EM 2024: Deutschland wird Gastgeber
Deutschland wird die Fußball-EM 2024 ausrichten. Bei der Abstimmung im schweizerischen Nyon hatte der Mitbewerber Türkei das Nachsehen. Das ist auch eine Chance für den deutschen Fußball nach der desaströsen WM 2018.
12:4 — das ist nicht nur im Fußball ein eindeutiges Ergebnis. Mit 12:4 Stimmen, bei einer Enthaltung setzte sich Deutschland bei der Vergabe der EM-Endrunde gegen die Türkei durch.
Der DFB und EM-Botschafter Philipp Lahm hatten sich offenbar ausreichend ins Zeug gelegt und mit einem stimmigen Gesamtkonzept überzeugt. Dazu gehörte selbstverständlich auch eine Medienkampagne samt Video:
Aufgrund der zahlreichen Korruptionsfälle im europäischen und weltweiten Fußballgeschäft, sowie der Bestechungsvorwürfe rund um die deutsche WM-Austragung 2006, waren sich jedoch nicht alle Beobachter sicher, ob es bei der Vergabe mit rechten Dingen zuging.
Nichtsdestotrotz: Deutschlands Sportwelt und die Politik freuen sich auf eine Neuauflage der “Sommermärchen”-Stimmung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ein bekennender Fußballfan, frohlockt:
Wir freuen uns auf spannende Spiele bei der EM 2024 und auf den Besuch von Fans aus ganz Europa.
Die “Süddeutsche Zeitung” hat weitere Stimmen gesammelt.
Nach Vorrunden-Aus in Russland und Özil-Affäre könnte der Ausblick, in sechs Jahren als EM-Gastgeber glänzen zu können, auch die Katerstimmung im deutschen Fußball bessern. Welche Stadien sich auf die Spiele freuen können und wie der Kader aussehen könnte, hat die “Rheinische Post” in einem Überblick zusammengetragen.
Und warum musste die Entscheidung eigentlich zwischen Deutschland oder der Türkei fallen? Schließlich wird die EM 2020 gleich in mehreren europäischen Länder ausgetragen. “SZ”-Autor Heribert Prantl findet, eine gemeinsame Ausrichtung hätte dem angespannten deutsch-türkischen Verhältnis gut getan:
“Es wäre dies ein wunderbares Zeichen des Miteinanders, ein Zeichen der Verbundenheit, ein Zeichen dafür, dass diese beiden Länder eng zusammen gehören, dass sie eine gemeinsame Geschichte haben und eine gemeinsame Zukunft brauchen.”