U21 EM: Nach Wolf-Verletzung — Mahrer nachnominiert

Vollkommener Topfen
Vollkommener Topfen

--

Die Freude nach dem Auftakterfolg bei der U21 EM in Frankreich währte nur kurz, überschattete doch die schwere Verletzung von Stürmer-Star Hannes Wolf die Feierlichkeiten. Heute, Dienstag, gab der ÖFB bekannt, dass Harald Mahrer für Wolf nachnominiert wurde.

„Wir wollten einen Spieler, der auf vielen Positionen flexibel einsetzbar ist“, teilte der österreichische Fußballbund Dienstagfrüh mit. Teamchef Werner Gregoritsch kündigte an, Mahrer sowohl als Stürmer, linken Innenverteidiger als auch am rechten Flügel einsetzen zu wollen. „Er ist ein großartiger Ersatz, nun können wir einige Spieler schonen und den Mannschaftsarzt auf Frühpension schicken“, zeigte sich auch Wilhelm Ruttensteiner hellauf begeistert.

Für viele Fußballfans ist der Name Harald Mahrer ein neuer. Doch der Schein trügt, Insidern zur Folge, habe Mahrer sowohl bei Rapid als auch bei Austria sämtliche Trainings der letzten drei Jahre absolviert. Zoran Barisic bekräftigte die Entscheidung über Google+: „Harald ist ein enorm fleißiger und harter Trainierer, wer, wenn nicht er, kann uns zum Europameistertitel schießen.“

Einziger Wermutstropfen: Mahrer steht dem Team nur für die übrigen zwei Gruppenspiele und ein mögliches Halbfinale zur Verfügung. „Am Finaltag muss ich um 9:00 zu einem Meeting der Wirtschaftskammer in Wien, um 10:00 bin ich als Nationalbankpräsident zu einer Konferenz in Frankfurt geladen — und so geht es den ganzen Tag weiter, da könnte ich maximal eine Halbzeit spielen — ohne mich zu duschen“, ließ Mahrer über seinen Sprecher mitteilen.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist Mahrers Kaffee-Obsession. Nach eigenen Angaben trinkt Mahrer täglich fünfundvierzig Tassen Espresso, dreiundfünfzig Verlängerte und einen Skinny Latte von Starbucks. Um dieses Pensum Aufrecht zu erhalten, muss Mahrer alle drei Minuten an der Seitenlinie einen Kaffee zur Verfügung bestellt bekommen. Die Stelle eines Röster/Kellners mit Berufserfahrung wurde heute vom ÖFB inseriert.

Mahrers ÖVP-Kollege und Parteiobmann Sebastian Kurz sprach dem Ausnahmetalent seine Unterstützung aus. Er selbst kündigte unterdessen an, auf seinen Platz in der Startformation des U21-Teams zu verzichten. „Er hat ja noch ein paar Jahre Zeit“, zeigt sich Teamchef Gregoritsch trotz der Absage des Ex-Kanzlers zuversichtlich. Im Zuge seiner Verzichtserklärung ließ Kurz dennoch seine fußballerische Expertise aufblitzen und hatte für den Teamchef auch gleich taktische Anweisungen parat: „Es ist sehr wichtig (…), dass wir die Außen dicht machen“, auch auf der Position des Rechtsaußen sehe er großes Potenzial.

--

--