Essen für ein besseres Klima

Wahrscheinlich kennt ihr alle die Vorteile, die eine pflanzenbasierte Ernährung für eure Gesundheit hat. Aber es gibt noch einen anderen guten Grund, vermehrt vegetarisch bzw. vegan zu essen: Weniger Fleischkonsum hat positive Auswirkungen auf die Umwelt. Jede einzelne unserer Mahlzeiten hat reale Konsequenzen. Im Artikel zeigen wir euch, warum ihr mit eurer Ernährung den Klimawandel beeinflussen könnt.

Tierische Lebensmittel haben hohe Klimabelastung

Was hat Fleisch mit dem Klimawandel zu tun? Auf den ersten Blick nicht so viel. Doch was viele nicht wissen: Tierische Produkte sind Lebensmittel mit enormer Belastung für unser Klima. Durch die Abholzung von Regenwäldern für Futtermittelanbauflächen, die Emissionen der Tiere selbst, den Wasserverbrauch und alle damit verbundenen Transporte entsteht eine enorme Menge an Treibhausgasemissionen. Schaut selbst:

Der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch lag im Jahr 2017 bei rund 87,8 Kilogramm — 60 Kilo davon landeten als Fleischware direkt auf den Tellern, der Rest wurde zum Beispiel als Futter eingesetzt. Dieser enorme Fleischkonsum und damit auch die Fleischproduktion haben erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Klima.

Von allen CO2-Emissionen, die im Rahmen der Landwirtschaft entstehen, entfallen 78% auf die Herstellung von tierischen Produkten. Laut der Food and Agriculture Organization of the United Nations entfallen sogar 18% aller CO2-äquivalenten Emissionen weltweit auf die Viehzucht. Das mag nach einem geringen Anteil klingen, vergleicht man es jedoch mit den globalen Emissionen des Verkehrssektors (14%), so wird das Ausmaß einer tierbasierten Ernährung auf die Umwelt doch sehr klar.

Untersuchungen zufolge werden sich die weltweiten Emissionen aus der Landwirtschaft bis 2070 verdoppeln, sollte der Fleischkonsum dem aktuellen Trend folgen. Diese Zahlen haben schwedische Forscher kürzlich vorgerechnet.

Dabei ist Rindfleisch aus Sicht des Klimaschutzes die umweltfeindlichste Ernährungsalternative: Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, müssen 15 Kilogramm Futter erzeugt werden — dafür braucht man eine Fläche von 40 Quadratmetern. Auf dieser Fläche könnte man 120 Kilogramm Karotten und 80 Kilogramm Äpfel ernten.

Flexitarier: Der gesunde Kompromiss für dich und unsere Erde

Die UN rät entschieden dazu den Fleischkonsum einzuschränken, um die globalen Treibhausgasemissionen zu senken und noch schlimmere Folgen für unser Klima zu verhindern. Aber nicht jeder ist bereit für eine komplette Umstellung.

Aus dem Grund sind sich viele Experten einig, dass eine “flexitarische” Ernährung (oft auch “Climate Diet” genannt), die überwiegend pflanzenbasiert ist, helfen könnte. Diese basiert hauptsächlich auf Gemüse und Hülsenfrüchten, enthält aber auch ab und zu Fleisch. Diese Art der Ernährung berücksichtigt die Umweltprobleme, die durch Fleischkonsum entstehen

Eine vegetarische oder vegane Ernährung würde natürlich zu noch niedrigeren Treibhausgasemissionen führen. Eine “flexible” Ernährung ist für weniger “willige” Personen die am wenigsten strenge Form der Umstellung, die sowohl gesund ist als auch die Emissionswerte so weit reduziert, dass wir noch im Rahmen der Klimagrenzen bleiben.

Dabei kann ein mediterranes Gericht Kichererbsen enthalten, ein mexikanisches Gericht schwarze Bohnen während eine italienische Bolognese Sauce auch mal mit weißen Bohnen oder Linsen gemacht werden kann.

Hast du als einzelne Person überhaupt einen Impact?

Klar, als Individuum haben wir nur einen marginalen Einfluss auf den globalen Klimawandel. Es ist ein riesiges Problem, dass von möglichst allen Bewohnern der Erde und an vorderster Front der Politik adressiert werden sollte.

Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass wenn immer mehr Menschen anfangen ihre Ernährung umzustellen ein Domino-Effekt ins Rollen gebracht werden kann, der im Resultat einen wirklichen Einfluss haben kann. Kommuniziert eure Umstellung im Freundeskreis und mit eurer Familie. Kocht einfach mal vegetarische Alternativen zu Fleisch — das hat auch mich vor 2 Jahren davon überzeugt Vegetarier zu werden.

Wissenschaftler haben davor gewarnt, dass wir die Klimaauswirkungen der Landwirtschaft in den kommenden Jahren verringern müssen, wenn wir die globale Erwärmung in den Griff bekommen wollen, zumal die Weltbevölkerung weiter wächst.

Dazu müssen Landwirte und Viehzüchter Wege finden, ihre Emissionen zu reduzieren und viel effizienter zu werden, indem sie mehr Nahrungsmittel auf weniger Land anbauen, um die Abholzung von Wäldern zu begrenzen.

Aber Experten haben auch argumentiert, dass es einen großen Unterschied machen würde, wenn die schwersten Fleischesser der Welt sogar moderat zurückgehen und dazu beitragen würden, Land für alle anderen freizumachen.

Jetzt wisst ihr also wie groß der Einfluss eures Essverhaltens auf die Umwelt ist und wie man durch die Umstellung der eigenen Essgewohnheiten den Klimawandel beeinflussen kann. Warum also nicht einfach mal ausprobieren?

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