifen. Diese einfache und entspannte Variante findet mehr und mehr Anklang. Von zu Hause aus mit dem Fahrrad zum nächstgelegenen Bahnhof, mit dem Rad in die Bahn und vom Zielbahnhof weiter mit dem Rad bis zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufszentrum.

„Das ist für mich die gemütlichste Möglichkeit, um morgens in die Arbeit zu kommen“, erzählt Herbert Maurer, Immobilienmakler aus Lannach. Der Jahreskartenbesitzer fährt beinahe täglich mit der GKB zu seinem Arbeitsplatz nach Graz und wieder zurück. „Vor einigen Jahren bin ich noch mit dem Auto gefahren, bis mir ein Freund von der Kombi Rad und Zug erzählt hat. Seitdem fahre ich entspannter zur Arbeit, weil ich am Weg nach Graz nicht mehr im Stau stehen muss.“

Aber auch in der Freizeit sind Fahrrad und Zug eine tolle Kombination. In der Steiermark gibt es viele schöne Radrouten, speziell für Hobbyradfahrer sind die Strecken hin und retour jedoch zu lang. Da kommt die Bahn ins Spiel. Viele Grazer nutzen das Angebot am Murradweg. Flussabwärts geht es in Richtung Spielfeld, um von dort mit dem Zug zurück zu fahren. Doch viele weitere Radwege bieten sich für diese Kombination an. Die Verbundlinie zeigt 25 Radrouten in der Steiermark, die einfach mit der Bahn kombiniert werden können:

In der Steiermark gibt es drei Bahnunternehmen. Sowohl die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), als auch die Graz-Köflach-Bahn (GKB) und die Steiermarkbahn (StB) bieten die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme.

Grundsätzlich muss ausreichend Platz vorhanden sein, um Fahrräder zu transportieren. In der Regel ist es aber bei allen drei Anbieter kein Problem. Bei manchen Nahverkehrszügen gibt es Waggons, die für den Transport vorgesehen sind. In der GKB ist in beinahe jedem Waggon ein Platz vorgesehen. Bei Fernzügen ist es zu empfehlen, sich vorher zu informieren, an welcher Stelle des Zuges sich die Fahrradmitnahme befindet, um Stress zu vermeiden und gemeinsam mit seinem Rad auf die Reise zu gehen.

Mit einer Halb- oder Ganzjahreskarte kann man in der/n betreffenden Zone/n in der Steiermark sein Fahrrad kostenlos mitnehmen.

ÖBB: Für die einmalige Mitnahme des Fahrrades braucht man in der ÖBB ein spezielles Fahrradticket, für gewöhnlich liegt der Preis bei 10% des Vollpreises der 2.Klasse, mindestens jedoch bei zwei Euro. Die Mitnahme in einem Fernzug verlangt zusätzlich eine Reservierung des Radstellplatzes zum Preis von drei Euro bei Online- oder Appzahlung.

GKB: In der Graz-Köflach-Bahn ist der Transport von Fahrrädern in allen Zügen kostenlos.

StB: In der Steiermarkbahn bekommt man eine Fahrrad-Tageskarte für 2,90 Euro, die ermäßigte Karte für Kinder kostet nur 0,90 Euro. Für bestimmte Strecken, wie zwischen Gleisdorf und Weiz ist die Mitnahme sogar kostenlos. Eine Kooperation der Steiermarkbahn mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf macht dies möglich und gilt als Pilotprojekt.

Achtung: Klappräder gelten in zusammengeklappten Zustand als Gepäckstück, sind somit kostenlos und ohne Ticket mitführbar. Fahrradanhänger verlangen meist nach einem eigenen Ticket. Die Mitnahme von übergroßen Rädern, wie Tandems sollte vorab geklärt werden.

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