Fünf deutsche Unternehmen, die ein Stück mehr Verantwortung übernehmen
Wenn Unternehmen angeben, Gutes zu tun, wird das oft kritisch hinterfragt. Auch der Ausdruck „Greenwashing“ ist mittlerweile ein weitverbreiteter Begriff. Nicht selten macht es den Anschein, dass der Fokus auf purer Gewinnmaximierung liegt, nicht darauf wirklich einen Unterschied zu machen. Dennoch gibt es sie: Unternehmen, die tatsächlich Gutes mit ihren Geschäftsmodellen bewirken wollen und glaubwürdig ihre Mission verfolgen.
1. Selfapy hilft Menschen mit psychischen Erkrankungen online
Menschen mit psychischen Erkrankungen müssen oft Monate auf einen Therapieplatz warten. Das Berliner Start-up Selfapy möchte dies ändern. Die beiden Gründerinnen Nora Blum und Kati Bermbach entwickeln gemeinsam mit Psychologen und Psychotherapeuten Selbsthilfekurse gegen Depressionen, Burnout, Magersucht und Angststörungen, die online angeboten werden. Das Ziel ist, so zu einer gesunden Gesellschaft beizutragen, in der eine achtsame Beziehung zu sich selbst wieder mehr in den Fokus rückt.
2. Mit Neugier einfach Bäume pflanzen: Ecosia
So einfach kann Klimaschutz sein: für jeden eingegebenen Suchbegriff, pflanzt Ecosia einen Baum. Die Ergebnisse die angezeigt werden, stammen dabei von Bing und Yahoo. Wie bei jeder Suchmaschine werden Einnahmen durch Werbung und Affiliatelinks generiert. Der entscheidende Unterschied: 80% der Einnahmeüberschüsse fließen in Baumpflanz-Projekte und es wird somit ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
3. Mehr als nur lecker, mit Lycka
Das Hamburger Unternehmen Lycka hat eine Mission: es will Menschen mit leckeren und natürlichen Lebensmitteln versorgen und gleichzeitig Gutes tun. Für jedes verkaufte Produkt wird durch eine Kooperation mit der Welthungerhilfe eine Schulmahlzeit in Burundi gespendet. Somit wollen die Gründer einen kleinen Beitrag auf dem Weg zu einer Welt ohne Hunger leisten.
4. Potenzialentfaltung statt Resourcenausnutzung bei Upstalsboom
Das Unternehmen Upstalsboom ist mit rund 70 Hotels und Ferienanlagen einer der führenden Ferienanbieter an der Nord- und Ostsee. Nach den vernichtenden Ergebnissen einer Mitarbeiterumfrage hinterfragt der Geschäftsführer Bodo Jansen seinen eigenen Führungsstil und bringt so einen Wandel der eigenen Unternehmenskultur ins Rollen. Dieser ist mittlerweile als der Upstalsboom-Weg bekannt. Den Mitarbeitern wird die Möglichkeit geboten, sich persönlich zu entfalten, dabei wird sich an den definierten Unternehmenswerten orientiert. So möchte das Unternehmen einen Beitrag zu einer Arbeitswelt mit mehr Sinn und Menschlichkeit leisten.
5. Too Good To Go: der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen
Die App Too Good To Go möchte einen Beitrag leisten, die Lebensmittel-verschwendung in der Gastronomie zu reduzieren. Das Prinzip dahinter ist einfach: die Partnerläden laden überschüssige Speisen kurz vor Feierabend in der App hoch und die Kunden können diese dann reservieren und abholen. Die Portionen sind ab einem Preis von einem Euro erhältlich. Nach eigenen Angaben beteiligen sich aktuell über 10.000 gastronomische Betriebe als Partner. Seit dem Start der App in 2015, wurden bereits 7 Mio. Mahlzeiten gerettet, umgerechnet konnten somit 14.000 t CO2 eingespart werden.