IS-Terror: Wieder sterben Menschen in Frankreich

Thomas Kieschnick
upday DE
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3 min readMar 23, 2018

Bluttat im südfranzösischen Trèbes: Ein Mann hat am Freitag mehrere Geiseln in einem Supermarkt genommen. Am Ende sterben mindestens vier Menschen, darunter auch der Geiselnehmer. Hinter der Tat soll die Terrormiliz IS stecken.Warum schlägt der Terror ausgerechnet wieder in Frankreich zu?

Eine Polizistin sperrt die Straße unweit der Supermarktes, in dem Geiseln genommen wurden. Foto: La Depeche Du Midi/dpa

Was ist passiert?

Am Freitagvormittag raubte ein 26-Jähriger ein Auto im südfranzösischen Carcassone und tötet einen Insassen. Gegen 11:00 Uhr betritt er einen Supermarkt in einem Vorort, ruft ‘Allahu Akbar’ und nimmt mehrere Geiseln. Er soll mit Schusswaffen und Sprengsätzen bewaffnet sein. Kurz vor 15:00 Uhr stürmen Spezialeinheiten der Polizei den Supermarkt und töten den Geiselnehmer. Die Details einer dramatischen Rettungsaktion:

Im Verdacht: Die Terrormiliz IS

Bei dem Attentäter handelt es sich offenbar um den 26-jährigen Marokkaner Redouane L. Er soll schon zuvor auf dem Radar der Sicherheitsbehörden aufgetaucht sein. Auch während der Tat macht er keinen Hehl aus seinen politischen Ansichten: Er bekennt sich zum so genannten Islamischen Staat und fordert die Freilassung des Paris-Attentäter Salah Abdeslam. Das Propaganda-Organ des IS — AMAQ — vermeldet wenig später das Attentat und reklamiert die Bluttat für sich. Der französische Präsident Emmanuel Macron legt sich schnell fest, und spricht seinerseits von ‘islamistischem Terror’.

Verbindung zu den Paris-Attentaten?

Der Geiselnehmer von Trèbes stellte eine brisante Forderung: Der mutmaßliche Drahtzieher hinter den Anschlägen von Paris 2015 — Salah Abdeslam — soll aus der Haft entlassen werden. Abdeslam steht seit Jahresbeginn in Brüssel vor Gericht. Noch ist unklar: War Abdeslam nur ein geistig beschränkter Mitläufer, dessen Sprengstoffgürtel nicht detonierte, oder der Mastermind des islamistischen Terrors in Europa?

Immer wieder Frankreich

Ob Nizza, Paris oder jetzt Trèbes: In den letzten drei Jahren hat der islamistische Terror in Frankreich mindestens 240 Todesopfer gefordert. Immer wieder wird das Land Ziel kleiner und großer Attacken mit islamistischem Hintergrund. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Fakt ist jedoch: Kaum ein europäisches Land hat eine größere Islamisten-Szene. Die ‘Frankfurter Rundschau’ hat sich auf Spurensuche begeben.

Terror in Europa nach der Niederlage im Nahen Osten?

Militärisch hat der so genannte ‘Islamische Staat’ eine Niederlage in Syrien und im Irak hinnehmen müssen. Doch Geheimdienste und Sicherheitsbehörden warnen beständig vor europäischen IS-Kämpfern, die die Schlachtfelder im Nahen Osten hinter sich gelassen haben. Tragen sie die Gewalt in die Metropolen Europas?

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