Der Datenschutz muss aufgerüstet werden

Samuel Portmann
Taskbase
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2 min readSep 13, 2018

Taskbase auf dem Podium von “Zukunft Wissen Bildung” über Möglichkeiten und Grenzen von künstlicher Intelligenz.

Wie werden Maschinen mit dem Menschen kooperieren? Kann der Mensch von der Maschine lernen? In welchen Bereichen bleibt der Mensch unverzichtbar? Wer trägt die Verantwortung für einen Algorithmus und dessen Speisung mit Daten? Diesen Fragen wollten Christoph Wittmer und Sonja Rüegg, die Organisatoren des Forum Zukunft Bildung 2018 auf den Grund gehen und luden am vergangenen Dienstag zu einer Podiumsdiskussion in der ZhdK.

Zur Diskussion eingeladen wurden Gäste aus einem breitgefächerten Spektrum: Meret Böhni schrieb in ihrer Maturitätsarbeit über das poetische Potential von digitalen Wortergänzungs- und Übersetzungsprogrammen, Matthias Ammann forscht für den Think Tank Avenir Suisse darüber, wie die Digitalisierung Bereiche wie die Bildung oder Arbeitsmärkte verändern kann, Flavia Kleiner, Co-Präsidentin von Operation Libero setzt bei der Mobilisierung von Stimmbürgerinnen und -bürgern auf Social Media sowie Michael Latzer, Professor für Medienwandel und Innovation an der Universität Zürich. Auch ich durfte auf dem Podium meine Meinung vertreten.

So vielfältig die Hintergründe der Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer waren, so unterschiedlich waren auch die Herangehensweisen und der Fokus auf Artificial Intelligence. Auf einen gemeinsamen Nenner kamen sie bei der Frage nach dem Datenschutz.

Es ist unklar, wem Daten gehören und was damit gemacht werden darf. Dabei ist diese Frage zentral für unser demokratisches System.
Wir haben in diesem Blog bereits beschrieben, weshalb Daten für Unternehmen wie Taskbase wichtig sind und wie sie genutzt werden können.
Als Unternehmen, das über eine grosse, jedoch anonymisierte Datenmenge von Schülerinnen und Schülern verfügt, ist sich Taskbase dieser Verantwortung bewusst und begrüsst eine stärkere Regulierung. Schliesslich wird der Finanzsektor auch überwacht und kann gerade wegen seiner Systemrelevanz nicht schalten und walten wie es ihm beliebt: Die Finma beschäftigt an ihren Hauptsitzen in Bern und in Zürich rund 500 Personen, die Banken, Versicherungen und Börsen auf die Finger schauen und Leitplanken setzen, an denen sich Unternehmen orientieren können.

Im Gegensatz dazu kann der Eidgenössische Datenschutz- und öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB) - auf nationaler Ebene zuständig für den Datenschutz der Schweizerinnen und Schweizer - auf lediglich 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen. Der Unterschied dieser Zahlen zeigt deutlich, dass im Datenschutzbereich Aufholbedarf
besteht. Diese Lücke muss so rasch wie möglich geschlossen werden, wenn wir unsere digitale DNA nicht irgendwelchen Konzernen überlassen wollen.

Dass Menschen aus unterschiedlichen Ecken zusammenkommen und sich darüber austauschen, was gemacht werden muss, wo Bedarf besteht und was für eine Gesellschaft wichtig ist, ist sicherlich ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung und wir von Taskbase schätzen es, unsere technische Expertise beizusteuern.

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