Haben wir einen neuen Job entdeckt?

Christian Lämmerer
VGN tomorrow
Published in
3 min readOct 7, 2022

Cloud Computing, Software as a Service und agile Projekte formen ein neues Berufsbild: Der System Owner

Photo by Clem Onojeghuo on Unsplash

Die starke Entwicklung von Cloud Software, agilen Projektmethoden und Software as a Service haben dazu geführt, dass IT immer mehr demokratisiert wird. Diese Demokratisierung ist vor allem bei echter Cloud-Software bemerkbar. Diese Software zeichnet dadurch aus, dass für die Nutzung — im Grund — keine IT-Abteilung mehr notwendig ist.

Es braucht niemanden der Server bestellt/betreut, Ausfälle und Performance wird vom Hersteller gemanget und die Weiterentwicklung des System wird ebenfalls extern abgewickelt.

Ein weiteres Kernelement dieser Systeme ist, dass sie einfach bestellt und — im Prinzip — sofort genutzt werden können.

All dies führt dazu, dass Fach-Abteilungen immer unabhängiger von und ohne Rücksprache mit der IT-Abteilung oder dem CIO grundlegende IT-Entscheidungen treffen und neue Software einführen. Die Einfachheit, mit der Kreditkarte das neue Werkzeug zu bestellen, macht’s möglich.

Der große Vorteil dieser Entwicklung ist augenscheinlich und für den Fortschritt in einem Unternehmen enorm wichtig:

  • Software wird mehr als nützliches Werkzeug wahrgenommen
  • die Fach-Abteilung identifiziert sich mehr mit dem Tool
  • flexible und schnelle Entscheidungen
  • höhere/bessere Time2Market

Schnell Grenzen erreicht

Photo by Micah Williams on Unsplash

Doch die Demokratisierung zeigt den Anwendern auch schnell ihre Grenzen auf. Software ist noch immer komplex und benötigt technisches Verständnis. Projekte bzw. Entwicklungen müssen durchdacht werden und Prozesse designed werden.

Rasch verläuft man sich im System, nutzt Potentiale nicht aus, oder — schlimmer — stellt man durch unbedachtes Handeln Security Risiken her bzw. zerstört die wertvollen Daten die man versucht zu generieren.

— und das Kartenhaus fällt in sich zusammen —

Die Lösung: Der System Owner

Photo by Eva Bronzini on Pexels

Unsere Lösung für das Problem war die Schaffung einer neuen Rolle: “Der/die System Owner:in”!

Ähnlich des Product Owners ist der System Owner verantwortlich für die ihm übertragenen Systeme und Bereiche. Im Gegensatz zum Product Owner hat der System Owner jedoch die Verantwortung über die IT-Systeme, gestaltet die Prozesse und übersetzt die Anforderungen in konkrete technische Spezifikationen. In diesem Sinne ist der System Owner das ideale Spiegelbild zum Product Owner und gemeinsam treiben sie die Weiterentwicklung des Unternehmens schnell und performant voran.

Ein System Owner ist klassisch “T-shaped” und zeichnet sich durch breites Wissen im Generellen und durch exzellente Expertise im Detail aus. Unsere Anforderungen an einen System Owner sind daher:

  • tiefgreifendes Verständnis über die fachlichen Prozesse und Anforderungen
  • Fähigkeit Prozesse klar und deutlich sowohl für Developer wie auch für die Kolleg:innen aus dem Fachbereich zu designen und darzustellen
  • Interesse und die Skills sich in technische Systeme einzuarbeiten und diese ggf. auch weiterzuentwickeln
  • schnelle und gute Kommunikation mit den im System arbeitenden Mitarbeiter:innen
  • Projektmanagement um die Weiterentwicklung gut steuern zu können

Wie man erkennen kann, ist die Rolle nicht einfach einzuordnen!

Sie erfordert das die Person sowohl technisches Verständnis mitbringt, als auch wirtschaftliche Anforderungen (zB: Anforderungen aus der Buchhaltung, Business Cases erstellen, etc.) versteht und in das System einbringt. Nur so kann die oben beschriebene Problemstellung gut aufgelöst werden und zusätzlich eine hohe Qualität in der Weiterentwicklung eines Unternehmens gewährleistet werden.

Unsere Conclusio

Gut ausgewählt, können System Owner zu integralen Bestandteil einer Organisation werden und entscheidend dazu beitragen, die Weiterentwicklung rasch und flexibel voranzutreiben.

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Christian Lämmerer
VGN tomorrow

Driving, shaping and implementing digital transformation @ VGN Medien Holding