Die Planer, Strategen, Macher des Umma Hüsla Hackathon 2018

Julia Heller im Interview

Heidi K. Vogel
vorarlberg.digital
3 min readApr 18, 2018

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Julia Heller, Foto ©privat

Du warst letztes Jahr als Videoreporterin beim Hackathon mit dabei, heuer bist du Teamleaderin Kommunikation. Was hat dich bewogen, mitzuarbeiten?

Es sind die Leute, die man in diesem Umfeld trifft und die Vibes, die hier entstehen. Manche Menschen haben die Vorstellung, dass Programmierer und Tüftler ganz eigene Typen sind, die in ihren Kämmerchen sitzen und vor sich hin “hüsland”. Wie sich beim Hackathon zeigt, ist das definitiv ein Vorurteil, das nicht stimmt. Die Mischung der Menschen, die am Zustandekommen des UH18 arbeiten, ist ausgesprochen vielfältig. Sie kommen aus unterschiedlichen Branchen. Und man muss nicht programmieren können, um mitarbeiten zu können. Die jeweiligen Arbeitsteams für den Umma Hüsla Hackathon bilden sich vor Ort in den Werkstätten und danach. Jeder trägt auf seine Weise zur Veranstaltung bei und so entsteht eine gute Gemeinschaft.

Welches Erlebnis hat dich beim letztjährigen UH besonders beeindruckt, was hast du persönlich mitgenommen?

Ich war beeindruckt, was die Leute in 28 Stunden alles herbringen. Die verschiedenen Phasen zu beobachten, war ebenso ein Erlebnis. Vor und nach den Essenszeiten war eine ganz andere Intensität vorhanden. Nach dem Abendessen beispielsweise ging alles viel ruhiger zu, es wurde konzentriert gearbeitet, bis morgens zwischen vier und sechs Uhr nur noch wenige am Tüfteln waren. Nach dem Frühstück haben die Teams dann wieder Fahrt aufgenommen. Der Teamspirit und das Zusammenarbeiten von so vielen Leuten ist beeindruckend. Persönlich habe ich mitgenommen, dass man gemeinsam echt viel schaffen kann.

Was müsste man aus deiner Sicht tun, damit sich mehr Mädchen und Frauen für Technik interessieren?

Eine Erfahrung aus meinem Bereich: In den Video-Workshops mit Kindern gehen immer noch sehr oft die Jungs an die Kamera, die Mädchen warten erst einmal ab. Sie trauen es sich nicht gleich zu. Die Mädchen müssen schon im Kindes- und Jugendalter bestärkt werden, Verschiedenes auszuprobieren, keine Berührungsangst vor der Technik zu haben. Der Verein für digitale Initiativen setzt mit dem Projekt „Rails Girls“ bereits Akzente in diese Richtung, ebenso das Kids OpenLab in Dornbirn. Noch mehr Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, vor allem mehr Frauen, könnten der Plattform für digitale Initiativen eine Öffnung für weitere Themen bringen, beispielsweise: Wie kann die digitale Entwicklung dazu beitragen, dass Leben lebenswerter wird? Wie kann ein kleiner Tischler in der Region sein Geschäft in Zeiten des online-Handels lukrativ erhalten? Wer, wenn nicht der Verein für digitale Initiativen, beschäftigt sich mit solchen Themen?

Dein beruflicher Hintergrund, deine sonstigen Leidenschaften?

Ich komme aus der Bewegtbildkommunikation. Nach meiner Ausbildung habe ich sieben Jahre in einer Agentur für Bewegtbild gearbeitet und mich 2016 selbstständig gemacht. In der Freizeit zählt Bergsport in allen Varianten zu meinen bevorzugten Tätigkeiten. Ich habe einen VW-Bus ausgebaut und fahre an den Wochenenden in die „Wildnis“ hier in der Region. Ja, die gibt es tatsächlich in Vorarlberg. Ich bin seit 2005 in Vorarlberg und finde das Land ein wunderschönes Fleckchen Erde, für mich ein „Miniparadies“. In jeder Ecke kann man hier etwas Besonderes finden und jede Talschaft hat ihre Eigenheiten, was ich sehr spannend finde.

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