Keynote zur Digitalisierung – das Video.

Peter Hogenkamp
thescopecom
Published in
3 min readDec 2, 2017

In Zusammenarbeit mit dem Digital Summit für KMU versenden wir alle zwei Wochen einen Newsletter, der jeweils aus einem Editorial sowie einigen kuratierten Inhalten von thescope.com besteht. Diesen veröffentlichen wir jeweils auch hier. Heute geht es um meine Keynote zur Digitalisierung für KMU. Registrierte Scope-User können den Newsletter unter «Einstellungen –Benachrichtigungen» abonnieren.

Peter Hogenkamp während seiner Keynote zur Digitalisierung

Wir berichteten schon von der Roadshow «KMU und Du» der WIR Bank, die in den letzten Wochen an fünf Standorten in der Schweiz Halt machte. Ich durfte dort jeweils einen Vortrag über Digitale Transformation halten. Mir ging es darum, den interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern im Publikum praktische Ideen für ihr digitales Leben zu geben.

Beim letzten Termin in der Kartause Ittingen haben die Veranstalter ein Video via Facebook übertragen, das noch am Abend der Veranstaltung über 15’000 mal geschaut wurde. Ich lade Sie ein, es sich über das Adventswochenende anzuschauen.

Falls Sie sich die 50 Minuten nicht freimachen können, hier eine Zusammenfassung der vier Fehler, die meiner Meinung nach immer wieder gemacht werden, wenn es um neue Technologien geht, inkl. Einsprungstellen ins Video:

1. Vorteile unterschätzen, Nachteile überschätzen.
(Direkteinstieg ins Video bei 02:22)

Seit zehn Jahren dominiert das iPhone (und Android-Smartphones, die im wesentlichen genauso funktionieren) unser digitales Leben. Woran wir uns deswegen kaum noch erinnern: Als das erste iPhone 2007 vorgestellt wurde, gab es vor allem Kritik: zu teuer, zu kurze Akkulaufzeit, keine Tastatur. Wir lernen: Bei allem Neuen sind die konkreten Nachteile oft einfacher zu erkennen als diffuse Vorteile wie: «Das iPhone hat verändert, wie ich lebe und arbeite.» Mein zweites Beispiel zum Thema: Elektroautos wie Tesla (Direkteinstieg bei 15:57).

2. Keine Phantasie über das Entwicklungspotenzial.
(Direkteinstieg bei 24:07)

1993 habe ich eine Grafik gemacht für meinen damaligen Chef, Professor Beat Schmid. Es ging um robuste Pferdefuhrwerke von vor 100 Jahren versus fehleranfällige Autos, als Analogie zum damals noch langsamen und mühsamen Internetzugang per Analogmodem. Das erste iPhone kommt uns heute neben den aktuellen Modellen vor wie ein Spielzeug. Das Beispiel zeigt, dass man eine Technologie nicht anhand ihrer ersten Ausprägung beurteilen sollte, und zudem, wie das alte Argument «Früher ging es doch auch» ins Leere läuft. Weiteres Beispiel zum Thema: Smartwatches. (Entschuldigung für die zeitweiligen Tonprobleme, die an zwei überlagernden Funknetzen in der Kartause lagen; es wird nachher wieder besser — wir würden trotzdem die Funktechnologie nicht vorschnell verdammen und zur Rückkehr zum Kabel aufrufen. 😉)

3. Convenience unterschätzen.
(Direkteinstieg bei 35:57)

Der nächste Fehler ist es, die «Convenience», also die Lust der Leute auf Bequemlichkeit — oder direkt gesagt: unsere Faulheit — zu unterschätzen. Wir lieben auch kleinste Annehmlichkeiten und Verbesserungen in unserem Leben. Beispiel: bargeldloses Zahlen. Jahrelang war der Standard in der Schweiz das Zahlen mit der «EC-Karte», heute maestro. Derzeit werden verschiedene neue Varianten forciert, zum Beispiel «Cashless» ohne PIN oder der Schweizer Ansatz TWINT, oder ApplePay u.a. mit der Apple Watch, derzeit meine favorisierte Variante. Ich bin überzeugt, dass sich am Ende das allereinfachste durchsetzt.

4. Wandlungsfähigkeit der Menschen unterschätzen.
(Direkteinstieg bei 41:42)

Einer der häufigsten Fehler ist, die Menschen zu unterschätzen, indem man etwa denkt: «Ist ja spannend, aber meine Kunden wollen sowas nicht.» Ich zeige das Beispiel Amazon Alexa, das mit dem intelligenten Lautsprecher Echo (wir schrieben hier schon darüber) innerhalb von Minuten das Radio auf der Fensterbank meiner Mutter überflüssig machte, das dort 45 Jahre lang gestanden hatte. Ich bin überzeugt, dass diese Sprachsteuerung uns in den nächsten Jahren entscheidend vorwärts bringen wird, unter anderem beim «Smart Home», über das wir schon lange reden.

Mein Fazit: Egal womit Sie heute Ihr Geld verdienen, irgendwann wird etwas Besseres kommen. Auch wenn es heute noch nicht da ist — machen Sie sich am besten möglichst bald damit vertraut und rutschen Sie etwas nach vorn auf der Kurve der Innovation.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Spass und alles Gute! Über Kommentare und Feedback freue ich mich immer.

Beste Grüsse
Peter Hogenkamp
Scope Content AG

PS. Nochmal herzlichen Dank an die WIR Bank Genossenschaft für Produktion und Zurverfügungstellung des Videos.

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