5 Dinge, die du über SEO wissen musst

Julian Droste
7 min readNov 28, 2018

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Mit den folgenden 5 Tipps möchte ich dir einen Einblick in die SEO Welt bieten, der nichts mit „du musst mindestens 300 Wörter schreiben, eine Keyworddichte von 3,1234345% erzielen und das Keyword in jede h2 quetschen, damit du Platz 1 bei Google erreichst“ zu tun hat. Viel mehr möchte ich darauf eingehen, wann SEO funktioniert und warum dir im Endeffekt keiner sagen kann, ob.

Ein Beitrag von Julian Droste

5Dinge, die ist der brandneue Ratgeber von StudyHelp. Unter dem Motto StudyHelp goes SelfHelp teilen unsere Autoren in persönlichen Gastbeiträgen ihre Gedanken zu und Erfahrungen mit vielseitigen Themenbereichen. Egal ob Unternehmensgründung, Kommunikation, Schule und Karriere oder Start-Up Lessons — „5 Dinge, die“ liefert food for thought und bietet authentische Einblicke in die Arbeit bei einem EdTech Start-Up.

Julian ist COO und SEO-Experte bei StudyHelp

1. SEO ist mehr, als nur Textarbeit!

Mit ein paar Handgriffen können Seitenbetreiber Google mitteilen, zu welchen Themen ihre Seite Informationen anbietet und wer durch den Seitenbesuch einen Mehrwert erhält. Je nach Themengebiet sind viele verschiedene Faktoren dafür verantwortlich, wie die Platzierungen in den Suchergebnissen vergeben werden.

Schauen wir uns dazu ein Beispiel an: Suchst du nach dem Begriff „Integralrechnung“, zeigt Google nicht irgendein willkürliches Suchergebnis an, sondern die für dich passende Webseite. Woher Google weiß, dass du genau auf dieser Seite findest, was du suchst? Die Suchmaschine analysiert, welche „Keywords“ auf einer Internetseite verwendet werden. Sobald auf einer Seite der Begriff „Integralrechnung“ fällt, ist sie im großen Topf der Suchergebnisse.

Das garantiert jedoch noch keine gute Platzierung in den Google Suchergebnissen!

Damit die inhaltlich für dich relevante Seite angezeigt wird, schaut Google in die Vergangenheit und sucht nach Nutzern, die zuvor nach der gleichen Sache gesucht haben. Dabei betrachtet Google, wie sich die Leute auf den Suchergebnisseiten verhalten haben, die ihnen angezeigt wurden. Seiten, die „positive Signale“ an Google zurücksenden, listet die Suchmaschine weit oben. Positive Signale sind zum Beispiel die Interaktionsrate mit einer Seite, die Länge der Verweildauer von Nutzern oder auch wie schnell oben links wieder auf den Pfeil „zurück“ geklickt wird. (Sehr sehr einfach heruntergebrochen gesagt) Insgesamt wertet Google über 200 Signale aus und entscheidet anschließend, wer an Platz 1 , 2, 3 usw. angezeigt wird.

Hinzu kommt, dass Google untersucht, wie eine Internetseite aufgebaut ist. Kann sie leicht bedient werden? In wie vielen Überschriften fällt das gesuchte Keyword? Wie ist der Titel der Seite? Diese und viele weitere Fragen sind für die Bewertung der Suchergebnisse ausschlaggebend. Damit Google eine positive Antwort auf die gestellten Fragen erhält, investieren Webseiten-Inhaber in die oben bereits genannte „Suchmaschinenoptimierung“.

Aber warum der ganze Aufwand? Ganz einfach! Eine bessere Position in den Suchergebnissen = mehr Klicks auf die eigene Internetseite = mehr Nutzer auf der Seite = mehr potentielle Kunden / mehr Nutzer, denen ich Werbung ausstrahlen kann.

Du siehst, Suchmaschinenoptimierung, auch SEO (engl. Search Engine Optimization) genannt, lohnt sich! Das haben auch schon die meisten Unternehmen für sich entdeckt. So gehört der SEO-Manager heute zu den Jobtiteln, die vor 15 Jahren schmunzelnd in die Kategorie „Jobs, die niemand zu irgendeinem Zeitpunkt in diesem Universum brauchen wird“ geschoben wurden. Heute schmunzeln wir vielmehr über Unternehmen, die keinen SEO-Manager haben.

2. Optimiere nicht für Suchmaschinen, optimiere für deine Nutzer!

Der Begriff Suchmaschinenoptimierung ist trügerisch. Eigentlich sollte es eher „Zuerst-Suchmaschinenoptimierung-dann-Nutzererfahrungsmaximierung“ heißen.

Wie oben bereits beschrieben, muss Google zuerst auf dich aufmerksam werden, damit du in den Topf der Suchergebnisse aufgenommen wirst. Deine Seite sollte hierfür im besten Fall von verschiedenen Seiten verlinkt werden, pro Unterseite solltest du ein Keyword optimiert haben, die Ladezeit deiner Seite sollte ganz passabel sein und die Seite sollte indexierbar sein. Glücklicherweise stellt Google hilfreiche Tipps bereit, wie du deine Seite optimieren solltest. Bevor du also im Internet nach Optimierungstipps suchst, solltest du diese SEO-Pflichtlektüre gelesen haben! Dieser von Google bereitgestellte Guide wird dir bei den ersten Optimierungen helfen!

Ist Google durch deine Arbeit auf dich aufmerksam geworden, wirst du in den Rankings (Suchergebnissen) auftauchen. An welchem Platz hängt davon ab, wie gut deine Seite ist. Wichtig zu wissen ist, dass Google dir einen Vertrauensvorschuss im Ranking gibt. So werden neue Internetseiten nicht selten auf der ersten Seite der Google Rankings angezeigt.

Auf die erste Ergebnisseite geschafft? Jetzt heiß es dran bleiben! (Quelle: Austin Chan on Unsplash)

Jetzt ist es an der Zeit zu beweisen, dass du diesen Platz verdient hast. Google beobachtet jetzt ganz genau das Verhalten deiner Seitenbesucher. Stellt deine Seite einen wirklichen Mehrwert für den Nutzer dar, wird Google viele positive Signale erhalten und deine Seite weiter in den Rankings steigen lassen. Genau das Gegenteil tritt ein, wenn deine Nutzer nicht zufrieden sind. Google wird diese Tatsache bemerken und dich notfalls aus den Suchergebnissen verbannen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, nicht nur für eine Suchmaschine zu optimieren. Behalte immer im Hinterkopf, dass es deine Nutzer sind, die letztendlich entscheiden, wie gut deine Seite perfomed! Bei jeder neu geschriebenen Zeile, bei jedem neuen Feature oder jeglicher Änderung auf deiner Seite, musst du ein klares JA auf die Frage haben, ob deine Nutzer einen Mehrwert daraus ziehen können!!!

3. Simple Strukturen vereinfachen Google und dem Nutzer der Umgang mit deiner Seite.

Stell dir vor, du hältst ein Buch in der Hand. Was findest du auf dem Cover?Den Titel, den Autor und einen Klappentext auf der Rückseite. Und was hat das jetzt mit SEO zu tun? Dazu schauen wir uns an, was passiert, wenn du den Begriff “Integralrechnung” bei Google eingibst.

Vergleichen wir das Suchergebnis mit dem Aufbau eines Buchcovers — Der Titel: „Integralrechnung vollständig erklärt“. Der Autor www.studyhelp.de. Der Klappentext: „Vollständige Erklärung zur Integralrechnung inklusive vielen Beispielen, leicht verständlichen Definitionen, kostenlosen Lernvideos und Tipps.“

So wie das Buchcover zum Kauf verführen möchte, ist das angezeigte Suchergebnis immer darauf aus, zum Klick zu verführen. Wer den Titel eines Buchcovers nicht ansprechend findet, aus welchem Grund auch immer, wird nach einem anderen Buch Ausschau halten. So verhält es sich auch mit den Suchergebnissen, die du bei Google angezeigt bekommst.

Jetzt frage ich dich, was du erwartest, wenn du ein Buch aufschlägst. Vielleicht folgende Struktur?

Der Aufbau von guten Webseiten gleicht oft dem Aufbau von Büchern

Nicht nur Google mag diesen logischen Aufbau einer Internetseite, auch deine Nutzer werden ihn mögen. Das hat einen einfachen Grund: wir Menschen gewöhnen uns im täglichen Leben an Strukturen, die wir nur ungern durchbrechen. Erkennen wir eine Struktur wieder, egal ob bewusst oder unterbewusst, schalten wir automatisch in einen “Wohlfühlmodus“.Verwendest du also eine bekannte Struktur auf deiner Internetseite, so kann sich das Gehirn deiner Nutzer auf den Inhalt konzentrieren und muss sich nicht erst auf eine „neue Struktur“ einstellen. Die Chancen, dass deine Nutzer länger auf der Seite bleiben steigen immens, wenn sie direkt wissen, was sie auf der Seite erwartet.

4. Übe dich in Geduld.

Heutzutage ist es schwer, sich in Geduld zu üben. Die Prime Bestellung ist am nächsten Tag noch nicht angekommen? Panik! Die Netflix Serie startet nicht direkt, sondern der Puffer braucht 2 Sekunden länger als sonst bevor es losgeht? Panik! Die 2 blauen Balken bei Whatsapp erscheinen auch nach 10 Minuten nicht? Absolute Panik! Leider muss ich dir diesen Zahn ziehen.

Denn wer sich ernsthaft mit dem Thema SEO beschäftigen will, der muss wissen, dass teilweise mehrere Monate ins Land ziehen, bis die gestern vorgenommenen Änderungen auf der Internetseite ihre Auswirkungen zeigen.

Aus diesem Grund ist SEO ein Prozess und keine Maßnahme. Täglich wird kontrolliert und nachjustiert, je nachdem wie sich deine Nutzer auf der Seite verhalten. Bleiben sie länger da? Springen sie schneller ab? Klicken sie auf den Link, den du eingebaut hast? Viele Dinge wirst du ausprobieren und warten müssen, welche Auswirkungen sie haben werden. Dabei ist es wichtig, alle Änderungen zu dokumentieren. Ohne Dokumentation verlierst du schnell den Überblick, da oftmals erst sehr spät einsehbare Verhaltensänderungen deiner Nutzer erkennbar werden und du in der Zwischenzeit bereits schon 100 andere Dinge erledigt hast.

5. Keep it simple and find your own way!

SEO kann zu einer ausgeprägten Wissenschaft werden, wenn du es übertreibst. Durchstöberst du das Internet nach dem Thema Suchmaschinenoptimierung, wirst du mit Input erschlagen. Versuchst du nach allen 200 ausschlaggebenden Google-Signalen zu optimieren, wirst du scheitern und frustriert sein. Oftmals scheitern die Optimierungen schon an der eigenen Kompetenz.

Als SEO-Manager bist du ein Allrounder, kein Spezialist in allen Themengebieten. Bei vielen Dingen ist der SEO-Manager von externen Dienstleistern oder der inhouse-IT abhängig. Wer kann schon von sich behaupten, der absolute Profi in Themengebieten wie Front-End, Back-End, Webdesign, C++, Python, SQL, JavaScript, CSS, Photoshop und HTML5 zu sein UND dann auch noch anspruchsvolle Texte verfassen zu können. Wichtig ist, dass du mit den meisten Begriffen etwas anfangen kannst und idealerweise eine Person kennst, die dir notfalls helfen kann, wenn du an deine Grenzen stößt.

Je nachdem, für welches Thema du eine Internetseite optimieren möchtest, solltest du recherchieren, was deine Konkurrenz so treibt. Schau dir an, wer in deiner Kategorie unter den Top 10 Platzierungen bei Google zu finden ist. Suche dir die 10 Merkmale heraus, die sich auf den Seiten wiederholen. Achte dabei nicht nur auf technische Merkmale-, sondern auch auf inhaltliche! Wie oben bereits geschrieben optimierst du für den Nutzer und dieser sieht die technischen Optimierungen auf einer Internetseite oft überhaupt nicht. Vielleicht bleibt er auf der Seite, weil er hier mit etwas interagieren kann? Finde es heraus! Auf diese Weise wirst du nach und nach deine individuellen Best Practices zum Optimieren deiner Seite entwickeln. Dafür wird es ausreichen, vorerst deine 10 wichtigsten Optimierungen umzusetzen.

Du siehst, SEO ist vielmehr als nur das Einhalten von textlichen Vorgaben. Wer ein Gefühl dafür entwickelt, welches Bedürfnis seine Nutzer befriedigt wissen möchten, wird langfristig seine Platzierungen bei Google verbessern können.

Weitere Infos zu StudyHelp findest du auf unserer Website.

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