Die Dolmetscherin ist wütend

Fragment aus Oktober 2017

Juliane Röll
Transition Vignettes
1 min readAug 1, 2019

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Trans in Dresden, Tag 400 oder so.

Liebe Rezeptionsperson des “Kulturbüro”:

Die Person mit Makeup, Handtasche und langen Haaren, die sich Dir als „die Dolmetscherin“ vorgestellt hat, ist nicht als “junger Mann” zu bezeichnen.

Liebe Seminarleiterin:

Die Person, die sich Dir als “Martina” vorgestellt hat, und Dir von der Orga als “die Dolmetscherin” vorgestellt wurde — die mit der roten Handtasche, dem Blazer, den langen Haaren, dem Lippenstift — die ist nicht vor der Gruppe als “er” zu bezeichnen.

Sie ist im übrigen auch zu hören, wenn es ums Dolmetschen geht. _Sie_ ist nämlich die Dolmetscherin. Nicht Du. Es ist nicht hilfreich, sie in jedem Satz zu unterbrechen, den sie zu Dir spricht. Du wirst so nicht verstehen, was sie von Dir will, um ihre Arbeit machen zu können.

Es ist auch nicht in Ordnung, die Teilnehmer.innen zu gängeln, sie mögen “in Richtung von ihm” (der Dolmetscherin nämlich) sprechen, wenn die Dolmetscherin das nicht verlangt hat. Das ist blöd für die Teilnehmer.innen, sehr blöd für die Dolmetscherin und extrem blöd für ihre Klient.innen.

(unvollendet. Das wurde nicht besser.)

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