Warum Whatsapp jetzt Geld verdienen muss

Hans Evert
upday DE
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2 min readAug 2, 2018

Whatsapp-Gründer Jan Koum wollte die App werbefrei halten. Schon nach der Übernahme durch Facebook 2014 hielten das viele für illusorisch. Ab 2019 wird es Anzeigen geben. Der simple Messenger ist längst zu wichtig für den Erfolg von Facebook.

Facebook-Apps auf einem Handyscreen. Foto: ARUN SANKAR/AFP/Getty Images

Für Mark Zuckerberg und Facebook war es kein gutes Jahr. Der Skandal um Datenmissbrauch im Zuge des US-Wahlkampfes 2016 sorgte beständig für schlechte Nachrichten. Zudem wächst der Druck auf die Plattform, extreme Inhalte zu entfernen. Dann folgte am Montag der Absturz an der Börse um zeitweise mehr als 20 Prozent, obwohl der Konzern mehr als fünf Milliarden Dollar im zweite Quartal verdiente.

Jannis Brühl schreibt in einer Analyse auf “Süddeutsche.de”:

Die Geldmaschine Facebook war nicht trotz, sondern gerade wegen ihres Verzichts auf Mindeststandards bei Sicherheit und Kontrolle so profitabel.

Allerdings hat die “Geldmaschine” zwei Joker. Einer davon ist Whatsapp

Nur zwei Tage nach dem Börsenschock kündigte Facebook an, ab 2019 Werbung auf Whatsapp zu schalten. Unternehmen dürfen zudem direkt mit Nutzern kommunizieren. Fluglinien können beispielsweise Informationen an Passagiere versenden, Paketdienste mitteilen, wo sich die Sendung gerade befindet.

Wird Whatsapp nun zur bunt blinkenden Reklameschleuder? So schlimm kommt es nicht, meinen die Mobile-Spezialisten von “AndroitPit”. Sie erläutern hier im Detail die Pläne für den Messenger und sagen, welche Optionen User haben.

Zu den besten Entscheidungen Mark Zuckerbergs zählt neben dem Erwerb von Whatsapp der Kauf von Instagram. Analysten schätzen, dass das Bildernetzwerk allein einen Wert von 100 Milliarden Dollar hat. Gezahlt hat Facebook im Jahr 2012 lediglich eine Milliarde.

Die originäre Facebook-App hat schon länger ein Problem: Sie überaltert. Jüngere Nutzer wenden sich Snapchat und Instagram zu, für Teenager in den USA und Europa spielt Facebook keine Rolle. Für den Konzern insgesamt ist das aber kein Problem. 2,5 Milliarden Menschen nutzen seine Anwendungen, Tendenz weiterhin steigend.

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Hans Evert
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