KI ermöglicht kreative Unterrichtsformen

Samuel Portmann
Taskbase
Published in
2 min readAug 22, 2019

Statt Schülerinnen und Schüler über einen Kamm zu scheren, sollen MakerSpaces ihnen möglichst viele Chancen bieten, sich individuell zu entwickeln. Aber wie?

Pädagoginnen und Pädagogen sprechen von MakerSpaces und meinen damit einen Lern- und Arbeitsort, in dem Schülerinnen in Projekten Erfahrungen sammeln können. Das fächerübergreifende Lernen soll dabei sowohl analog als auch digital ermöglicht werden. Durch die Auseinandersetzung mit einem eigenen Produkt sollen sie motiviert werden, sich fachübergreifende Kompetenzen anzueignen.

Allerdings erhöht die Individualisierung des Unterrichts und die Umsetzung von didaktischen Ansätzen und Methoden wie «Konstruktionismus», «Learning by doing» und «Design Thinking» auch den Betreuungsaufwand. Hier bieten KI-gestützte Technologien neue Möglichkeiten, Lernprozesse zu transformieren. Denn theoretisch bietet der Zugang zu digitalen Informationen Lernenden die Möglichkeit, alles in Erfahrung zu bringen, was sie für die Umsetzung ihres Projekts wissen müssen. Die ungefilterte Informationsflut wird allerdings sehr schnell zu einer Überforderung für die Schüler.

Samuel Portmann, Co-Gründer von Taskbase, und Björn Maurer, Dozent für Medien und Informatik an der pädagogischen Hochschule Thurgau, haben sich darüber Gedanken gemacht, wo Unterstützungsbedarf bei Entwicklungs- und Lernprozessen im MakerSpace besteht und wie ein digitaler Lernbegleiter auf der Grundlage von KI eingesetzt werden könnte.

Daraus entstanden ist das Buchkapitel „Making und künstliche Intelligenz. Digitale Lernbegleitung für schulische Making-Prozesse“. Portmann und Maurer zeigen etwa über ein zweistufiges Modell auf, wie KI den selbstständigen Lernprozess durch die Erstellung von digitalen Maker-Journals, unterstützen kann.

Die Autoren beleuchten aber auch kritische Aspekte dieser Innovationen. So sprechen sie etwa das ethische Spannungsfeld der Datengenerierung und –lagerung an und präsentieren zwei unterschiedliche Lösungsansätze:
Das zentrale Datenschutzmodell sieht eine einheitliche, öffentlich-rechtliche Instanz vor, die die Sicherheit der Daten gewährleisten soll. Das dezentrale Modell setzte auf eine Verschlüsselung der Daten, ähnlich der Blockchain-Technologie, bei der Daten nur mit Einwilligung ihrer Urheber verwendet werden können.

Das Kapitel „Making und künstliche Intelligenz. Digitale Lernbegleitung für schulische Making-Prozesse“ ist in dem Sammelband „Chance Makerspace. Making trifft auf Schule“ im Juli 2019 erschienen.

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